UNTERFRANKEN. Ein Aufschrei des Entsetzens ging am Wochenende ebenso durch alle Schichten der Bevölkerung wie auch durch sämtliche Reihen der unterfränkischen Polizei, als die bebilderte Berichterstattung zu den Ausschreitungen in Stuttgart durch die Medienlandschaft zog. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert nun nachdrücklich ein klares Bekenntnis von Politik und Gesellschaft zur Polizei.
Christian Schulz, Vorsitzender der GdP Unterfranken übermittelte bereits am Morgen nach den Krawallen in der Stuttgarter Innenstadt den verletzten Kolleginnen und Kollegen aus Baden-Württemberg erste Genesungswünsche und bekräftigte, dass die GdP uneingeschränkt hinter den dort eingesetzten Beamtinnen und Beamten stehe. „Es scheint, als sei einiges aus den Fugen geraten.“ so Schulz. „Wenn man auf die Geschehnisse der vergangenen Wochen blickt, kann einem ‚Himmelangst‘ werden! Einige Dinge gehören schleunigst gerade gerückt!“ So fordert die unterfränkische GdP von der Politik ein klares Bekenntnis. „Unsere Politiker aller Ebenen sollen zeigen, auf welcher Seite sie stehen und somit den Rücken unserer Kolleginnen und Kollegen stärken. Das Bild der Polizei in der Bevölkerung ist zu Recht hervorragend. Unüberlegte und beschämende Äußerungen der Politik sind äußerst gefährlich und bildlich Öl ins Feuer von Stimmungsmachern einzelner Medien.“ Rückhalt für Polizistinnen und Polizisten sowie die Gewerkschaft der Polizei gibt es durch zahlreiche Zuschriften aus den Reihen der Bürger.
Klar muss sein, dass Deutschland nicht mit den USA zu vergleichen ist. „Wir haben kein Problem mit Rassismus innerhalb der Polizei. Erst Recht nicht mit Polizeigewalt. Aber wir haben ein Problem mit Gewalt gegen die Polizei.“ Die GdP engagierte sich bereits vor einigen Jahren für die Einführung des §115 im Strafgesetzbuch. Und heute fordert er stärkeres Bekenntnis von Politik und Medienlandschaft zur Polizei. Christian Schulz findet deutliche Worte: „Enthemmten Worten folgen oft enthemmte Taten. Wenn öffentlich skandiert wird, Polizisten seien Müll, dann braucht man sich nicht wundern, dass vereinzelte Chaoten sich in ihrer Aggressivität Beamten gegenüber bestärkt sehen. Das ist nicht zu tolerieren!“ Die Polizei steht in der Mitte der Gesellschaft. Hier gehört sie hin. Polizistinnen und Polizisten sind Menschen, sind Mütter und Väter, sind Bestandteile von Familien. Gerade sie brauchen ein Rückgrat der Politik. Damit sie im Stande sind, Mitbürger und Geschäftsleute vor Übergriffen wie am Wochenende in Stuttgart zu schützen.
Die GdP Unterfranken wird keinen Zentimeter von der Forderung weichen. Und kämpft unermüdlich für die Reputation der Organisation Polizei. Sie wünscht sich in Zukunft mehr Rückhalt durch Politiker in allen Ebenen und wünscht den verletzten Kolleginnen und Kollegen aus Stuttgart weiterhin gute Besserung.