Aktionstag Saubere Hände: Das Uniklinikum Würzburg informiert über den richtigen Umgang mit Wunden


In Zusammenhang mit der jährlichen bundesweiten „Aktion Saubere Hände“ stellt das Uniklinikum Würzburg in diesem Jahr Wunden und Wundhygiene in den Mittelpunkt eines Informationstags: Am Dienstag, den 10. Mai 2016, gibt es an zwei Informationsständen am Klinikum Experteninformationen zum richtigen Umgang mit postoperativen und chronischen Wunden.

Wunden werden als chronisch bezeichnet, wenn sie trotz fachgerechter Versorgung nach vier bis zwölf Wochen keine Heilungstendenzen zeigen. In Deutschland sind schätzungsweise vier Millionen Menschen von chronischen Wunden betroffen. Dahinter steht in aller Regel eines der drei Krankheitsbilder Ulcus cruris, Dekubitus und Diabetisches Fußsyndrom. Ulcus cruris beschreibt eine offene und meistens nässende Wunde am Unterschenkel, die von Laien häufig auch als „offenes Bein“ bezeichnet wird. Unter Dekubitus versteht man eine Wunde, die durch lokale Druckbelastung bei bewegungseingeschränkten Patienten entsteht. Und das diabetische Fußsyndrom ist eine Komplikation, die vor allem bei Diabetikern auftritt. „Mit der richtigen Wundbehandlung und dem Beachten von bestimmten Verhaltensregeln können Pflegekräfte, aber auch die Betroffenen selbst oder deren Angehörige viel für den Heilungsprozess tun“, sagt Tina Väth, die Wundmanagerin des Uniklinikums Würzburg (UKW).

Persönliche Beratung am Informationsstand im ZOM/ZIM
Dieses Wissen weiterzugeben ist eines der Anliegen eines Aktionstags, der am Dienstag, den 10. Mai 2016, am Würzburger Uniklinikum stattfindet. Zwischen 09:00 und 15:00 Uhr stehen Tina Väth und Hygienefachkräfte der Stabstelle Krankenhaushygiene an einem Informationsstand in der Magistrale des Doppelzentrums für Operative und Innere Medizin (ZOM/ZIM) des UKW für kostenlose Beratungsgespräche zur Verfügung. „Oft sind es ganz einfache Verhaltensweisen, die helfen, Wundinfektionen zu verhindern“, schildert die UKW-Wundmanagerin und fährt fort: „Beispielsweise sollten auch beim häuslichen Verbandswechsel sterile Verbandsmaterialien eingesetzt werden, es sollten sich keine Haustiere im Zimmer aufhalten, es sollte dabei nicht gesprochen werden und die Wunde sollte nicht mit ungefiltertem Leitungswasser gespült werden.“
Neben dem Gespräch mit den Fachleuten gibt es am Infostand kostenlose Broschüren und Gratis-Händedesinfektionsmittel zum Mitnehmen. Last but not least können die Besucherinnen und Besucher unter Anleitung den hygienisch einwandfreien Verbandswechsel praxisnah üben.

Wundverbandswechsel: Infos für das Krankenhauspersonal und Studierende
Während sich der Stand im ZOM/ZIM in erster Linie an von chronischen Wunden Betroffene und die interessierte Öffentlichkeit richtet, zielt ein zweiter Informationsstand vor dem Mitarbeiter-Casino auf dem Klinikumsgelände an der Josef-Schneider-Straße hauptsächlich auf Pflegekräfte, ärztliches Personal und Medizinstudierende ab. „Hier geht es uns um den hygienisch korrekten Umgang mit postoperativen Wunden im Krankenhausumfeld“, beschreibt Prof. Ulrich Vogel. Der Leiter der Stabsstelle Krankenhaushygiene des UKW erläutert: „Um bei postoperativen Wunden Infektionen bestmöglich verhindern zu können, arbeiten wir nach einem allgemein festgelegten Standard. Allerdings muss dieser, gerade vor dem Hintergrund der üblichen Personalrotation am UKW, immer wieder gelehrt und verfestigt werden. Auch eine regelmäßige Auffrischung des eigentlich vorhandenen Wissens hilft, sich im Alltag einschleichende Fehler zu vermeiden.“
Am Infostand vor dem Casino kann ebenfalls der hygienisch korrekte Wundverbandswechsel trainiert werden und es gibt neues, von der Stabstelle Krankenhaushygiene selbsthergestelltes, umfassend bebildertes Informationsmaterial zum Mitnehmen.

Händedesinfektion von zentraler Bedeutung
Der Informationstag ist die diesjährige Interpretation des Uniklinikums Würzburg der jährlichen, bundesweiten „Aktion Saubere Hände“. Deren Ziel ist es, die Akzeptanz der Händedesinfektion in deutschen Gesundheitseinrichtungen zu verbessern. „Und gerade in der Wundbehandlung kommt der Händehygiene eine entscheidende Bedeutung zu“, betont Prof. Vogel.