Über mangelndes Medieninteresse kann sich die Delegation um Oberbürgermeister Christian Schuchardt beim Besuch in der tansanischen Partnerstadt Mwanza nicht beschweren. Schuchardt begleitet derzeit zusammen mit seinem Stellvertreter Dr. Adolf Bauer eine Bürgerreise in die zweitgrößte Stadt Tansanias, die bereits seit 50 Jahren mit Würzburg verbunden ist. Schon unmittelbar nach der Landung auf dem Flughafen wenige Kilometer vor der Stadt warteten mehrere Kamerateams und Vertreter der Tageszeitung wie auch des lokalen Radios auf die leicht übermüdeten Besucher. Am Hotel angelangt gab es direkt am Ufer des Victoria-Sees eine improvisierte Mini-Pressekonferenz mit eigens gestaltetem Hintergrund-Roll-Up. Auch im Stadtgebiet weisen in Kreisverkehren große Stoffbanner mit den beiden Stadtwappen daraufhin, dass aktuell der Höhepunkt der Feierlichkeiten dieser Fernbeziehung ansteht.
Beim gut vollgepackten Besuchsprogramm ergibt sich nun kaum ein anderes Bild. Nicht nur, dass die Bürger selbst fleißig filmen, fotografieren und dokumentieren, mindestens eine offizielle Kamera ist bei den von Public Relations Officer Elirehema Kaaya und Julia Wintzheimer (Büro Würzburg International) zusammengestellten Visiten stets dabei. Ob bei den Fischern am Victoria-See, im Kinderheim Fonelisco oder im
Bugando-Krankenhaus: Der Tross macht bei Gästen, Gastgebern und den besuchten Institutionen Eindruck und sorgt stets für zusätzliche spontane Zaungäste, winkende Kinderscharen am Wegesrand oder auch mal ein wenig Verkehrschaos, wenn der Konvoi auf der Straße wenden muss.
Abgerundet wird das Bild durch die begleitenden Polizisten. Selbst der Polizeichef ließ es sich nicht nehmen, einige der ersten Termine persönlich zu begleiten. Alternativ kann aber auch einmal ein Polisi-Motorrad vorneweg fahren.
Die Gäste beweisen in jeder Minute, dass der Besuch aus der Partnerstadt einen sehr hohen Stellenwert hat. Für die Freunde steht natürlich das Rathaus einen Vormittag still, weil fast jeder wichtige Mitarbeiter sich persönlich vorstellt. Und neben Tanzgruppen, Trommlern oder besonderen Dekorationen gibt es immer wieder Gästebücher, Gästebücher, Gästebücher. Daneben viele strahlende Gesichter * auch weil die letzten Besuche in Würzburg noch nicht lange her sind und sich viele Akteure daher bereits persönlich kennen. Dann wird aus einem schlichten Händedruck ein längeres Begrüßungsritual. Beidhändig oder mit lässigem Umgreifen, Festhalten des Unterarmes, Schulterklopfern oder die klassische Umarmung. Freunde lässt man einfach nicht gleich wieder los.