Wölfe erkämpfen Derbypunkt in Coburg
HSC 2000 Coburg – DJK Rimpar Wölfe 22:22 (11:8)
Als nach sechzig intensiven Handballminuten in der HUK Coburg Arena der Schlusspfiff ertönte, sah man das gleiche Bild welches man von Rimparer Seite bei Auftritten in Oberfranken kennt. Knapp 300 Zuschauer in Grün-Weiß feiern gemeinsam mit ihren abgekämpften Helden, während der Großteil der gelben Anhängerschar mit enttäuschtem Gesichtsausdruck zügig die Sportstätte verlässt, obwohl ihr Team durch Harmandics Treffer in der Schlußminute am Ende noch Glück hatte nicht mit leeren Händen dazustehen.
Man hatte sich auf HSC Seite fest vorgenommen diesmal die schwarze Serie zu beenden und erstmals die Rimparer Wölfe vor eigenem Publikum zu bezwingen. Entsprechende Parolen fand man an in Coburgs Straßen und seit Tagen in den sozialen Medien und auch das Team von Coburgs Trainer, Jan Gorr, zeigte unmittelbar nach dem Anpfiff dass man keine Zweifel über den Spielausgang aufkommen lassen wollte. Matthias Gerlich schloss den ersten Angriff erfolgreich ab und noch bevor fünf Minuten gespielt waren markierte Adnan Harmandic das 4:2 für seine Farben. Rimpar agierte zu passiv gegen die Rückraumschützen der Gastgeber, schien beeindruckt vom gelb-schwarzen Sturmlauf und der immer lauter werdenden Halle als Florian Billek nach fünfzehn Minuten den Vorsprung auf 8:3 schraubte. Einige schwer nachvollziehbare Schiedsrichterentscheidungen zu Gunsten der Hausherren und ein durch Max Brustmann parierter Siebenmeter, schienen nun den Trotz und den Kampfgeist der Wölfe zu wecken. Bis zum 11:6 in der 25. Minute konnte Coburg gegen nun selbstbewusster agierende DJK’ler den fünf Tore Abstand zwar weiterhin halten, doch die Obinger Sieben hielt nun gleichwertig dagegen und die Treffer von Julian Bötsch, sowie Lars Spieß gepaart mit zwei Brustmann Paraden ließen die Unterfranken bis zum Pausenpfiff auf 11:8 verkürzen.
Vier weitere Harmandic Tore hielten die nach Wiederanpfiff bissig auftretenden Wölfe in den ersten Minuten zunächst auf Distanz, doch es war spürbar, dass diese nun auf eine erste Schwächephase der Hausherren lauerten um zuzuschnappen. Diese kam um die vierzigste Minute, als die DJK Abwehr offensiver die Coburger Schützen unter Druck setzte und dadurch immer wieder zu Ballgewinnen kam. Jan Schäffer erzielte den Anschluss zum 15:14 und spätestens als der treffsichere Max Bauer mit einem Doppelschlag in der 46. Minute den 17:17 Ausgleich markierte, dominierte die Lautstärke aus dem Grün-Weißen Fanblock die großartige Stimmung in der Halle. Die Wölfe Defensive dominierte in diesem Spielabschnitt das Geschehen, so verpuffte auch der nächste Coburger Angriffsversuch und Sebastian Kraus gelang von der Siebenmeterlinie, bei noch elf zu spielenden Minuten, die erste Rimparer Führung. Angetrieben von 3000 Kehlen setzten sich die Hausherren zur Wehr, glichen durch Harmandic umgehend aus und auch die beiden folgenden Wölfe Führungen durch Patrick Schmidt wurden direkt durch Coburger Tore beantwortet, so dass beim letzten Team Timeout von Matthias Obinger in der 54. Minute ein 21:21 an der Anzeigetafel stand.
Steffen Kaufmann zirkelte den nächsten Ball unhaltbar in den Winkel des HSC Gehäuses und weitere zweimal blieb beiden Angriffsreihen ein Torerfolg verwehrt, so dass es bis zur Schlußminute dauerte ehe Coburgs überragender Angreifer des Abends, Adnan Harmandic, im Wurfkreis stehend den letzten Treffer der Partie zum leistungsgerechten Ausgleich feiern durfte. Dennoch bejubelten die Wölfe kurze Zeit später mit ihren Fans nicht nur den hochverdienten Punktgewinn, sondern auch die Tatsache, dass sie auch im achten Vergleich mit dem HSC wieder nicht bezwungen werden konnten.
Statistik:
HSC: Kulhanek, Krechel – Hagelin 1, Kelm 3, Gerlich 3/1, Vitek, Riha, Coßbau 2, Billek 2, Riehn 2, Harmandic 9, Lilienfelds, Brasseleur, Wucherpfennig, Franke. DJK: Brustmann, Madert – L. Spieß 2, Kraus 6/5, Schmitt 1, Schömig 1/1, Bötsch 2, Schäffer 1, Schmidt 3, Kaufmann 2, Bauer 5, T. Spieß, Brielmeier, Sauer.
Siebenmeter: HSC 2/1 – DJK 7/6
Zeitstrafen: je 3x 2min
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah
Zuschauer: 3227
Spielfilm: 2:0, 3:1, 4:3, 8:3, 9:4, 9:6, 11:6, 11:8 (Halbzeit); 12:9, 14:10, 14:12, 15:14, 17:17, 17:18, 19:19, 21:22, 22:22 (Endstand).