Nachtruhe für Alle


Im ersten und zweiten Quartal 2019 fanden mehrere Gesprächsrunden zwischen Würzburger Gastronomen, der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt, dem Bayerischen Hotel und Gaststättenverband und dem Ordnungsamt der Stadt Würzburg statt. Insbesondere die Gastronomiebetriebe wurden zu den Runden hinzugebeten, die örtlich in solchen Innenstadtgebieten liegen, in denen die Themen Lärm, Anwohnerschutz oder alkoholbedingte Delikte zur Nachtzeit erhöhte Priorität einnehmen.
In den kooperativen Gesprächsrunden wurden die vom Ordnungsamt und der Polizei festgestellten Handlungsfelder und Problemlagen offen angesprochen. Erste abgestimmte Vorgehensweisen wurden formuliert und zum Teil konkrete Schritte verabredet. Insbesondere konnte dabei die Initiative „Safer Party“ neu belebt werden: Dabei wird künftig strafrechtlich auffälligen Besuchern in den teilnehmenden Gastronomiebetrieben ein so genanntes überörtliches Hausverbot für die teilnehmenden Gastronomiebetriebe erteilt. Außerdem wurde das Ziel der gesteigerten Rücksichtnahme im Würzburger Nachtleben ausführlich erläutert. Inhaltlich soll hier bei den Nachtschwärmern für mehr Sensibilität zur Nachtzeit geworben werden.
Neben den Streifendiensten der Polizei wurde auch der Kommunale Ordnungsdienst personell aufgestockt, um Ruhestörungen in den Abendstunden und am Wochenende wirksam entgegenzutreten.
Auch die Gastronomen selbst sind aktiv geworden: Um für mehr Ruhe und Ordnung vor der Gastronomie auf der Straße zu sorgen, werden z. B. in der Sanderstraße seit einigen Wochen so genannte Silencer eingesetzt. Dies sind speziell geschulte private Sicherheitsmitarbeiter, die durch aktive Ansprache der Passanten, aber ohne hoheitliche Befugnisse, für mehr Verständnis und Nachtruhe sorgen sollen. Weitere Neuerungen, z. B. konkrete Verbote von Alkoholverkauf auf die Straße nach 22 Uhr, wurden in besonderen Einzelfällen – auch nach gerichtlichen Auseinandersetzungen – zwischenzeitlich bestandskräftig. Seitdem sind beim Ordnungsamt nur wenige Lärmbeschwerden eingegangen. Aus Sicht der Polizei bleibt trotzdem abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickelt.
Auf Initiative des Kommunalreferenten Wolfgang Kleiner hat der Bau- und Ordnungsausschuss des Würzburger Stadtrates im Frühjahr auch beschlossen, einen „Runden Tisch“ einzurichten, an dem ein Vertreter des Ordnungsamtes und ein Vertreter der Polizei teilnehmen. Hier können Bürgerinnen und Bürger sowie Gaststättenbetreiber „ad hoc“ zusammenkommen, um konkrete Beschwerdelagen oder Unordnungsphänomene konkret und zeitnah anzusprechen. Termine dazu wurden bereits durchgeführt und sind zum Teil in Planung. Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen vier konkrete Themenfelder vorgebracht, zum Teil aus der Bürgerschaft und zum Teil von Gastronomen selbst.
Das städtische Ordnungsamt koordiniert den Runden Tisch und ist für Anregungen und bei Beschwerdelagen unter Telefon 0931 / 37-2363 zu den üblichen Geschäftszeiten erreichbar.