Masern-Welle in Berlin, Kleinkind stirbt


Experten raten zu konsequenter Impfung.

Ein aktueller Todesfall in Berlin erregt die allgemeine Aufmerksamkeit. Die Masern sind zurück. Fachleute nehmen an, dass mangelnde Impfbereitschaft der Auslöser ist. Wir befragten Prof. Dr. Christina Kohlhauser-Vollmuth, Chefärztin der Missio Kinderklinik zum Thema:

Frau Prof. Dr. Kohlhauser-Vollmuth, wie gefährlich sind Masern?
Masern können sehr gefährlich und wie die aktuelle Entwicklung zeigt, auch tödlich sein. Masern können neben der akuten, oft schwer verlaufenden Erkrankung auch zu bleibenden Behinderungen durch Mitbeteiligung des Gehirns führen.
Wie kann man sich anstecken?
Schnell und einfach – Masern sind höchst ansteckend und werden durch direkten Kontakt mit Tröpfchen übertragen. Dabei sind die Infizierten bereits 2-5 Tage vor Auftreten der typischen Hautveränderungen durch Masern ansteckend.
Was kann man gegen Masern und andere Kinderkrankheiten tun?
Sich rechtzeitig und vollständig impfen lassen. Für Kinder sind zwei Masern-Impfungen empfohlen – im ersten und im zweiten Lebensjahr.
Sind die Bedenken gegen Impfungen begründet?
Die Bedenken gegen Impfungen sind verständlich, denn in vielen Medien werden beängstigende Berichte über Impfkomplikationen veröffentlicht. Die Bedenken sind aber in keinster Weise begründet, denn alle angeblichen Komplikationen, die durch die Masernimpfung bedingt sein sollen, konnten eindeutig widerlegt werden.

Wo kann man sich und seine Kinder impfen lassen?
Die Kinder beim Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin und im Rahmen der entsprechenden Vorsorgeuntersuchungen, aber jederzeit auch außerhalb dieser. Die Erwachsenen können sich bei ihrem niedergelassenen Hausarzt beraten und impfen lassen.
Nur wenn sich alle Eltern und Erwachsenen ihrer Verantwortung – nicht nur für das eigene Kind sondern auch für unsere Gemeinschaft – bewusst sind, werden wir die Masern ausrotten können.