Hauswand-Triptychon in der Schwabenstraße


Wer dachte, nach Lagunas Riesengemälde am Heuchelhof 2014 dürfte so schnell keine größere Fläche für Streetart in Würzburg auftauchen, wird bereits beim Streetmeet 2015 widerlegt. In der Schwabenstraße ist einer von insgesamt neun Spielorten des internationalen Künstlertreffens und hier kooperieren Christian Hinz „Kera“ und Tomislav Topic „Quintessenz“ im großen Stil. Das Projekt ist ein besonderer
Hingucker: Drei nebeneinander liegende Stadtbau-Wohnblöcke bieten zur Straße hin jeweils eine Wandfläche beziehungsweise Leinwand von rund 150 Quadratmetern. Macht eine Fläche für Kera, eine Fläche für Quintessenz und in der Mitte treffen sich die beiden abstrakten Stilisten zu einem Gesamtkunstwerk. Dieses vierstöckige Triptychon ist also noch einmal eine Nummer größer als das Werk des Spaniers im Vorjahr und dies gilt für wohl für das gesamte Festival.

Beim Pressetermin ist Manou Wahler „Tigapics“, die Initiatorin und Organisatorin vom Verein Kunst im Öffentlichen Raum (KÖR), angetan vom bisher geleisteten. Das Treffen läuft vom 3. bis zum 10. Juli; bereits am Mittwoch könnte aber in der Schwabenstraße schon alles fertig gemalt beziehungsweise gerollt sein. Ein gehöriger Anteil der insgesamt rund 500 Liter Wandfarbe dürfte entsprechend hier zum Einsatz kommen. Auch Stadtbau-Chef Hans Sartoris begutachtete vor Ort wie in kurzer Zeit aus den Immobilen seiner Wohnungsbaugenossenschaft, die sich bislang vor allem durch ihre Hausnummern unterschieden haben dürften, kunstvolle Unikate werden. Nicht selbstverständlich auch angesichts der Rekordtemperaturen, die es den Künstlern bislang nicht leicht machten:
Die Hebebühne wird bei Temperaturen knapp unter 40 Grad zum höhenverstellbaren Grill und auf den Farben bildet sich im Nu eine zähe Haut. Da haben es die Schülerinnen und Schüler beim Indoor-Workshop mit Philipp Katzenberger angenehmer. In der Gustav-Walle-Schule rücken sie den bislang grauen Säulen im dritten Stock ebenfalls mit Pinseln und Rollen zu Leibe – im Stile der beiden Künstler, die zeitgleich draußen den Schulweg farbenfroher gestalten.

Neben bewährten Partnern wie dem Sozial- und Kultur-Referat der Stadt Würzburg gibt es 2015 zahlreiche neue Unterstützer. Die Freirad-Initiative ermöglicht es den Künstlern beispielsweise nach getaner Arbeit auf Rädern noch etwas die Stadt zu erkunden. Zudem gibt es erstmals auch die Möglichkeit sich kleine feine Souvenirs vom Festival zu sichern. Während die großen Kunstwerke wohl eher selten den Ort und Besitzer wechseln dürften, können bei der Auktion „Cans For Coins“ am Sonntag, 12. Juli, ab 18 Uhr in der Villa Jungnikl (im Bohlleitenweg 109) kleine Kunstwerke, Vorabskizzen und restliche Farben ersteigert werden.

Viel mehr Wissenswertes und ein Gesamtüberblick unter www.streetmeet-wuerzburg.de.