Über Jahrhunderte war das Holzrücken mit Pferden – teilweise auch mit Ochsen – die bevorzugte Methode das Holz aus den Waldbeständen an die Forststraßen zu bringen. Von dort erfolgte der weitere Transport in die Sägewerke. Noch 1970 gab es in Bayern ca. 5.000 Pferde im forstlichen Einsatz.
Bereits im letzten Jahr hat der Forstbetrieb des Gartenamtes im Bereich Nikolausberg gute Erfahrungen mit dieser alten Technik gesammelt. In diesem Spätwinter / Frühling ist Pferderückerin Lena West aus Remlingen mit ihrem französischem Kaltblut Max und seiner Partnerin, dem deutschen Kaltblut Lotte, in den Waldabteilungen Bauterswiese und Bildeiche im Einsatz. Dort ziehen sie vor allem Buchenstammholz an die Rückegassen, damit diese mit einem Forwarder aufgeladen werden können. Pferderückung ist somit die optimale Ergänzung zu moderner Technik, da in diesem Bereich des Stadtwaldes wertvolle Lößböden geschont werden sollen. Ein weiterer Vorteil: Ungeachtet ihrer Größe und ihres Gewichts von stattlichen 700 kg sind die beiden Kaltblüter überaus wendig, so dass keine Bäume geschädigt werden. Voraussetzung für diese boden- und bestandsschonende Arbeit ist jedoch, dass die beiden tierischen Helfer unter den besonderen forstlichen Bedingungen ausgeglichen arbeiten.
Zudem muss der Forstbetrieb des Gartenamtes die Waldbestände und Holzsortimente für die Pferderückung passend vorbereiten. So fallen jetzt am Ende der Durchforstungssaison vor allem Hölzer mit eher geringerem Gewicht in jüngeren Waldbeständen an – ideal für Lena West und ihre Kaltblüter. Bürgermeister Martin Heilig: „Aufgrund dieser äußerst positiven Erfahrungen wird das Gartenamt auch in Zukunft auf Pferdekraft setzen.“