A D E F G H J K M N O P R S T U V W
Ma Mi Mo

Michael Greiner


Vor genau 80 Jahren, am 29. November 1930, starb der bekannte Würzburger Künstler Michael Greiner. Der bescheidene Maler und Lithograf war nur 67 Jahre alt geworden. Er fand auf dem Würzburger Hauptfriedhof in der 6. Abteilung seine letzte Ruhestätte.

Im alten Heidingsfeld am 8. Mai 1863 geboren, blieb Michael Greiner zeitlebens ein echter „Hätzfelder“. Schon früh fand er den Weg zur Kunst. Sehr stark geprägt wurde Michael Greiner von seinem Lehrer Georg Rützel, der in den Jahren zwischen 1880 und 1900 ein großes Malertalent in Würzburg war. Als weiterer Anreger Greiners muss auch der Onkel seiner Frau genannt werden: der Münnerstädter Meister Ignaz Bals.

Michael Greiner erlernte den damals zukunftsträchtigen Beruf des Lithografen, des Steindruckers. Der Stein ließ ihn nicht mehr los.

In der renommierten Würzburger Steindruckerei Franz Scheiner brachte er es zum Oberlithografen. Hier war er die Seele des Hauses, dem in der Blütezeit des lithographischen Gewerbes auch die handwerkliche Ausbildung des Lehrlingsnachwuchses in die Hand gegeben war.

Dass aus seiner Lehre so bekannte Künstler wie Ferdinand Brod, der begnadete Tiermaler Franz Xaver Weisheit, Peter Würth oder der im Würzburger Mainviertel geborene langjährige Zeichner des „Simplizissimus“ und der „Jugend“, Ferdinand Spiegel, der sogar Akademieprofessor wurde, und nicht zuletzt sein eigener Sohn Willi hervorgingen, spricht für die künstlerischen Qualitäten Michael Greiners.

Gleich ob es galt, alle möglichen Plakate, Urkunden oder Briefköpfe zu gestalten, Michael Greiner beherrschte die Technik der Lithografie perfekt.

Für Michael Greiner war die Landschaft voller Poesie im Sinne der alten Romantiker. Dafür wollte er auch Andere begeistern, deshalb wurde Michael Greiner um die Jahrhundertwende zu einem Pionier der künstlerischen Landschaftspostkarten. Es erschienen Mappen mit farbigen Steinzeichnungen und künstlerischen Postkarten.

Am 21. Dezember 1907 wurde er in die gerade zweijährige „Hätzfelder Flößerzunft“ aufgenommen, wo er sich auch mit dem Zeichner und Märchenschriftsteller Christian Bärmann, den Gebrüdern Schiestl sowie den Malern Otto Rückert und Eulogius Böhler traf.

Sein begabter Sohn Willi Greiner wurde vom Vater gründlich geschult. Wie sein Vater Michael schuf er in jungen Jahren u.a. eine heute begehrte Serie von Postkarten mit Motiven unserer Weinorte und später zwei Serien Würzburger Ansichten. Willi Greiner starb am 24. März 1986 im Alter von 88 Jahren und wurde im Familiengrab beigesetzt.

Text und Bild Willi Dürrnagel