Der Retter des Freskos in der Residenz
Im Jahre 1909 kam John Davis Skilton im US-Bundesstaat Connecticut zur Welt. Nach seiner Tätigkeit in der Nationalgalerie Washington wurde er 1943 zum Militär einberufen. Von Juni bis Oktober 1945 wirkte er als Kunstschutzoffizier bei der Militärregierung in Würzburg. Als am 16. März 1945 das Gebäude der Residenz im Feuersturm zu 98 Prozent zerstört wurde, blieben wunderbarerweise die Gewölbe des Zentralbaus über der Eingangshalle, über dem Treppenhaus, dem Weißen Saal und dem Kaisersaal weitgehend unbeschädigt. Der Architekt Balthasar Neumann war sich seinerzeit schon der überaus soliden Bauweise sicher gewesen.
Nach der Einnahme der Stadt durch amerikanische Truppen am 5. April ging dann alles sehr schnell: Der für Würzburg zuständige Kunstschutzoffizier John Davis Skilton traf am 18. Juni 1945 in der nahezu vollständig zerstörten Stadt ein und sah zutiefst erschrocken den alarmierenden Zustand des Residenzmittelbaus. Umgehend sorgte er für eine sofortige provisorische Abdeckung der Gewölbe mit Zeltplanen und für ein Notdach, welches bereits ein halbes Jahr nach der Zerstörung die erhaltenen Gewölbe wieder überdeckte. So konnten die Fresken von Tiepolo in Treppenhaus und Kaisersaal sowie die Stuckdekoration von Bossi im Weißen Saal gerettet werden. Am 6. September 1945 fand ein kleines, provisorisches Richtfest im unbeschädigten Gartensaal statt. Das Würzburger Stadtarchiv besitzt eine ausführliche Dokumentation über John Davis Skilton.