Ein Rathaus über Wasser gebaut Brücke über den Heigelsbach wird saniert


Eine Stahlbetonplatte überspannt seit 1956 den Heigelsbach, der in seinem gemauerten Bett meist ruhig durch Heidingsfeld strömt, sich bei Starkregen aber auch zu einem ungestümen Fluss entwickeln kann. Neben den Wehrgängen Döle und Speierloch ist dieser umgedrehte Trog der dritte Übergang über das auch Zwischengemäuerbach genannte Gewässer. Darauf steht das 1960 gebaute, sogenannte Rathausgebäude. Wer die Stadtteilbücherei oder die Sparkasse darin besucht, steht also im Grunde über Wasser.

Im Zuge der Neugestaltung des Rathausplatzes wird derzeit auch dieses flach gegründete Brückenbauwerk über den Heigelsbach saniert. „Wir erneuern den Belag, die über 60 Jahre alte Abdichtung und Asphaltschutzschicht und lokale Betonschäden an dem Überbau“, erklärt Tiefbau-Chef Jörg Roth. Als neuer Brückenbelag ist ein aufgehellter Asphalt vorgesehen und die bislang vorhandenen Hochborde werden entfallen. Saniert werde auch der Beton direkt unter dem Rathaus. Dies ist notwendig aufgrund des bei Starkregen anschwellenden Baches unterhalb des flachen geschnittenen Rahmenbauwerks. Zur Baumaßnahme gehört auch die Erneuerung des Straßenbelags vor dem Rathaus unter den Arkaden. Der Fußgängerverkehr wird dazu abschnittsweise durch die Arkaden geleitet, damit der Rathauseingang frei bleibt. Die Arbeiten werden voraussichtlich im Oktober abgeschlossen sein.

Kostete die Herstellung der Brücke in ihrem Baujahr 1956 noch 89.000 DM, liegen die voraussichtlichen Sanierungskosten heute bei etwa 476.000 Euro, hinzukommen die Arbeiten unter und an den Arkaden. „Wir gehen von 1,2 Millionen Euro gesamt aus“, rechnet Baureferent Benjamin Schneider.

Das Rathaus über dem Zwischengemäuerbach entstand vermutlich in den Jahren nach 1367. In diesem tagte der Rat der Stadt Heidingsfeld bis zur Eingemeindung 1930. Das heutige Gebäude entstand erst 1960. Der Heigelsbach entsteht aus dem Fuchsstadter und Reichenberger Bach und mündet in Heidingsfeld in den Main. Historisch trennte der Heigelsbach Heidingsfeld in Unter- und Oberstadt und durchbrach im Süden und Norden die Stadtbefestigung. Zur Absicherung der Gebäude vor Hochwasser wurde er an beiden Seiten in ein zusätzliches Mauerbett gelegt.