Dreifacher Grund zum Jubel


s.Oliver Baskets gewinnen auch das Heimspiel gegen Schlusslicht MBC mit 100:98 (47:40) – Dru Joyce bester Vorlagengeber der Beko BBL-Geschichte

Die s.Oliver Baskets haben zu Beginn der Rückrunde der Beko BBL da weitergemacht, wo sie am Ende der Hinrunde vor knapp zwei Wochen aufgehört hatten: Mit einem Sieg gegen den Mitteldeutschen BC. In einer am Ende extrem spannenden Partie setzten sich die Würzburger in der wie immer ausverkauften s.Oliver Arena mit 100:98 (47:40) knapp gegen das Schlusslicht durch – an einem historischen Abend: Baskets-Spielmacher Dru Joyce verteilte am Ende des ersten Viertels Korbvorlage Nummer 1.319 seiner Beko BBL-Karriere, zog damit an Immanuel McElroy vorbei und holte sich in der ewigen Bestenliste der Liga bei den Assists den ersten Platz.

Der 30-Jährige bestritt gegen den MBC seine 277. Partie in der Beko BBL und benötigte damit 142 Spiele weniger als „Imac“, um die Zahl von 1.318 Korbvorlagen zu erreichen. Es gelang dem Baskets-Spielmacher mit der letzten Aktion des ersten Viertels, McElroy hinter sich zu lassen: Er fand Youngster Max Ugrai hinter der Dreierlinie – seine dritte von sechs Vorlagen des Abends – und der 20-Jährige netzte mit ablaufender Uhr den Drei-Punkte-Wurf zum Spielstand von 25:26 ein. Unter dem Applaus der 3.140 Zuschauer überreichte s.Oliver Baskets Geschäftsführer Steffen Liebler Dru Joyce den Spielball, mit dem er seinen historischen Meilenstein erreicht hatte.

Im ersten Viertel der Rückrunde hatten zunächst die Gastgeber die Vorteile auf ihrer Seite – sie führten nach einem Dreier von Seth Tuttle in der 4. Minute bereits mit 10:4. Doch ähnlich wie vor zwei Wochen im Wolfsbau waren die Gäste aus Sachsen-Anhalt nicht gewillt, sich kampflos zu ergeben – ganz im Gegenteil: Noch in der 5. Minute hatten sie wieder ausgeglichen, und nach einem 10:0-Lauf zwischen der 7. und 9. Minute lagen sie sogar selbst mit sieben Punkten vorne (17:24). Vor allem Center Chris Otule und die beiden Aufbauspieler Marcus Hatten und Frantz Massenat drückten dem Spiel auf Seiten der Gäste bis zum Schluss ihren Stempel auf.

Am Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Spielabschnitts waren es dann die Würzburger, die ihrerseits mit einem 18:2-Zwischenspurt vermeintlich für klare Verhältnisse sorgten (37:28, 15. Minute). Doch die Wölfe ließen sich weiterhin nicht abschütteln und waren beim Seitenwechsel weiterhin im Spiel (47:40). Dieser Spielverlauf sollte sich auch nach der Pause fortsetzen: Zwar konnten sich die Hausherren im dritten Viertel erstmals zweistellig absetzen (71:57, 28. Minute), bis zur letzten Viertelpause hatten Top-Scorer Marcus Hatten (29 Punkte) und Co. den Rückstand jedoch wieder auf 74:67 halbiert.

Im Schlussviertel dauerte es nicht ganz vier Minuten, bis der MBC durch Hatten und Massenat auf 81:79 verkürzt hatte – Doug Spradley nahm die Auszeit und versuchte, seinen Spielern den fehlenden Biss in der Verteidigung zurückzugeben. Es gelang ihm nur bedingt: Zwar konnten die Wölfe den Spielstand im Anschluss kein einziges Mal zu ihren Gunsten drehen, die endgültige Entscheidung fiel aber erst ganze 1,1 Sekunden vor Schluss. Frantz Massenat hatte die ersten beiden von drei Freiwürfen sicher zum 100:98 verwandelt und warf den dritten dann absichtlich daneben. Ein Gästespieler kam aber nicht mehr an den Ball – den Rebound und damit den Sieg im Herzschlagfinale sicherte Max Ugrai.

Damit gab es am Freitagabend in der Würzburger Turnhölle gleich dreifach Grund zum Jubeln: Über die historische Leistung von Dru Joyce, über den nächsten Heimerfolg und über das frühzeitige Erreichen des ersten Saisonziels – mit zwölf Siegen nach achtzehn Spieltagen dürfte der Aufsteiger den Liga-Erhalt geschafft haben. Weiter geht es am kommenden Samstag mit der Beko BBL Pokal-Qualifikation: Die s.Oliver Baskets spielen bei ALBA BERLIN um den Einzug in das „TOP FOUR“ am 20./21. Februar im Münchner Audi Dome.

Stimmen zum Spiel
Doug Spradley, Headcoach s.Oliver Baskets:
„Ich bin glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben, aber nicht zufrieden damit, wie wir gespielt haben. Wir haben zu lange einfach nur mitgespielt und nicht oft genug Druck gemacht. Wir haben uns zwar durch ein paar Stops in der Verteidigung einen Vorsprung herausgespielt, dann aber schnell wieder nachgelassen. Wir waren heute zu oft mehr Zuschauer als Kämpfer. Das müssen die Spieler lernen, deshalb war ich heute nach dem Spiel etwas länger in der Kabine. Wenn wir als Mannschaft den nächsten Schritt machen wollen, kann ich diese Art und Weise zu spielen nicht akzeptieren. Die Spieler haben jetzt ein paar Tage Zeit sich zu überlegen, ob sie diesen harten Weg mitgehen wollen. Wir dürfen nicht hoffen zu gewinnen, wir müssen die Spiele durch Ehrgeiz und Talent gewinnen. Das möchte ich in der Zukunft sehen.“

Predrag Krunic, Headcoach Mitteldeutscher BC:
„Gratulation an Würzburg zum Sieg. Wir haben heute gegen einen sehr starken Gegner gespielt. Ich kann sagen, dass unsere Jungs sehr gut gekämpft haben und bis zum Ende im Spiel waren. Wir haben die Pause seit dem letzten Spiel gegen Würzburg gut genutzt und konnten heute in dieses Spiel viel Kraft investieren und eine gute kämpferische Leistung zeigen. Damit muss ich zufrieden sein. Natürlich wäre es besser gewesen, mit einem Sieg nach Hause zu fahren, aber so ist es eben. Wir müssen weiter kämpfen und hart arbeiten. Dass bei uns heute noch zwei Spieler gefehlt haben, war natürlich ein Faktor, denn von der Würzburger Bank kommen mehrere Spieler mit großer Qualität.“

s.Oliver Baskets – Mitteldeutscher BC 100:98 (25:26, 22:14, 27:27, 26:31)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Lamonte Ulmer 18 Punkte/1 Dreier, Cameron Long 16/2 (9 Rebounds/6 Assists), Dru Joyce 15/1 (6 Assists), Brendan Lane 12, Seth Tuttle 10/2, Devin Searcy 9, Sebastian Betz 7, Joshiko Saibou 4, Maurice Stuckey 3/1, Max Ugrai 3/1, Ruben Spoden 3/1.

Top-Performer MBC:
Hatten 29/3, Massenat 22/2, (6 Ass.), Otule 20, Johnson 14/4 (6 Ass.), Thomas 6 (10 Reb.)

Key Stats:
Dreier: Würzburg 9/24 (38 Prozent) / MBC 9/31 (29 Prozent)
Freiwürfe: Würzburg 21/24 (86 Prozent) / MBC 21/26 (81 Prozent)
Assists: Würzburg 25 / MBC 22
Second Chance Points: Würzburg 15 / MBC 12