Dritter Erfolg in Serie: s.Oliver Würzburg dreht einen 18-Punkte-Rückstand und holt sich dank einer starken zweiten Halbzeit mit 99:89 (34:47) den ersten Sieg bei Phoenix Hagen
s.Oliver Würzburg hat im fünften Anlauf zum ersten Mal einen Sieg in der Arena am Ischeland geholt: Nach einer erfolgreichen Aufholjagd in der zweiten Halbzeit setzte sich die Mannschaft von Headcoach Doug Spradley am 7. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga mit 99:89 (34:47) bei Schlusslicht Phoenix Hagen durch. Auch das Duell der Spielmacher ging an die Unterfranken: Jake Odum war Top-Scorer der Partie mit 34 Punkten, der Hagener David Bell kam auf 31 Zähler.
Vom Spielverlauf her war es fast eine Kopie des Baskets-Heimspiels gegen Frankfurt vor Wochenfrist. Auch in der Arena am Ischeland lagen die Würzburger nach der ersten Halbzeit zweistellig im Rückstand und drehten die Partie mit einer starken Leistung nach der Pause. Die Gastgeber starteten mit viel Selbstvertrauen und zwangen Doug Spradley bereits nach weniger als drei Minuten beim Spielstand von 9:1 zu seiner ersten Auszeit. Erst ab der 6. Spielminute – Hagen lag inzwischen mit 14:3 vorne – fanden die Gäste etwas besser in die Partie.
Die gute Dreierquote der Hausherren vor dem Seitenwechsel sorgte dafür, dass die Würzburger den Rückstand zunächst nicht verkürzen konnten – erst am Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Viertels kamen sie durch einen 8:0-Lauf wieder auf 24:19 heran. Mehr war vor der Pause aber nicht drin – bis zur 18. Minute konnten sich die Hagener durch drei Dreier in Serie sogar auf 47:29 absetzen. Die zweite Würzburger Aufholjagd innerhalb einer Woche begann dieses Mal aber noch vor der Pause: Fünf Punkte in Folge führten zum Halbzeitstand von 47:34.
Nach dem Seitenwechsel waren es dann vor allem Lamonte Ulmer (24 Punkte in der zweiten Halbzeit) und Jake Odum (19), die von den Gastgebern nicht mehr zu stoppen waren. Während den Hagenern in den ersten acht Minuten des dritten Viertels außer zwei Dreiern von Chris Hass kaum noch etwas gelingen wollte, drehten die Gäste aus Mainfranken durch eine deutlich intensivere Verteidigung und viele starke Aktionen im Angriff die Partie. Jake Odum traf in der 28. Minute zwei Freiwürfe zum 56:57, Maurice Stuckey ließ einen Dreier folgen – nach einem 12:0-Lauf lag s.Oliver Würzburg zum ersten Mal in der Partie vorne. Am Ende des dritten Spielabschnitts sorgte Lamonte Ulmer für die spektakulärste Szene des Abends: Nach einem Dreier-Versuch von James Southerland schnappte er sich den Ball und versenkte das Leder mit viel Hangtime und einem mächtigen Putback-Dunk zum 61:66 im Hagener Korb.
Entschieden war das Spiel dadurch aber noch lange nicht: Nach einem Würzburger Neun-Punkte-Vorsprung in der 31 Minute (61:70) gelang Phoenix Hagen innerhalb von gut zwei Minuten der Ausgleich (70:70). Und auch knapp drei Minuten vor dem Ende stand der Sieger beim Spielstand von 81:82 noch nicht fest. Es folgten die entscheidenden Szenen des Spiels: Erst verhinderte Lamonte Ulmer durch einen Block gegen Trent Plaisted die mögliche Hagener Führung, dann erhöhten Maurice Stuckey per Korbleger und Jake Odum von der Freiwurflinie auf 81:86.
Zwei Minuten vor der Sirene war es wieder Ulmer, der sich einen Hagener Pass schnappte und den Fastbreak mit seinem nächsten Dunking zum 81:88 abschloss. Kurz darauf erhöhte Brendan Lane auf 81:90. Damit war das Spiel entschieden, auch wenn David Bell im Anschluss mit einem Korbleger noch einmal auf 83:90 verkürzen konnte. In der Schlussminute erzielten die Würzburger noch neun und die Gastgeber sechs Punkte, allesamt von der Freiwurflinie.
Am kommenden Samstag um 20:30 Uhr sind die punktgleichen GIESSEN 46ers in der s.Oliver Arena zu Gast. Für diese Partie sind noch Tickets aller Kategorien im Vorverkauf erhältlich.
Phoenix Hagen – s.Oliver Würzburg 89:99 (24:16, 23:18, 14:32, 28:33)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Jake Odum 34 Punkte/3 Dreier (8 Assists/8 Rebounds), Lamonte Ulmer 26/2, Brendan Lane 14/1 (6 Rebounds), Kresimir Lončar 11/1, Maurice Stuckey 5/1, James Southerland 5/1 (11 Rebounds), Max Ugrai 2, Charles Barton 1, Vladimir Mihailović 1, Felix Hoffmann.
Top-Perfomer Hagen:
Bell 31/3 (12 Assists), Hass 21/5, Klassen 12, Plaisted 11, Godbold 5 (8 Rebounds).
Key Stats:
Freiwürfe: Würzburg 26 von 33 (79 Prozent) – Hagen 15 von 26 (56 Prozent)
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 20 – Hagen 4
Dreier in der zweiten Halbzeit: Würzburg 6 von 13 (46 Prozent) – Hagen 3 von 11 (27 Prozent)
Rebounds: Würzburg 48 (21 offensiv) – Hagen 38 (11 offensiv)
Stimmen zum Spiel
Doug Spradley, s.Oliver Würzburg:
„Glückwunsch an meine Mannschaft, die wieder eine sehr gute zweite Halbzeit gespielt hat. Es war genau das Spiel, das ich erwartet hatte: Hagen kam mit viel Feuer und Intensität und den Zuschauern im Rücken. Wir haben uns in der ersten Halbzeit nach dem frühen Rückstand wieder auf fünf Punkte herangekämpft. Als ich dachte, dass wir endlich unseren Rhythmus gefunden haben, kamen die nächsten Dreier von Hagen. Wir hatten in der ersten Halbzeit nur eine Wurfquote von 36 Prozent, in der zweiten Hälfte dann fast 60 Prozent. Wir haben deutlich intensiver verteidigt, sie haben keine leichten Würfe und zweiten Chancen mehr bekommen. Wir haben gekämpft und hatten auch eine starke Rebound-Leistung von 48 zu 38 gegen eins der rebound-stärksten Teams der Liga. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass die Mannschaft dieses Spiel nicht verlieren wollte. Ich wünsche mir, dass das über 40 Minuten kommt. Ich drücke Phoenix Hagen die Daumen dafür, dass es hier eine Zukunft gibt.“
Ingo Freyer, Phoenix Hagen:
„Was wir in der zweiten Halbzeit nicht hatten, waren die Qualität und die Intensität die man braucht, um sich im Eins gegen Eins durchzusetzen und dem Gegenüber zu zeigen, dass ich heute besser bin als er. Das hat bei uns nach der Pause gefehlt. Unsere Verteidigung war auch nicht mehr so intensiv, wie sie in der ersten Halbzeit war. Deshalb ist Würzburg zurück ins Spiel gekommen. Dass wir heute mit 56 Prozent die Freiwürfe unterirdisch geworfen haben, hat natürlich nicht geholfen.“