Der einfache Weg zum eigenen Kraftwerk


„Bei erfolgreichen Klimaschutzprojekten kommen Ökonomie und Ökologie immer zusammen“, lobte Umweltreferent Wolfgang Kleiner bei einer Bürgerinformationsveranstaltung den doppelten Nutzen einer städtischen Kooperation mit der hessischen „Sonneninitiative“. Bei den Stadtreinigern in der Aumühlstraße 5-7 entsteht in den nächsten Wochen auf einem optimal ausgerichteten Blechdach eine Photovoltaikanlage mit insgesamt 920 Quadratmetern Modulfläche. Der besondere Clou: Die Investition von rund 180.000 € in die Anlage können sich zahlreiche Bürger teilen. Die kleinste Einheit ist ein Kilowatt-Peak, das entspricht vier Modulen. 140 kWp sind es insgesamt.
Entsprechend können Würzburger auch mit überschaubaren Beträgen in eine nachhaltige Zukunftstechnik investieren und dann über einen langen Zeitraum Strom „ernten“. Auch Mieter oder Hausbesitzer mit schattigen Dächern können nun erstmals über den Einstieg in Solarenergie nachdenken. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz garantiert über 20 Jahre eine gleichbleibende Vergütung des erzeugten Stroms, der in etwa für 45 private Haushalte ausreichen würde.

Die Rentabilität dieser Anlage beziffert die Sonneninitiative mit „ca.
5 % effektiv auf 30 Jahre“. Das hiermit verbundene unternehmerische Risiko wird durch eine Versicherung der Anlage und den technischen sowie

(förder-)rechtlichen Sachverstand des Vereins abgefedert. 160 Sonnenkraftwerke betreut die Initiative in der Zwischenzeit. In Hessen ist der 2003 gegründete Marburger Verein inzwischen der größte Photovoltaikanlagenbetreiber. Auf dem Frankfurter Messegelände beispielsweise stehen Referenzobjekte, die wesentlich größere Strommengen produzieren als die in Würzburg erwarteten 136.000 kWh im Jahr.

Die Anlage in der Aumühle steht aber nicht nur für eine langfristige Renditeerwartung. Volker Klös und Karl-Heinz Konrad vom Verein faszinieren nach wie vor zuerst die ökologischen Potentiale der Technik:
Strom durch Sonnenenergie bedeutet auch eine enorme CO2-Einsparung gegenüber dem bisherigen Mix. Künftig entfallen rund 100 Tonnen des Klimaschädlings im Jahr. Für viele eine abstrakte Zahl, dies entspricht den CO2-Fußabdrücken von einem guten Dutzend Würzburgern. Also sämtliche Emissionen durch Heizen, Autofahren und alle Formen des persönlichen Konsums. Bürgermeister Dr. Adolf Bauer würdigte bei der Veranstaltung die hohen Anstrengungen der Stadt im Bereich des Klimaschutzes. Die aktuelle Maßnahme ist ein wichtiger Baustein im 2012 verabschiedeten integrierten Gesamtkonzept.

Wer am Erwerb von Modulen der Anlage interessiert ist, findet weitere Informationen unter www.sonneninitiative.de und sollte sich möglichst bald mit Karl-Heinz Konrad, Regionalvertreter des Vereins, unter
0171-5249566 in Verbindung setzen. Bis zum 26. Mai ist ein Investment Würzburgern vorbehalten, danach haben bis zum 9. Juni Landkreisbewohner ein Vorrecht, bevor der freie Verkauf starten würde.