Baum fürs Baby“: Stadt Würzburg schenkt jedem Neugeborenen einen Baum


1.200 Bäume pro Jahr mehr könnten das Stadtklima verbessern
Leopold und Fritz sind gerade mal acht Monate alt und dürfen noch mächtig wachsen. Leopold und Fritz könnten auch die zwei Bäume heißen, die nun den Würzburger Garten von Familie März bereichern. Der Apfelbaum und die Mispel, die besonders gut als Nahrung für Wildtiere dient, sind Geschenke der Stadt Würzburg für die Neugeborenen. „Baum fürs Baby“ nennt sich die Aktion für alle seit 1. Januar 2019 in Würzburg geborenen und im Stadtgebiet wohnenden Kinder. Ins Leben gerufen wurde „Baum fürs Baby“ im Juni 2019, Eltern können rückwirkend für jedes Kind, das ab 1. Januar 2019 geboren wurde und hier gemeldet ist, einen Baum erhalten. Wer keinen Garten hat oder den Baum nicht auf dem Balkon im Topf wachsen lassen kann, kann trotzdem einen Baum für Baby und Klima pflanzen: Das Gartenamt hat dafür eine eigens geschaffene Fläche ausgewiesen.
Der „Baum fürs Baby“ knüpft an die Tradition an, zur Geburt eines Kindes einen Baum zu pflanzen – und hilft dabei das innerstädtische Klima zu verbessern. „Jeder Einzelne kann etwas für mehr Artenvielfalt, Natur und das Stadtklima tun, indem er Grünes schafft und pflegt, im eigenen Garten, auf dem Balkon, der Fensterbank oder beim Urban Gardening. Gerade in Würzburg ist das innerstädtische Grün auch aufgrund seines abkühlenden Effekts besonders wichtig“, erklärt Klimaschutzmanager Philipp Mähler, selbst junger Vater und Ideengeber für „Baum fürs Baby“. „Bäume sind wahre Alleskönner: Sie spenden Schatten, Lebensraum und Nahrung für Mensch und Tier, filtern die Luft und wirken als natürliche Klimaanlagen für die ganze Stadt.“ „Angesichts der immer deutlicher sichtbaren Folgen des Klimawandels werden Bäume in der Stadt immer wichtiger. Die Aktion ist daher gelebter Klimaschutz“, fügt Umwelt- und Kommunalreferent Wolfgang Kleiner hinzu: „Jeder tote Baum, den wir fällen müssen, schmerzt und jeder neue Baum tut uns gut.“
Ausgegeben werden die Bäume in der Umweltstation. Der geschenkte Baum kann sein neues Domizil aber nur beziehen aufgrund der Zusammenarbeit mehrerer Dienststellen der Stadt Würzburg. Das Gartenamt hat sieben Sorten robuste und in der Region bewährte Sorten ausgesucht, aus denen die jungen Eltern wählen können: drei Apfelbäume, zwei Birnen, eine Zwetschge oder ein Wildobst, die Mispel. Außerdem haben die Eltern noch die Wahl zwischen Halb- und Hochstamm oder Säulenfrucht. Bezahlt werden die Bäume vom Gartenamt. Das Standesamt gibt den Gutschein in der Geburtsmappe an die Eltern weiter. Diese Geburtsmappe entstand bereits vor neun Jahren im Fachbereich Jugend und Familie und auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft Familien in der Stadt. „Wir fragten uns damals, was brauchen Eltern und entwickelten ein Willkommenspaket mit wichtigen Informationen rund ums Kind“, berichtet Christiane Matzewitzki (Familienarbeit und Geschäftsstelle ARGE Familien). In der dicken Mappe finden sich Notfallnummern, ein Familienwegweiser, Informationen zu Impfungen, Kindertagesbetreuung und vieles mehr. „Sie soll den Eltern viele Jahre dienen und auch wichtige Dokumente oder schöne Erinnerungsstücke aufnehmen“, so Matzewitzki. „Wird sie lange genutzt, ist sie nachweislich nachhaltig. Als Mappe des Kindes soll es sie bis zum Großwerden begleiten.“ „Baum fürs Baby“ wird also auch vom Sozialreferat bereitwillig unterstützt. Sozialreferentin Dr. Hülya Düber: „Wir stellen damit wieder einmal die Familienfreundlichkeit Würzburgs beispielhaft unter Beweis“. Im Jahr werden etwa 1.200 Willkommensmappen an neugeborene Würzburger ausgegeben, 600 Stück bereits mit dem Gutschein. Von diesen wurden bis jetzt für 60 Kinder Anträge für Bäume gestellt.

So kommt der Baum zum Baby
Eltern in Würzburg wohnhafter und ab 1.1.2019 in Würzburg geborener Kinder, die noch keinen Gutschein für den „Baum fürs Baby“ in der Willkommensmappe erhalten haben, können diesen beantragen unter der Mailadresse ekz@stadt.wuerzburg.de unter dem Stichwort „Baum fürs Baby“. „Baum fürs Baby“ ist Bestandteil der Kampagne stadtlich grün (www.wuerzburg.de/stadtlichgruen), mit der viele grüne Projektideen finanziell durch die Stadt Würzburg unterstützt werden, dazu gehört beispielsweise auch das städtische Förderprogramm Begrünung.