Arbeitssieg gegen Essen als Playoff-Vorbereitung


Die s.Oliver Baskets bleiben in der ProA vor eigenem Publikum weiter ungeschlagen – 68:58-Erfolg gegen Essen sichert Heimvorteil im Halbfinale

Es war einer jener Erfolge aus der Kategorie „Arbeitssieg“: Die s.Oliver Baskets haben zum Abschluss des Doppel-Spieltags der ProA am Sonntag die ETB Wohnbau Baskets Essen mit 68:58 (33:31) geschlagen und sich damit mindestens Platz zwei nach der Hauptrunde und den Heimvorteil auch im Halbfinale gesichert. Bester Punktesammler war wie zwei Tage zuvor in Hamburg Carlos Medlock (20 Punkte), der zusammen mit Darren Fenn (16) und Jason Dourisseau (15) die Hauptlast im Angriff trug.

Nur gut vierzig Stunden nach dem Auswärtssieg bei den Hamburg Towers standen die Würzburger schon wieder gegen einen möglichen Viertelfinal-Gegner auf dem Parkett – dieses Mal vor 2.947 Zuschauern in der heimischen s.Oliver Arena. Die in der ProA nicht alltägliche Doppelbelastung war beiden Mannschaften – Essen hatte am Freitag zuhause gegen Cuxhaven verloren – im Verlauf des Spiels auch immer wieder anzumerken.

Der Tabellenführer fand zunächst besser in die von Beginn an zerfahrene und von vielen unnötigen Ballverlusten geprägte Partie: Erster Dreier des Spiels durch Jeremy Dunbar, der zweite durch Darren Fenn – das waren Beginn und Ende eines 9:0-Laufs, mit dem sich die Gastgeber ihren erste größeren Vorsprung holten und anschließend auf 17:9 (8. Minute) ausbauen konnten.

Erst gegen Ende des ersten Viertels kamen auch die Gäste aus dem Ruhrpott richtig in der Partie an. Eingeleitet durch ein „And One“ von Gary Johnson übernahmen die Essener mit einem viertel-übergreifenden 11:2-Lauf in der 13. Spielminute beim Stand von 19:20 die Führung, was Baskets-Headcoach Doug Spradley zu einer Spielunterbrechung mit lautstarker Ansprache an seine Schützlinge veranlasste. Die Essener ließen sich auch durch die Auszeit nicht aus dem Rhythmus bringen und erhöhten durch den Ex-Würzburger Christoph Hackenesch und Chris Alexander noch weiter auf 19:23.

Wie schon am Freitag sorgten die s.Oliver Baskets nach einer offenen ersten Spielhälfte (33:31) im dritten Viertel für die Entscheidung. Zweieinhalb Minuten nach dem Seitenwechsel hatten sich die Hausherren dank zwei Treffern von Jason Dourisseau und dem nächsten Dreier von Darren Fenn auf 40:31 abgesetzt. Während die Wohnbau Baskets in den folgenden Minuten viele Chancen an der Freiwurflinie liegen ließen, verwalteten die Würzburger eine Zehn-Punkte-Führung bis zum Beginn des Schlussabschnitts.

Bedingt durch schwerer werdende Beine und nachlassende Konzentration stieg im Schlussviertel der ohnehin hektischen Partie die Fehlerzahl auf beiden Seiten weiter an. Drei Minuten vor dem Ende vergaben die Essener die Chance, noch einmal auf Schlagdistanz heran zu kommen: Nach einem unsportlichen Foul von Carlos Medlock konnte Chris Alexander nur einen Freiwurf verwandeln. Auch der folgende Essener Ballbesitz brachte keinen Korberfolg – statt dessen traf Medlock auf der anderen Seite den Dreier zur Vorentscheidung (62:52, 38. Minute).

Der Baskets-Spielmacher erzielte die letzten elf Würzburger Punkte der Partie – darunter sechs Freiwürfe ohne Fehlversuch in den letzten beiden Minuten – und brachte damit den 13. Sieg in Folge in trockene Tücher. Es war außerdem der 13. Heimsieg der in der s.Oliver Arena immer noch ungeschlagenen s.Oliver Baskets. Noch fünf Spieltage der Hauptrunde stehen vor dem Start in die Playoffs am Ostersamstag auf dem Programm. Weiter geht es für den Spitzenreiter am kommenden Samstag mit einem Auswärtsspiel in Doug Spradleys alter Heimat Paderborn.
Text: Michael Will

Trainerstimmen
Doug Spradley, s.Oliver Baskets:
„Das war heute ein Spiel, wie man es auch in den Playoffs immer wieder sehen wird. Beide Mannschaften hatten in der Offensive nicht ihren besten Tag erwischt, aber beide haben gekämpft und sich nichts geschenkt. Wir hatten die lange Reise vom Freitag in den Beinen, aber so wird es auch in den Playoffs sein. Deshalb sind diese Doppelspieltage eine gute Vorbereitung. Es war ein typischer Arbeitssieg, in dem wir eine sehr gute Mannschaft auf 58 Punkten gehalten haben.“

Igor Krozanovic, ETB Wohnbau Baskets Essen:
„Es gab mehrere Gründe für die Niederlage. Wir haben sowohl am Freitag als auch heute kämpferisch überzeugen können. Seit drei Wochen fehlt uns aber jeglicher offensiver Rhythmus. Uns fehlen im Moment drei gute Schützen, dadurch ist es natürlich schwierig, vor so einer Kulisse gegen so einen Gegner zu bestehen. Wir hatten eine Chance, die haben wir aber im dritten Viertel an der Freiwurflinie liegen gelassen. Wir können heute einiges Positive mitnehmen, aber unter dem Strich war es ein schwarzer Februar für uns.“

s.Oliver Baskets – ETB Wohnbau Baskets Essen 68:58 (17:13, 15:21, 18:22, 18:23)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Carlos Medlock 20 Punkte/1 Dreier (6 Assists/7 Rebounds), Darren Fenn 16/2 (9 Rebounds), Jason Dourisseau 15, Jeremy Dunbar 8/2, Samme Givens 5, Jermaine Mallett 2, Max Ugrai 2,
Ruben Spoden (7 Rebounds), Constantin Ebert.

Top-Scorer Essen:
Alexander 19, Johnson 11, White 10.