vor 190 Jahren in Würzburg geboren
Der vorletzte in Bayern regierende Herrscher aus dem Hause Wittelsbach, Prinzregent Luitpold von Bayern, wurde am 12. März 1821 nachts kurz vor 2 Uhr als 3.
Sohn des Kronprinzen und späteren Königs Ludwig I. und seiner Gemahlin Kronprinzessin Therese in der Würzburger Residenz geboren.
Die Hauptstadt des Untermainkreises hatte sich Luitpolds Vater, der kunstsinnige Kronprinz und nachmalige König Ludwig I. von Bayern im Jahre 1816 neben Aschaffenburg als Wohnsitz gewählt und damit seine Verbundenheit mit jenen Landesteilen bekundet, die erst knapp zwei Jahre zuvor im neubayrischen Staat aufgegangen waren. Insofern war die Geburt eines Wittelsbacherprinzen in den Mauern der Hauptstadt eines untergegangenen Fürstbistums mit einer über tausendjähriger Geschichte ein symbolisches Ereignis, das die Integration der am Verhandlungstisch hinzugewonnenen Gebiete nur fördern konnte.
Luitpold war bereits der dritte Sohn Ludwigs und seiner Gemahlin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Neben den Brüdern Maximilian, Otto und dem nachgeborenen Adalbert hatte Luitpold noch vier Schwestern, darunter die am 19. März 1823 ebenfalls in Würzburg geborene Adelgunde, die spätere Herzogin von Modena.
Als Achtzehnjähriger trat er in das Heer – in die Artillerie – ein, in dem er „von der Pike auf“ diente.
1842 begab sich Luitpold auf Reisen in fremde Länder. In Neapel lernte er die Prinzessin Augusta kennen, mit der er am 15. April 1844 in Florenz den Bund fürs Leben schloss. Vier Kinder entsprossen der bis zum Tod Augustens am 26. April 1864 glücklichen Ehe.
Am Kriege 1866 nahm Prinz Luitpold aktiven Anteil. Er war es auch, der König Wilhelm das Schreiben König Ludwigs II. überreichte, in welchem dem Preußenkönig die deutsche Kaiserkrone angeboten wurde. Bei der Kaiserproklamation zu Versailles am 18. Januar 1871 war Prinz Luitpold ebenfalls zugegen.
Nach dem Kriege widmete er sich seinen Pflichten als Generalinspekteur der bayerischen Armee.
Am 10. Juni 1886 übernahm der 65jährige Prinz an Stelle seines als regierungsunfähig erklärten Neffen Ludwig II. und nach dessen drei Tage später erfolgtem Tode an Stelle des geisteskranken Königs Otto II, dem Bruder Ludwigs, die Regierung Bayerns.
Der Prinzregent starb am 12. Dezember 1912 in München. In der dortigen Theatinerkirche fand er seine letzte Ruhestätte.“
Text und Bilder Willi Dürrnagel