Es fällt mir schwer, Worte zu finden, die die Geschehnisse von gestern Abend beschreiben. Es
ist eigentlich unmöglich, nach dieser Saison voller Freude, Leidenschaft und Jubel, die bittere
und schmerzhafte Enttäuschung von der 31:29-Niederlage gegen die Marmeladenstädter des
VfL Bad Schwartau in Worte zu fassen, die auch der ganzen Spielzeit, die ohne Frage großartig
war, gerecht werden.
An einem normalen Spieltag, während der laufenden Saison hätte die Überschrift vielleicht
„Wölfe unterliegen nach hartem Kampf und starker erster Halbzeit in Bad Schwartau“
gelautet, doch am letzten Spieltag, wo der Ausgang der Partie entscheidet, ob man in der
nächsten Saison in der Liga verbleibt, oder seinen Traum von der ersten Liga verwirklichen
kann, würde dieser Titel direkt am Ziel vorbeischießen.
Letztendlich sollte es einfach nicht sein. Die Jungs von Matthias Obinger hatten in der ersten
Hälfte gekämpft und auch die Oberhand gewinnen können. Mit 2:0 in die Partie gestartet
konnten die Grün-Weißen sogar auf 1:4 wegziehen. Die Gastgeber kamen erst Stück für Stück
in die Partie. Beim 7:7 fiel zum ersten Mal der Ausgleich, doch nur wenig später rannte Bad
Schwartau dem nächsten zwei Tore Rückstand hinterher. Je näher dann die Halbzeitpause
kam, umso spannender und enger wurde die Begegnung. Beim Spielstand von 16:16 lag den
Wölfen die Führung auf der Hand, doch die Gastgeber ergatterten sich den Ball zurück und
erzielten kurz vor der Sirene den 17:16-Halbzeitstand.
Der zweite Durchgang begann dann erdenklich schlecht für das Wolfsrudel. Nach dreieinhalb
Minuten nahm Matthias Obinger die zweite Auszeit der Wölfe. Er wollte seinem Rudel
nochmal neue Impulse mit auf den Weg geben, denn in den Anfangsminuten der zweiten
Halbzeit trafen lediglich die Schwartauer.
Auch im weiteren Spielverlauf hatten die Wölfe kein glückliches Händchen mehr. Die Jungs
kämpften, sie rieben sich auf, sie ackerten, sie fighteten, aber trotzdem standen sie am Schluss
mit leeren Händen da. Der zwischenzeitlich fünf Tore Unterschied sollte zu viel sein. Bis zum Abpfiff kamen die Rimparer Buben nochmal auf zwei Treffer ran, aber es
sollte eben nicht reichen.
Wenn du über die ganze Saison deine Helden von hier bewunderst und anfeuerst, mitfieberst
und jubelst, aber auch mitleidest, bricht es einem umso mehr das Herz, diese Jungs, unsere
Helden, mit Tränen in den Augen auf dem Feld stehen und leiden zu sehen.
Jungs, mir war es, und da kann ich denke ich nicht nur für mich sprechen, eine Ehre, euch in
dieser Saison zu begleiten, euch zu unterstützen, zu sehen, was ihr großartiges geleistet habt.
Es ist in eurer Situation, mit der Doppelbelastung durch Arbeit, Studium oder Ausbildung, nicht
selbstverständlich, dass ihr über 38 Spieltage auf so einem hohen und kräftezehrenden Level
spielt. Ich hoffe und wünsche euch, dass mit ein wenig Abstand die Enttäuschung etwas
nachlässt und ihr genauso stolz auf euch, auf euer Geleistetes, sein könnt wie wir Fans. Ihr
habt Großes geleistet – das kann man euch nichtmehr nehmen. Macht nächstes Jahr weiter,
wir werden wieder hinter euch stehen.
Die Statistik des Spiels
VfL Bad Schwartau
Mallwitz (bei einem Siebenmter), Klockmann (1.- 60.) – Glabisch 2, Milde 4, Podpolinski 2,
Hansen 4, Ranke 1, Waschul 1, Schult 6, Fuchs 2, Wischniewski 2/1, Bruhn, Metzner 7,
Zimmerman, Claasen
DJK Rimpar Wölfe
Brustmann (1.-38., 54.-60.), Wieser (39.-53.) – Kraus 1, Schmitt 3, Schömig 2, Böhm 2, Bötsch
2, Schäffer 2, Schmidt 10/7, Kaufmann 4, Siegler, Brielmeier 1, Herth 1, Sauer 1
Spielfilm
1:4 (6.), 3:4 (7), 4:6 (12.), 7:7 (17.), 7:9 (18.), 9:11 (21.), 13:13 (26.), 17:16 (HZ), 20:16 (35.),
20:18 (36.), 23:19 (42.), 24:22 (45.), 26:22 (48.), 27:22 (49.), 27:25 (51.), 29:25 (53.), 29:27
(50.), 30:27 (58.), 31:29 (Endstand)
Siebenmeter: 2/1 : 9/7
Zeitstrafen: 4 : 4
Schiedsrichter: Brauer/Holm (Hamburg)
Zuschauer: 2140 – Hansehalle Lübeck
Einmal Wolf. Immer Wolf!
Mit freundlichen Grüßen
Michael Endres
Leitung Sportredaktion DJK Rimpar Wölfe