Zauberer in der zweiten Halbzeit entzaubert


Keine Weihnachtsgeschenke für die Gäste: Die s.Oliver Baskets besiegen die Crailsheim Merlins mit 97:77 (46:38) – Alle elf eingesetzten Spieler punkten

Einen Tag vor Heiligabend haben die s.Oliver Baskets ihre „Turnhölle“ noch einmal richtig zum Kochen gebracht: Im Weihnachts-Heimspiel gegen die Crailsheim Merlins landete der Aufsteiger einen Start-Ziel-Sieg und setzte sich vor allem wegen einer starken zweiten Halbzeit klar und deutlich mit 97:77 (46:38) durch. Es war bereits der zehnte Saisonsieg der Unterfranken – der Rekord-Aufsteiger tritt am Samstag um 17 Uhr als Tabellenfünfter beim punktgleichen FC Bayern Basketball im Münchner Audi Dome an.

Keine drei Minuten waren vor dem mit 3.140 Zuschauern ausverkauftem Haus gespielt, da musste Gäste-Trainer Ingo Enskat bereits seine erste Auszeit: nehmen Die s.Oliver Basket wollten nach zwei Niederlagen gegen Ludwigsburg und in Bamberg gegen die „Zauberer“ aus Crailsheim zurück in die Erfolgsspur und starteten stark. Ein krachender Dunk von Lamonte Ulmer nach Alley-Oop-Zuspiel von Dru Joyce bedeutete in der 4. Minute die 8:2-Führung der Gastgeber.

Die Merlins hielten lange dagegen und konnten das erste Viertel relativ ausgeglichen gestalten (22:19). Auch im zweiten Abschnitt blieben sie zunächst in Schlagdistanz, ehe Sebastian Betz, Joshiko Saibou, Cameron Long und Ruben Spoden mit einem 9:2-Lauf für die ersten zweitstellige Baskets-Führung sorgten (41:29, 28. Minute).

Die Gäste aus Hohenlohe-Franken verkürzten allerdings postwendend durch zwei Dreier von Kordan Callahan und Andre Calvin – beim Spielstand von 46:38 wurden die Seiten gewechselt. Nach der Pause waren dann die Merlins am Drücker: Crailsheim startete mit einem 7:0-Lauf in die zweite Halbzeit und verkürzte auf 46:45. Doug Spradley stoppte die Aufholjagd mit einer Auszeit und leitete damit gleichzeitig die entscheidende Phase ein: Innerhalb von knapp vier Minuten zogen die s.Oliver Baskets wieder auf 62:53 davon (26. Minute).

In den Schlussabschnitt ging es beim mittlerweile deutlichen Spielstand von 74:59, den Dru Joyce und der „Spieler des Tages“ Ruben Spoden durch zwei Dreier gleich zu Beginn des vierten Viertels auf 80:59 ausbauen konnten. In der 35. Minute traf Sebastian Betz zum 85:59 – ein viertel-übergreifender 13:0-Lauf der s.Oliver Baskets brachte die höchste Führung und die Entscheidung. Auf Seiten der Gastgeber konnten sich alle elf eingesetzten Spieler in die Scorerliste eintragen – in der Schlussminute traf Youngster Constantin Ebert den Sprungwurf zum Endstand von 97:77.

An Heiligabend bekommen die Spieler einen Tag frei, am ersten Weihnachtsfeiertag fahren die s.Oliver Baskets zum innerbayerischen Derby in die Landeshauptstadt. Am Samstag um 17 Uhr ist Sprungball im Münchner Audi Dome gegen den punktgleichen FC Bayern Basketball. Das letzte Spiel des Jahres findet dann am kommenden Mittwoch (30. Dezember) wieder in der Würzburger s.Oliver Arena statt und ist bereits seit längerem restlos ausverkauft: Gegner ist ALBA BERLIN.

Die Hinrunde endet drei Tage später (2. Januar 2016) beim Mitteldeutschen BC. Für das erste Heimspiel der Rückrunde gegen die „Wölfe“ aus Weißenfels am 15. Januar 2016 sind aktuell noch rund 190 Tickets aller Kategorien zu haben.

Stimmen zum Spiel:
Doug Spradley, Headcoach s.Oliver Baskets:
„Ich war natürlich nicht zufrieden mit der Art und Weise, wie wir in die zweite Halbzeit gestartet sind. Dann haben wir uns gefangen und haben phasenweise sehr gut verteidigt. Im Angriff waren wir dann auch nicht mehr so passiv, haben wieder gut attackiert und den Ball gut bewegt. Danach habe ich zum ersten Mal in dieser Saison einen Killerinstinkt von meinen Jungs gesehen, als wir den Vorsprung immer weiter ausgebaut haben. Nicht zufrieden war ich mit den letzten Minuten. Natürlich ist es nicht einfach, wenn alle Spieler die Chance bekommen zu spielen. Aber wir haben es nicht gut zu Ende gespielt. Ich will nicht nur 36 Minuten, sondern vierzig Minuten Konzentration sehen und keine Zirkusaktionen am Ende. Deshalb habe ich noch einmal die Auszeit genommen, danach war es wieder besser. Jetzt nehmen wir uns einen Tag Erholung an Heiligabend und bereiten uns dann auf das nächste Spiel am Samstag in München vor. Frohe Weihnachten.“

Ingo Enskat, Headcoach Crailsheim Merlins:
„Glückwunsch an Würzburg, es war insgesamt ein verdienter Sieg. Es gibt keinen Statistik-Wert, in der sie uns unterlegen gewesen wären. Am Ende hat Würzburg den Sieg einfach deutlich mehr gewollt als wir. Ich finde es aber sehr stark, wie meine Jungs aus der Pause gekommen sind und den Rückstand noch einmal auf einen Punkt verkürzt haben. Zu diesem Zeitpunkt wollten sie, aber aber uns fehlt im Moment das nötige Selbstvertrauen. Wir lassen uns durch einen Dreier gleich wieder den Schneid abkaufen. Ich bin auch enttäuscht darüber, dass wir Fehler produzieren, die auf dem Basketballfeld eigentlich nichts verloren haben. Das sind die Kleinigkeiten, die uns passieren, wenn wir nicht mehr fokussiert genug sind.“

s.Oliver Baskets – Crailsheim Merlins 97:77 (22:19, 24:19, 28:21, 23:18)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Lamonte Ulmer 18 Punkte/1 Dreier (6 Rebounds), Ruben Spoden 15/1, Dru Joyce 13/3 (6 Assists), Cameron Long 11/1 (8 Rebounds), Brendan Lane 10, Seth Tuttle 8, Sebastian Betz 6/1, Devin Searcy 6 (7 Rebounds), Joshiko Saibou 6, Max Ugrai 2, Constantin Ebert 2.

Top-Performer Crailsheim Merlins:
Chubb 17, Wysocki 12/2 (6 Reb.), Stainbrook 11 (9 Reb.), Ciskauskas 4 (8 Assists).

Key Stats:
Rebounds: Würzburg 35 / Crailsheim 26
Assists: Würzburg 24 / Crailsheim 14
Punkte aus zweiten Chancen: Würzburg 17 / Crailsheim 9
Freiwurfquote: Würzburg 88 Prozent / Crailsheim 80 Prozent
Ballverluste: Würzburg 7 / Crailsheim 13