Würzburg künstlerisch geprägt – Seltene Auszeichnung für Curd Lessig


Seinen 90. Geburtstag im vergangenen November nahmen gleich mehrere Galerien in Würzburg zum Anlass den Maler und Zeichner Curd Lessig hochleben zu lassen und sein vielseitiges Werk erneut zu präsentieren. Zuletzt bis Mitte Januar im Kulturspeicher. Nach diesen Werkschauen, die zuerst natürlich auch ein Geschenk für seine vielen Fans waren, gab es nun auch noch eine städtische Anerkennung aus der Hand des Würzburger Oberbürgermeisters.

Nach seiner Auszeichnung mit dem Kulturpreis im Jahr 1991, erhielt Lessig nun die Silberne Stadtplakette. Christian Schuchardt würdigte sein Schaffen, mit dem er nach den Zerstörungen des zweiten Weltkrieges aktiv am Wiederaufbau und der Verschönerung Würzburgs mitwirkte: „Der aufmerksame Bürger oder Besucher unserer Stadt hat viele Gelegenheiten, Curd Lessig in seinen Werken zu begegnen. So schuf er unter anderem das Wandbild „Ballspielende und musizierende Mädchen“ an der Mozartschule, die Kryptafenster der Heilig-Geist-Kirche in der Dürrbachau, den Kreuzweg in St. Bruno oder die Fenster der Trauerhalle auf dem Hauptfriedhof.“

Über 400 „Kunst-am-Bau“-Werke kamen so über die Jahrzehnte zu-sammen. Lessig beherrscht aber nicht nur die monumentalen Techni-ken, sondern auch die kleinen Formate: Öl- und Acrylgemälde, Aquarelle, Landschaftsgouachen, Druckgrafiken, Bleistift-, Feder- oder Ölpastellzeichnungen. In Würzburg und weit über Franken hinaus schätzen Kunstliebhaber diese immense Vielfältigkeit des Künstlers und somit auch seine Fähigkeit unterschiedlichste Stimmungen einzufangen: von Melancholie bis ungebändigter Lebenslust.

Der in Stuttgart geborene Künstler wuchs in Würzburg auf und kehrte nach seinem Studium in München, wo er auch Frau Eva-Marie kennenlernte, zurück an den Main. Heute lebt er auch im Ruhestand auf der Keesburg. Beim Festakt waren nun neben zahlreichen Stadträten auch viele langjährige Weggefährten die ersten Gratulanten. Für seine Dankesworte und ein Bild mit der Künstlergilde Hetzfelder Flößerzunft stemmte sich Lessig sogar kurz aus dem Rollstuhl und genoss im Wenzelsaal des Würzburger Rathauses den Empfang zu seinen Ehren.