Wohnmobile und Wohnwagen im Visier von Dieben – Ermittlungen in knapp 50 Fällen abgeschlossen – Tatverdächtige weiterhin in Haft


UNTERFRANKEN u.a.. Seit dem Beginn der Sommerreisezeit des Jahres 2015 hatte die Unterfränkische Polizei an den Rastanlagen entlang der A3 eine Häufung von Diebstählen aus Wohnwagen und Wohnmobilen registriert. Insgesamt 20mal hatten unbekannte Täter seit Juni zugeschlagen und das zum Teil auch als die Reisenden in ihren fahrenden Wohnungen schliefen. Ende August konnten dann drei Tatverdächtige festgenommen werden, welche weiterhin in Untersuchungshaft sitzen. Zwischenzeitlich sind die Ermittlungen der EKO „WoMo“, die in enger Abstimmung mit der Würzburger Staatsanwaltschaft geführt wurden, abgeschlossen. Dem Trio werden jetzt insgesamt 45 Taten im gesamten Bundesgebiet vorgeworfen.

Wie bereits berichtet, hatte die Unterfränkische Polizei ab August 2015 umfangreiche Präventions- und Repressionsmaßnahmen eingeleitet, um die Tatverdächtigen dingfest zu machen. Neben der Verteilung von eigens entworfenen Flyern an Rastanlagen wurde auch operativ gearbeitet. Im Rahmen von gezielten Überwachungsmaßnahmen hatten die Ordnungshüter dann in der Nacht zum Freitag, 21.08.2015, etwa gegen 04.00 Uhr Unbekannte bemerkt, die sich an einem Wohnmobil zu schaffen gemacht hatten. Dieses war im Bereich der Tankstelle der Rastanlage Haidt-Süd (Kleinlangheim, Landkreis Kitzingen) abgestellt.

Unverzüglich war eine Großfahndung nach den sofort flüchtenden Tätern eingeleitet worden, die einige Stunden später am Bahnhof Kitzingen von Erfolg gekrönt war. Bei einem 18 und zwei 42-jährigen dringend Tatverdächtigen klickten die Handschellen. Alle drei wurden in Hafträumen untergebracht und waren auf Anordnung der Würzburger Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt worden. Seitdem sitzt das Trio in Untersuchungshaft.

Die intensiven und umfangreichen Ermittlungen der gemeinsamen Ermittlungskommission „WoMo“ von Kripo Würzburg und der Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried liefen ab diesem Zeitpunkt in besonderem Maße auf Hochtouren. Neben den Taten in Bayern geht es auch um Fälle im benachbarten Hessen, in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Baden Württemberg – insbesondere entlang der Autobahnen A3, aber auch an der A8 und A9. In enger Abstimmung mit der Würzburger Staatsanwaltschaft wird nunmehr wegen 42 Fällen des schweren Bandendiebstahls, in drei Raubstraftaten und vier Fällen des Computerbetrugs ermittelt. Der bei allen Taten insgesamt entstandene Beuteschaden bewegt sich im Bereich von knapp 60.000 Euro. Der Sachschaden liegt bei etwa 15.000 Euro.

Zur Masche der Täter kann generell gesagt werden, dass diese insbesondere in der zweiten Nachthälfte zwischen 00.00 Uhr und 05.00 Uhr vorrangig auf Rastanlagen entlang der A3 geparkte Wohnwagen oder Wohnmobile von Touristen aufsuchten. In der Folge öffneten sie gewaltsam die Fahrer- oder Beifahrertüre und verschaffen sich so Zutritt zu dem Innenraum. Dort ging es ihnen dann hauptsächlich darum, möglichst rasch Bargeld zu finden und wieder unerkannt zu entkommen. In einigen Fällen ließen die Diebe allerdings auch Handys, Tablets oder Laptops mitgehen.

Neben dem materiellen Schaden war für die Opfer insbesondere die Tatsache belastend, dass sie teilweise während der Tatbegehung in ihren fahrenden Wohnungen geschlafen hatten. In einigen Fällen waren auch Familien mit Kindern betroffen. Zum Vorgehen der Täter ist noch anzumerken, dass die Bestohlenen in der Regel nichts von dem Tathergang bemerkten. Dies nahm die Polizei im Rahmen ihrer Ermittlungen zum Anlass, Überprüfungen hinsichtlich einer möglichen Betäubung der Insassen, durch z.B. Gaseinleiten, vorzunehmen. In den drei oben genannten Fällen wegen des Verdachts eines Raubdeliktes gibt es Anhaltspunkte dafür, dass tatsächlich Chloroform zum Betäuben in den Innenraum eingeleitet worden war.