Verschlafene erste Halbzeit führt zur Niederlage


s.Oliver Baskets verlieren das Duell um Platz sieben gegen ratiopharm ulm mit 82:100 (33:56) – Nächstes Heimspiel am Ostermontag gegen Tübingen

Dritte Niederlage in Folge für die s.Oliver Baskets: Im Duell um Tabellenplatz sieben gegen ratiopharm ulm mussten sich die Würzburger aufgrund einer schwachen ersten Halbzeit am Samstag mit 82:100 (33:56) deutlich geschlagen geben. Top-Scorer der Partie war Ulms Spielmacher Per Günther, der nicht nur 29 Punkte erzielte, sondern auch seine 1000. Korbvorlage in der Beko BBL verteilte. Bei den s.Oliver Baskets trafen Lamonte Ulmer (13), Cameron Long (13) und Youngster Max Ugrai (12) zweistellig.

Mit einem Sieg hätten die s.Oliver Baskets den Tabellennachbarn aus Ulm mindestens für eine Woche hinter sich gelassen und außerdem den direkten Vergleich für sich entschieden. Zumindest in den ersten drei Spielminuten war es auch eine von beiden Seiten sehr intensiv geführte und ausgeglichene Partie: 8:8 lautete der Spielstand in der 4. Minute. Danach kam Sand ins Getriebe der s.Oliver Baskets: Während sich auf Würzburger Seite die Fehler und Ballverluste häuften, kamen die Ulmer über ihre aggressive Verteidigung immer besser ins Spiel: Mit einem 9:0-Lauf zum Spielstand von 8:15 (5. Minute) setzten die Schwaben sich zum ersten Mal etwas deutlicher ab.

Es sollte bereits der entscheidende Lauf in dieser Partie gewesen sein: Die Gastgeber fanden im Anschluss nicht mehr rechtzeitig zurück in die Spur, so dass sich die Schwaben, angeführt vom starken Spielmacher Per Günther, von Minute zu Minute weiter absetzen konnten. Beim Spielstand von 17:28 ging es in die erste Viertelpause, danach sollten die Hausherren es nur noch einmal schaffen, den Rückstand auf zehn Punkte zu verkürzen (22:32, 13. Minute). Während bei den Ulmern in der ersten Halbzeit alles wie am Schnürchen lief, verloren die s.Oliver Baskets immer mehr an Rhythmus und Selbstvertrauen. In der 17. Minute schraubten die Gäste ihren Vorsprung zum ersten Mal auf zwanzig Punkte (26:46), beim deutlichen Spielstand von 33:56 aus Sicht der Unterfranken ging es in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel hielten die s.Oliver Baskets zwar besser dagegen und konnten das Defizit mehrmals deutlich verkürzen: „Ich hatte nie das Gefühl, dass unser Sieg in trockenen Tüchern ist“, sagte Ulms Trainer Thorsten Leibenath nach dem Spiel. Aber jedes Mal, wenn sich die Gastgeber wieder ein Stück weit heran kämpften, hatten die Ulmer die passende Antwort parat und ließen keinen Zweifel daran aufkommen, wer das Parkett als Sieger verlassen würde.

Näher als 16 Punkte kamen die Würzburger – bei denen Doug Spradley im vierten Viertel über lange Strecken die rein deutsche Aufstellung Joshiko Saibou, Maurice Stuckey, Sebastian Betz, Max Ugrai und Ruben Spoden auf dem Parkett ließ – im Verlauf der zweiten Halbzeit nicht mehr heran. Ugrai nutzte die Spielzeit zur persönlichen Beko BBL-Bestleistung von zwölf Punkten. Spätestens als Per Günther mit seinem dritten Dreier des Spiels drei Minuten vor Schluss zum 73:92 getroffen hatte, stand der Sieger aber fest. „Natürlich haben wir heute gegen einen sehr starken Gegner gespielt, aber wir haben über vierzig Minuten nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten“, fasste Doug Spradley das Spiel anschließend zusammen.

Weiter geht es für die s.Oliver Baskets mit dem dritten Heimspiel in Folge am Ostermontag: Dann sind um 15 Uhr die WALTER Tigers Tübingen in der s.Oliver Arena zu Gast. Für das 14. Heimspiel der Saison sind aktuell noch rund 180 Tickets im Online-Shop bei CTS Eventim verfügbar. Der Vorverkauf für das Heimspiel gegen den FC Bayern München startet am Montag um 10 Uhr.

Stimmen zum Spiel:
Doug Spradley, Headcoach s.Oliver Baskets:
„Teilweise hatte ich heute den Eindruck, dass Männer gegen Jungs gespielt haben. Ulm hat uns auf jeder Position physisch dominiert. Es kann nicht sein, dass wir in so einem wichtigen Spiel nicht bereit für den Kampf sind. Nach den ersten vier Minuten hat Ulm mehr Druck gemacht, und wir brechen zusammen. An meiner Aufstellung im vierten Viertel konnte man sehen, wie wenig zufrieden ich mit den anderen Spielern war. Natürlich haben wir gegen einen sehr starken Gegner gespielt, aber wir haben über vierzig Minuten nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten. Auch wir sind kein leichter Gegner, aber wir müssen mit der richtigen Einstellung und dem richtigen Kampfgeist in so ein Spiel gehen. Wir waren in vielen Situation zu faul – mehr als zwanzig unserer 32 Fouls sind deshalb passiert, weil wir nicht die nötige Intensität hatten und nicht hart genug gearbeitet haben. Gegen eine Mannschaft wie Ulm kannst du nicht so eine Leistung bringen und erwarten, dass du das Spiel gewinnst.“

Thorsten Leibenath, Headcoach ratiopharm ulm:
„Nach zwei Leistungen, mit denen wir insgesamt nicht zufrieden waren, haben wir es heute geschafft, die Partie von der ersten Minute mit der richtigen Einstellung zu bestreiten. Wir waren defensiv sehr wach und aufmerksam und haben unseren Gegner in der ersten Halbzeit in 13 Ballverluste gezwungen. Diese defensive Energie hat sich dann auch in eine deutlich verbesserte Offensivleistung übertragen. Es war eine sehr intensiv geführte Partie von beiden Seiten. Ich hatte nie das Gefühl, dass der Sieg in trockenen Tüchern ist, weil Würzburg immer druckvoll dagegen gehalten hat. Es war vielleicht nicht das schönste Spiel, aber es stand für beide Teams auch viel auf dem Spiel. Wir haben es gut geschafft, die Würzburger Schlüsselspieler Joyce, Tuttle und Lane aus dem Spiel zu nehmen, dadurch haben wir den Sieg über die 40 Minuten gebracht. Insgesamt eine deutliche Leistungssteigerung, zu der ich meiner Mannschaft nur gratulieren kann.“

s.Oliver Baskets – ratiopharm ulm 82:100 (17:28, 16:28, 26:25, 23:19)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Lamonte Ulmer 13 Punkte/1 Dreier, Cameron Long 13 (7 Assists), Max Ugrai 12/1, Joshiko Saibou 9/1, Sebastian Betz 9, Brendan Lane 8, Dru Joyce 4/1, Seth Tuttle 4, Ruben Spoden 4/1, William Coleman 4, Maurice Stuckey 2, Constantin Ebert.

Top-Performer ratiopharm ulm:
Günther 29/3 (7 Assists), Morgan 15, Babb 15/3, Rubit 13.
Key Stats:
Zweier-Quote: Würzburg 19/33 (58 Prozent) / Ulm 23/33 (70 Prozent)
Rebounds: Würzburg 27 (9 Offensiv) / Ulm 33 (11 Offensiv)
Ballverluste erste Halbzeit: Würzburg 13 / Ulm 6
Punkte in der Zone: Würzburg 30 / Ulm 36