Die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie des Uniklinikums Würzburg spendete eines ihrer Videolaryngoskope an das Bugando Medical Centre in Mwanza/Tansania. Das Gerät ist Teil einer Ausbildungskooperation für Anästhesisten in Würzburgs afrikanischer Partnerstadt.
Mitte Januar dieses Jahres übergab Dr. Daniel Röder, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie des Uniklinikums Würzburg (UKW), ein an seiner Klinik freigewordenes Videolaryngoskop an seine britische Kollegin Dr. Riaz Aziz, die derzeit im Auftrag des Würzburger Missionsärztlichen Instituts (MI) in Mwanza/Tansania tätig ist. Im dortigen Krankenhaus, dem Bugando Medical Centre (BMC), soll das gespendete Gerät zukünftig die Narkoseeinleitungen noch sicherer machen.
Anästhesie-Fachärzte in Mwanza ausbilden
Wie kam es zu dieser unkomplizierten „Amtshilfe“? Dr. Röder berichtet: „Im Rahmen der Universitätspartnerschaft zwischen Würzburg und Mwanza kooperieren das UKW und das MI bereits auf verschiedenen Feldern der Medizin mit dem BMC. Im vergangenen Jahr kam der dortige Leitende Anästhesist, Dr. Benard Kenemo, auf mich zu und bat um Unterstützung beim Aufbau eines Ausbildungsprogramms für Anästhesie-Fachärzte.“ Laut Dr. Kenemo gibt es derzeit in ganz Tansania nur rund 20 Fachärzte für Anästhesie, die allesamt im Ausland ausgebildet worden seien. Das BMC bietet seit dem vergangenen Jahr zwei tansanischen Ärzten die Weiterbildung zum Anästhesie-Facharzt an. Dieses Jahr werden drei weitere Ärzte dazukommen. „Unser gratis zur Verfügung gestelltes Videolaryngoskop ist ein weiterer wertvoller Baustein in dieser Ausbildungsinitiative“, ist sich Dr. Röder sicher.
Hilfsmittel zum Platzieren von Beatmungsschläuchen
Das Instrument wird bei einer Narkose dazu eingesetzt, um auch unter schwierigen Bedingungen – beispielsweise bei starken Schwellungen im Mund- und Rachenraum – einen Beatmungsschlauch schnell und sicher in die Luftröhre einzuführen. „Vor der Spende des UKW war ein solches Gerät am BMC nicht verfügbar. Dr. Kenemo und Dr. Aziz werden nun die jungen Kollegen vor Ort schulen. Ich bin gewiss, dass der Einsatz des Videolaryngoskops einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit von Narkosen am BMC leisten wird“, erläutert Dr. Röder.
Das Videolaryngoskop hatte bei seiner Neuanschaffung vor einigen Jahren einen Wert von rund 10.000 Euro. Das voll funktionstüchtige Instrument wurde kürzlich am UKW zur Vereinheitlichung der Geräteausstattung ersetzt.