1000 Euro übergaben acht Clubschwestern des Soroptimist International, Club Würzburg. Das Geld ist bestimmt für minderjährige Mädchen auf der Flucht aus Kriegs- und Krisengebieten, die im Haus St. Lioba untergebracht sind. Elf minderjährige Mädchen leben ohne ihre Eltern in der heilpädagogischen Gruppe, die 2013 eingerichtet wurde. Sie kommen aus Ländern wie Eritrea, Somalia oder Sierra Leone, sind vor Zwangsheirat, Genitalverstümmelung oder der Wehrpflicht, der auch Mädchen ab 14 Jahren in einigen Ländern unterliegen, geflohen. Viele von Ihnen sind von Schleppern nach Europa gebracht worden. Die meist viele tausend US-Dollar teure, mehr oder minder organisierte, gefährliche Flucht wird in der Hoffnung auf ein besseres Leben, häufig von Eltern und Verwandten (mit-)finanziert. Einige der Mädchen haben im Heimatland keine Eltern mehr. „Viele Mädchen haben traumatische Erfahrungen hinter sich und werden psychologisch betreut“, berichtet Angelika Blenk, IN VIA Geschäftsführerin für die Diözese Würzburg, in dessen Trägerschaft sich das Haus St. Lioba befindet. Anja Stange, Erziehungsleitung und für die Gruppen in der Jugendhilfe zuständig, berichtet: “Manche Mädchen sind nach einem Schiffsuntergang tagelang auf dem offenen Meer getrieben und haben gesehen, wie ihre Weggefährten entkräftet ertrinken. Oder sie flohen aus sklavenähnlichen Arbeitsverhältnissen als Haus- und Kindermädchen. Einige haben sich mehrere tausend Kilometer, von Tag zu Tag, alleine durchgeschlagen. Auf ihrer gefährlichen Flucht waren die Mädchen auch teils Gewalterfahrungen ausgesetzt“. Schwierigkeiten bereitet auch die Verständigung, da die Mädchen weder Englisch noch Französisch sprechen. Damit sich die Minderjährigen, für die direkt nach ihrer Ankunft ein Vormund bestellt und ein Asylantrag gestellt wird, in der Schule, im Berufsintegrationsjahr und auch nach den Maßnahmen für Eingliederung, welche bis zum 21 Lebensjahr gewährt werden, verständigen können, beginnt der Deutschunterricht im Haus gleich am ersten Tag. Ehrenamtliche, wie Lehramtsstudentinnen oder pensionierte Lehrerinnen, unterrichten Grammatik, Satzstellung und erklären, wie die Verben konjugiert werden. „Wir schauen gemeinsam mit den Mädchen in die Zukunft, schauen, was kann ich mir privat und beruflich aufbauen?“, erklärt Anja Stange. Wenn Sie IN VIA, den Trägerverein von Haus St. Lioba unterstützen möchten, etwa um Sprachlern-Wörterbücher wie Deutsch – tigrinya (die in Eritrea gesprochene Sprache) anzuschaffen, oder um den Besuch von Musikunterricht und Sportvereinen zu ermöglichen, oder um Ferienprogramme und Ausflüge zu veranstalten, freuen wir uns über Ihre Geldspende an IBAN DE 63 750 903 00 000 300 50 20 BIC GENODEF1M05