Die s.Oliver Baskets gewinnen gegen die „Feuervögel“ mit 97:82 (53:33) und bleiben weiter ungeschlagen – Gleich sechs Spieler punkten zweistellig
Vier Spiele, vier Siege: Auch nach dem zweiten Heimspiel der Saison ist Aufsteiger s.Oliver Baskets eine von nur zwei ungeschlagenen Mannschaften in der Beko BBL. Zum Auftakt des 5. Spieltags machten die Würzburger am Freitagabend vor 3.140 Zuschauern in der ausverkauften s.Oliver Arena ihren Traumstart perfekt und besiegten Phoenix Hagen mit 97:82 (53:33). Top-Scorer der Partie war Hagens Brandon Jefferson mit 23 Punkten. Für die s.Oliver Baskets trafen gleich sechs Spieler zweistellig.
Auch wenn es sich nach einer spannenden zweiten Halbzeit nicht so anfühlt: Es war fast ein Start-Ziel-Sieg der s.Oliver Baskets gegen die „Feuervögel“. Ihre einzige Führung hatten die Gäste in der ersten Spielminute – Brandon Jefferson versenkte gleich im ersten Angriff einen Distanzwurf zum 0:3. Da aber beide Teams loslegten wie die Feuerwehr, konnte Dru Joyce mit einem Dreier noch innerhalb der ersten sechzig Sekunden zum 5:5 ausgleichen.
Es sollten an diesem Abend die einzigen Punkte des Baskets-Kapitäns bleiben – zum Topscorer der Gastgeber avancierte Maurice Stuckey, der die ersten sechs seiner 17 Punkte mit zwei Drei-Punkte-Würfen hintereinander zum Zwischenstand von 11:5 in der 3. Minute erzielte. Von da an lief die Baskets-Offensive lange Zeit wie geschmiert, die fast zweiwöchige Spielpause war dem Team von Headcoach Doug Spradley nicht im Geringsten anzumerken.
Bis zur achten Minute warfen sich die Hausherren einen 14-Punkte-Vorsprung heraus (26:12), dann kam Hagen noch vor Ende des ersten Viertels durch sechs Punkte der beiden Youngster Niklas Geske und Jonas Grof wieder auf 28:20 heran. In der 13. Minute war der Würzburger Vorsprung auf 32:26 zusammengeschmolzen – Spradley nahm eine Auszeit und brachte seine Mannschaft zurück in die Spur. Zwei Dreier von Sebastian Betz, dazwischen ein mächtiger Dunk von „Big Will“ Coleman – damit begann ein 16:2-Lauf der s.Oliver Baskets, mit dem sie sich auf zwanzig Punkte absetzen konnten (48:28, 17. Minute). Beim Spielstand von 53:33 wurden die Seiten gewechselt.
Wie ausgewechselt agierten beide Teams nach der Pause: Während den Würzburgern gegen die Hagener Zonenverteidigung der offensive Rhythmus fast völlig verloren ging, packten die Gäste ihre Dreier aus. Allen voran Brandon Jefferson: Der Phoenix-Spielmacher erzielte 17 seiner 23 Punkte im dritten Viertel, traf dabei drei Dreier und brachte sein Team fast im Alleingang wieder auf einen Punkt heran. Jeffersons Buzzerbeater mit dem Ende des dritten Spielabschnitts bedeutete das 65:64.
„Gegen Hagen ist das Spiel nie vorbei – auch nicht, wenn man mit 20 Punkten führt. Ich hatte meinen Jungs in der Pause gesagt, dass sie irgendwann ihre Dreier treffen. Genauso ist es auch gekommen“, sagte Doug Spradley nach dem Spiel. In Rückstand geriet seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit aber kein einziges Mal: Mit Beginn des vierten Viertels kam wieder mehr Ruhe und Struktur in die Würzburger Angriffe, in der 33. Minute lagen sie mit acht Punkten vorne (76:68).
Von diesem erneuten Rückschlag erholten sich die Hagener nicht mehr. Zwar konnten sie durch zwei Dreier des ehemaligen Würzburgers Ivan Elliott noch einmal auf 81:79 verkürzen. Die verbleibenden gut drei Minuten gehörten dann aber mit Ausnahme von drei Jefferson-Freiwürfen den Gastgebern: Brendan Lane traf dreimal in Folge, Lamonte Ulmer erhöhte von der Freiwurflinie auf 90:81, dann machte Maurice Stuckey in der letzten Minute mit einem erfolgreichen Dreier, einem unglaublichen Korbleger im Fallen und zwei Freiwürfen zum Endstand von 97:82 alles klar. Durch den vierten Sieg bleiben die s.Oliver Baskets ungeschlagener Zweiter hinter Spitzenreiter ALBA BERLIN. Am kommenden Wochenende geht es für die Unterfranken auswärts weiter: Am 1. November wartet das schwere Auswärtsspiel bei den Telekom Baskets Bonn.
Stimmen zum Spiel
Doug Spradley, Headcoach s.Oliver Baskets:
„Gegen Hagen kann man nie sagen, dass das Spiel vorbei ist – auch nicht, wenn man mit 20 Punkten führt. Wir waren in der ersten Halbzeit die dominierende Mannschaft, haben sehr selbstbewusst gespielt und attackiert. In der zweiten Halbzeit hat Hagen auf eine 2-3-Zone umgestellt, und wir sind oft nur rumgestanden. Dadurch wurde meine Mannschaft unsicher, und Hagen hat das sehr gut ausgenutzt. Ich hatte meine Jungs in der Pause gewarnt, dass Hagen irgendwann die Dreier treffen wird. Genau das ist dann auch passiert. Ich bin aber zufrieden damit, dass meine Mannschaft trotzdem ruhig geblieben und nicht in Panik geraten ist. Wir haben dann im Angriff wieder die besseren Entscheidungen getroffen. Für mich geht das Ergebnis in Ordnung. Hagen hat ein Viertel dominiert, wir haben die anderen drei Viertel deutlich gewonnen.“
Ingo Freyer, Headcoach Phoenix Hagen:
„Würzburg hat eine sehr starke Mannschaft. Wir haben versucht, aggressiv zu verteidigen, sie haben gegen die Ganzfeldpresse aber gut dagegen gehalten und viele Fastbreaks bekommen. In der ersten Halbzeit haben sie im Eins gegen Eins dominiert und waren zu Recht mit 20 vorne. Im 3. Viertel haben wir hinten ruhiger gespielt, waren auf einmal mental im Vorteil und sind wieder herangekommen. Danach war es ein enges Spiel. Würzburg konnte den Sieg über die Runden bringen, weil wir am Ende im Angriff zu viele Fehler gemacht haben. Die Niederlage ist mit 15 Punkten etwas zu hoch ausgefallen.“
s.Oliver Baskets – Phoenix Hagen 97:82 (28:20, 25:13, 12:31, 32:18)
Für die s.Oliver Baskets spielten: Maurice Stuckey 17 Punkte/3 Dreier, Cameron Long 15 (4 Assists/4 Steals), Lamonte Ulmer 14/1, William Coleman 13, Brendan Lane 12 (6 Rebounds), Seth Tuttle 10 (7 Assists), Sebastian Betz 6/2, Joshiko Saibou 5/1, Dru Joyce 3/1 (7 Assists), Max Ugrai 2.
Top-Performer Phoenix Hagen: Jefferson 23/4, Elliott 18/3 (7 Rebounds), Klassen 14, Geske 10/2 (4 Assists).
Key Stats:
Assists: Würzburg 25 / Hagen 13
Punkte in der Zone: Würzburg 48 / Hagen 26
Fastbreakpunkte: Würzburg 8 / Hagen 0
Trefferquote aus dem Feld: Würzburg 52 Prozent / Hagen 39 Prozent