SERIE VON STARKEN ULMER GESTOPPT


lm dritten Spiel der „Red Week“ unterliegt s.Oliver Würzburg gegen ratiopharm ulm mit 77:99 – Trotzdem auf einem Playoff-Tabellenplatz in die Länderspielpause – Mike Morrison verlängert bis Saisonende

Nach zehn Siegen in Serie in der easyCredit BBL und im FIBA Europe Cup hat s.Oliver Würzburg wieder eine Niederlage hinnehmen müssen: Gegen ratiopharm ulm leistete sich das Team von Headcoach Denis Wucherer am Valentinstag zu viele Ballverluste und unterlag vor 3.079 Zuschauern in der s.Oliver Arena mit 77:99 (38:47). Trotzdem gehen die Unterfranken auf einem Playoff-Platz in die Länderspielpause: Dank des gewonnenen direkten Vergleichs gegen die MHP RIESEN Ludwigsburg liegen sie vor den punktgleichen Schwaben auf Rang acht der BBL-Tabelle. Topscorer der Partie war der Ulmer Neuzugang Ra‘Shad James, der 17 seiner 21 Punkte im zweiten Viertel erzielte. Auf Würzburger Seite trafen mit Devin Oliver (14), Cameron Wells (13) und Gabriel Olaseni (12) drei Spieler zweistellig.

Vor dem dritten Spiel innerhalb von sechs Tagen rotierte Denis Wucherer erneut auf der Centerposition: Gabriel Olaseni kehrte zurück in den Kader und in die ansonsten wieder unveränderte Start-Fünf. Mike Morrison nahm für den Briten auf der Bank Platz, allerdings nicht ohne vorher der fast ausverkauften Turnhölle über das Hallensprecher-Mikrofon eine gute Nachricht mitzuteilen: Der 29-jährige US-Amerikaner, der Mitte November zum Team stieß, bleibt bis Saisonende bei s.Oliver Würzburg.

Die ersten beiden Minuten der Partie verliefen ausgeglichen (4:4), dann zeigten zunächst die Gastgeber die stärkere Vorstellung und setzten sich durch Gabriel Olaseni und Cameron Wells auf 10:4 (4. Minute) ab. Danach ließen zwar Xavier Cooks, Jordan Hulls und Florian Koch drei erfolgreiche Dreier folgen, aber auch die Ulmer hatten jetzt ihren offensiven Rhythmus gefunden und hielten unter anderem durch zwei Dreier von Ryan Thompson und Nationalspieler Ismet Akpinar dagegen. Dwayne Evans per Korbleger und Ra‘Shad James mit seinem ersten treffer aus dem Feld sorgten am Ende des ersten Viertels noch für den 19:19-Ausgleich.

Im zweiten Abschnitt tat Ra‘Shad James für ratiopharm ulm dann das, was Jordan Hulls erst zwei Tage zuvor an gleicher Stelle für Würzburg getan hatte: Er versenkte fünf Dreier in Folge, erzielte insgesamt 17 der 28 Gäste-Punkte zwischen der 11. und 20. Minute und sorgte damit fast im Alleingang für die Halbzeitführung der Ulmer. Einen 21:29-Rückstand in der 12. Minute konterten die Hausherren durch Devin Oliver und den zweiten Dreier von Xavier Cooks (27:31, 14. Minute). Nach einer Auszeit ihres Trainers Thorsten Leibenath zogen die Ulmer aber sofort wieder davon und konnten sich knapp drei Minuten vor dem Seitenwechsel – natürlich durch zwei Treffer von Ra‘Shad James – die erste zweistellige Führung der Partie herauswerfen (31:45, 18. Minute).

s.Oliver Würzburg hielt an der Freiwurflinie und durch einen Dreier von Skyler Bowlin dagegen – beim Stand von 38:47 aus Sicht der Gastgeber ging es in die Kabine. Bereits in der ersten Halbzeit hatten die Ulmer durch ihre aggressive Verteidigung und flinke Finger elf Würzburger Ballverluste erzwungen, und so ging es auch nach der Pause weiter: Gut zwei Minuten waren im dritten Viertel erst gespielt, als die Gäste ihren Vorsprung durch einen 7:0-Lauf – begünstigt durch zwei weitere Ballverluste der Hausherren – auf 39:56 erhöht hatten und Denis Wucherer eine Auszeit nahm.

Seine Spieler gaben alles, ihre Fehlerquote blieb aber weiterhin zu hoch, um den Rückstand im Anschluss noch entscheidend verkürzen zu können. Zwar traf Cameron Wells in der 29. Minute zwei Freiwürfe zum 59:69, mit der Sirene des dritten Viertels versenkte Ismet Akpinar aber einen weiteren Dreier zum Stand von 60:74. Auch zu Beginn des vierten Abschnitts setzte Ulm die Gastgeber weiter unter Druck, zog dank zweier Ballgewinne von Akpinar schnell auf 60:80 davon und ließ sich den verdienten Sieg danach nicht mehr nehmen.

„Sie haben über vierzig Minuten mit einer extremen Athletik und Physis agiert, der wir nicht genug entgegenzusetzen hatten. Das Resultat waren unsere 21 Ballverluste und 21 Würfe mehr für Ulm. Damit hast du gegen so einen Gegner keine Chance“, fasste Denis Wucherer die Partie zusammen. Trotz der Niederlage geht s.Oliver Würzburg auf Tabellenplatz acht in die Länderspielpause, nach der gleich das nächste wichtige Spiel auf dem Programm steht: Am 2. März sind die Unterfranken beim Playoff-Konkurrenten Basketball Löwen Braunschweig zu Gast. Gegner im nächsten Heimspiel am 9. März ist der Mitteldeutsche BC, vier Tage später geht es in der s.Oliver Arena gegen Avtodor Saratov aus Russland um den Einzug ins Viertelfinale im FIBA Europe Cup.

s.Oliver Würzburg – ratiopharm ulm 77:99 (19:19, 19:28, 22:27, 17:25)

Für s.Oliver Würzburg spielten:
Devin Oliver 14 Punkte/2 Dreier, Cameron Wells 13/1 (7 Assists), Gabriel Olaseni 12, Skyler Bowlin 9/3, Xavier Cooks 8/2, Jordan Hulls 7/1, Florian Koch 6/2, Johannes Richter 4, Joshua Obiesie 4, Felix Hoffmann, Brad Lösing.

Top-Performer Ulm:
James 21/5, Green 13, Miller 12, Evans 12, Thompson 11, Akpinar 11/3, Radosavljevic 11/1 (5 Assists/2 Blocks).

Key Stats:
Ballverluste: Würzburg 21 – Ulm 10
Steals: Würzburg 3 – Ulm 14
Punkte in der Zone: Würzburg 18 – Ulm 36

Stimmen zum Spiel
Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Gratulation an Thorsten Leibenath und ein großes Kompliment an die Ulmer Mannschaft. Sie haben über vierzig Minuten mit einer extremen Athletik und Physis agiert, der wir heute nicht genug entgegenzusetzen hatten. Das Resultat waren unsere 21 Ballverluste und 21 Würfe mehr für Ulm. Damit hast du gegen so einen Gegner keine Chance.“

Thorsten Leibenath, Headcoach ratiopharm ulm:
„Wir sind glücklich, dass wir die Mannschaft der Stunde neben Vechta besiegen konnten. Nach unseren letzten beiden Spielen konnte man so eine gute Leistung wie heute nicht wirklich erwarten. Wir haben zwar den Dreier wieder schlecht verteidigt, aber man sieht auch Unterschiede. Es war ein wichtiger Faktor, dass Jordan Hulls dieses Mal nicht so zur Entfaltung gekommen ist, weil wir ihn gut verteidigt haben. Wir konnten uns auch 21 Würfe mehr erarbeiten als der Gegner. Dann ist es auch zu verschmerzen, dass Würzburg eine hohe Trefferquote hatte. Wir haben sie in 21 Ballverluste gezwungen und selbst 14 Steals gehabt, unsere Defensive war über 40 Minuten sehr präsent. Dass dann auch noch sieben Spieler zweistellig gepunktet haben ist die Belohnung für diese konstante Verteidigung. Es war in dieser Saison in der Bundesliga wahrscheinlich die erste Partie, in der wir in der Defensive keinen Einbruch hatten. Deswegen geht der Sieg auch in Ordnung.“