HELMSTADT, LKR. WÜRZBURG. Bei einem folgenschweren Auffahrunfall, bei dem ausschließlich Sattelzüge beteiligt waren, ist am Dienstagabend der Unfallverursacher noch an Ort und Stelle verstorben. Der Mann war mit großer Wucht auf ein Stauende aufgefahren. Die A3 war in Fahrtrichtung Frankfurt über mehrere Stunden komplett für den Verkehr gesperrt. Die Unfallermittlungen führt die Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried.
Kurz nach 20:30 Uhr war der 41-jährige Fahrer eines Sattelzug auf der A3 in Richtung Frankfurt unterwegs. Zwischen den Anschlussstellen Helmstadt und Wertheim hatte sich ein Stau vor einer dortigen Baustelle gebildet. Auf dem rechten Fahrstreifen befanden sich mehrere Sattelzüge hintereinander. Nach den ersten Erkenntnissen fuhr der Unfallverursacher, der aus der Oberpfalz stammt, mit nahezu ungebremster Geschwindigkeit auf das Stauende auf. Als erstes prallte er in einen mit Eistee beladenen Auflieger eines 45-jährigen Lkw-Fahrers. Das Gespann wurde mit großer Wucht auf dem davor befindlichen dritten Sattelzug geschoben. Der dritte Sattelzug kollidierte noch mit einem Vierten.
Für den Unfallverursacher kam jede Hilfe zu spät, er erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen und musste von der Feuerwehr aus seinem stark deformierten Führerhaus geborgen werden. Der beiden davor befindlichen Lkw-Fahrer im Alter von 45 und 58 Jahren erlitten leichtere Verletzungen. Ein unbeteiligter Fahrer eines Fiat Transporters war durch die Beobachtung des Unfallhergangs derart geschockt, dass er in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Der Sachschaden beläuft sich insgesamt auf mindestens 200.000 Euro.
Direkt nach dem Unfall war die A3 komplett für den Verkehr gesperrt. Das geringe Verkehrsaufkommen war dafür verantwortlich, dass sich der Stau mit wenigen Kilometern in Grenzen hielt. Die Verkehrsteilnehmer wurden ab der Anschlussstelle Helmstadt örtlich umgeleitet.
Nach der Bergung der teilweise schwer beschädigten Sattelzüge dürften sich die Aufräumarbeiten noch einige Zeit hinziehen, weil sich transportierter Leim und auch Eistee über die gesamte Fahrbahn ausbreitete. Zusätzlich sind Betriebsstoffe ausgelaufen und teilweise im Erdreich neben der Fahrbahn gesickert. Über die nötigen Maßnahmen entscheidet das Wasserwirtschaftsamt. Die Freiwilligen Feuerwehren aus Waldbrunn, Uettingen, Helmstadt, Neubrunn und Hettstadt waren insgesamt etwa 50 Einsatzkräften an der Unfallstelle.
Erneut war die Nichtbeachtung der Regeln für die Rettungsgasse für die Einsatzkräfte ein Hindernis. Die im Stau stehenden Fahrzeuge hielten diese nicht frei und die Rettungsfahrzeuge mussten sich mühsam einen Weg zwischen den stehenden Fahrzeugen suchen. Daher nochmals die Bitte der Polizei an alle Verkehrsteilnehmer: Bitte schaffen Sie schnellstmöglich eine Rettungsgasse und halte diese solange offen, bis der Verkehr wieder ordnungsgemäß rollt. Dies kann Leben retten, Verletzten schnellere Hilfe sichern und letztlich auch dafür sorgen, dass jeder schnellstmöglich und zügig an seinen Zielort kommt.