Schlag gegen die regionale Rauschgiftszene – über ein Kilogramm Amphetamin und Marihuana sichergestellt – sechs Tatverdächtige in U-Haft


Unter Federführung der Aschaffenburger Kripo und der Aschaffenburger Staatsanwaltschaft ist der Polizei am Bayerischen Untermain ein empfindlicher Schlag gegen die regionale Rauschgiftszene gelungen. Die Beamten nahmen insgesamt 13 Personen vorläufig fest. Sechs von ihnen sitzen in U-Haft. Rund 1,2 Kilogramm Amphetamin, 1,4 Kilogramm Marihuana, 170 Ecstasy Tabletten, 400 Gramm Haschisch, 84 Cannabispflanzen und 2600 Euro Drogengeld wurden beschlagnahmt. Eine professionelle Aufzuchtanlage ist stillgelegt.

Einer der beiden Tatkomplexe spielte sich insbesondere in Stadt und Landkreis Aschaffenburg ab. Hier waren die Drogenfahnder nach monatelangen und intensiven Ermittlungen einem mutmaßlichen Dealerpärchen auf die Spur gekommen. Im Zuge von kriminaltaktischen Maßnahmen klickten dann Anfang März bei dem 30-jährigen Aschaffenburger und seiner 23-jährigen Lebensgefährtin die Handschellen. Dass die beiden offenbar einen regen Handel mit Betäubungsmitteln betrieben zeigt die bei ihnen sichergestellte Menge an Rauschgift. Unter anderem in der Wohnung des Duos fielen den Ermittlern rund 1,1 Kilogramm Amphetamin, 166 Ecstasy Pillen, 420 Gramm Marihuana sowie 2100 Euro mutmaßliches Drogengeld in die Hände. Gegen beide erließ die Ermittlungsrichterin auf Antrag der Aschaffenburger Staatsanwaltschaft U-Haftbefehle.

Nach der Inhaftierung der beiden blieben die Drogenfahnder allerdings weiterhin hartnäckig um noch weitere kriminelle Strukturen aufzudecken. So gelang es kurz darauf einen 28-Jährigen aus dem Landkreis Aschaffenburg zu verhaften. Er wurde Mitte März in seinem Auto angetroffen und festgesetzt. Mit einem richterlichen Durchsuchungsbeschluss ausgestattet, gelang es den Beamten im Pkw des Mannes und einem Versteck in seiner Wohnung rund 60 Gramm Marihuana, gut 30 Gramm Haschisch und eine geringe Menge Amphetamin sicherzustellen. Der 28-jährige mutmaßliche Hintermann des Pärchens wurde ebenfalls in einer JVA in Untersuchungshaft genommen. Ihm werfen die Ermittler vor, bereits seit längerer Zeit am Handel mit Betäubungsmitteln beteiligt gewesen zu sein.

Dem nicht genug gelang den Fahndern in eine weitere Ebene des Rauschgifthandels vorzudringen. So kam es, dass ein 55-Jähriger aus dem Landkreis Miltenberg wenige Tage später festgenommen werden konnte. Nach dem Auffinden von gebunkerten 530 Gramm Marihuana, 75 Gramm Haschisch, rund 35 Gramm Amphetamin und eines Gewehres wanderte auch dieser Beschuldigte in U-Haft.

Was binnen dieser relativ kurzen Ermittlungsdauer auch den erfahrensten Drogenfahndern in diesem Ausmaß nicht oft gelingt, wurde hier durch großen gemeinsamen Einsatz verschiedener Polizeidienststellen am Bayerischen Untermain möglich. Denn auch der Hintermann des 55-Jährigen war schon am Abend dingfest gemacht. Hierbei handelt es sich um einen 52-jährigen Aschaffenburger, bei dem die Handschellen klickten und umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen anstanden. Dass die Beamten – zumindest was das Cannabis anbelangt – sicher am Ausgangspunkt des gesamten Komplexes angelangt waren, zeigte sich im Keller des Mannes. Dort betrieb er eine professionelle Indoor-Cannabisaufzuchtplantage. 84 Pflanzen standen in Vollblüte und wurden geerntet. Der Raum, der über ein offensichtlich ausgeklügeltes Beleuchtungs- und Belüftungssystem verfügt, wurde stillgelegt. Außerdem stellten die Beamten Utensilien, die auf einen regen Handel mit Betäubungsmitteln hindeuten, sicher. Als Ergebnis einer von der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg angeordneten Vorführung am 20.03.2015 schickte die Ermittlungsrichterin auch den 52-Jährigen in Untersuchungshaft.

Der zweite Tatkomplex, den die Polizei zeitgleich zu dem oben genannten durch zu ermitteln hatte, hatte seinen Schwerpunkt im Bereich Obernburg im Landkreis Miltenberg. Ausgangspunkt der Ermittlungen waren hier intensive Recherchen der Obernburger Polizei. Sie fanden Mitte März im Zuge einer Wohnungsdurchsuchung bei einem 18-Jährigen rund 250 Gramm Marihuana, 75 Gramm Haschisch, geringe Mengen Amphetamin und zahlreiche Rauschgiftutensilien sowie Hinweise auf ein Handel treiben.

Drei Tage später klickten auch in diesem Tatkomplex die Handschellen bei einem mutmaßlichen Dealerduo. Der 21-Jährige und sein ein Jahr jüngerer Komplize, sowie zwei weitere Tatverdächtige wurden festgenommen. In der Wohnung der beiden im Landkreis Miltenberg fielen den Beamten rund 200 Gramm Haschisch, 170 Gramm Marihuana, 70 Gramm Amphetamin und mutmaßliches Drogengeld in die Hände. Der 21-Jährige, bei dem es mutmaßlich um den Haupttäter handelt, sitzt seitdem ebenfalls in U-Haft.

Hinsichtlich weiterer möglicher Beschuldigter – so zum Beispiel Abnehmer der mutmaßlichen Dealer in beiden Tatkomplexen– dauern die Ermittlungen der Kripo weiterhin an und werden sich gewiss noch über einige Wochen hinziehen.