Schenkung an die Stadt Würzburg


Der Würzburger Marktplatz mit Marienkapelle“ wird demnächst auch im Rathaus zu sehen sein. In die Grafeneckartstube hinter dem Wenzelsaal wird ein Bild des Kunstmalers und Restaurators Ludwig Gramberger (1899-1978) einziehen. Steuerberater und Rechtsanwalt Bernd Rosengarth schenkte der Stadt Würzburg das großformatige Leinwandgemälde. Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Kämmerer Robert Scheller freuen sich über das 1,70 auf 1,40 m große Kunstwerk, das im Grafeneckart in einem historischen Kontext zu Geltung kommen kann.
Gramberger kopierte im Jahr 1959 das Werk von Oswald Onghers. Das Original, um 1680 entstanden, hängt im Fürstenbau des Museums für Franken und ist eine Dauerleihgabe der Freunde Mainfränkischer Kunst und Geschichte. Das Bild, wie auch die Kopie Grambergers, zeigt das geschäftige Treiben auf dem Unteren Marktplatz. Der Marktplatz wird von vielen Bauersleuten und Vieh bevölkert. Für uns heute gut erkennbar ist die Marienkapelle, die den Marktplatz und den Bildausschnitt begrenzt und von einer Lichtquelle erhellt wird. Hinter dem großen Gebäude im Hintergrund des Bildes allerdings lugt der Turm einer Kirche hervor, die wir heute nicht mehr an dieser Stelle finden, möglicherweise stammt der Turm vom Vorgängerbau des Neumünsters. Geheizt wurde an diesem Tag zum Ende des 17. Jahrhunderts im Übrigen offenbar recht kräftig. Aus den Kaminen steigen dunkle Rauchschwaden auf, die den Himmel verdunkeln.
Die Kopie von Gramberger gehörte ursprünglich der „Kaufmännischen Gesellschaft Eintracht“, einer Vereinigung Würzburger Kaufleute, die sich damit sicherlich immer wieder die wichtigen Handelsorte in Erinnerung riefen. In ihrem Clubraum, einem Nebenraum des Restaurants „Zum Stachel“ befand sich das Bild, bis die Gesellschaft immer kleiner wurde und sich irgendwann auflöste. Ein Mitglied der Gesellschaft war Peter Rosengarth, der Vater Bernd Rosengarths, der das Bild schließlich erwarb und in seiner Kanzlei aufhängte. Mit dem Umzug der Kanzlei, so berichtet Bernd Rosengarth, sei nun leider kein Platz mehr für das großformatige Leinwandgemälde, für das er sich einen würdigen Rahmen wünschte. Den hat „Der Marktplatz mit Marienkapelle“ nun im Rathaus gefunden.