s.Oliver Würzburg setzt sich beim Tabellendritten in Crailsheim mit 94:84 (46:41) durch


Ein schöneres Geschenk hätte sich Alex King bei seinem Jubiläumsspiel nicht wünschen können: s.Oliver Würzburg hat sich am 20. Spieltag der easyCredit BBL mit 94:84 (46:41) beim Tabellendritten HAKRO Merlins Crailsheim durchgesetzt. Die Unterfranken übernahmen mit einer konzentrierten Leistung in der Verteidigung und viel Selbstvertrauen im Angriff bereits im ersten Viertel die Kontrolle über das Spiel, verteidigten den frühen Vorsprung bis zum Schluss und blieben in der Arena Hohenlohe weiter ungeschlagen.

Gleich fünf Würzburger Spieler punkteten zweistellig, allen voran Perry Jones (19 Punkte) und Tyson Ward mit einem „Double-Double“ (17 Punkte/10 Rebounds). Alex King versenkte in seinem 600. BBL-Spiel zwei Dreier und kam am Ende auf 15 Punkte. „Der Sieg ist insgesamt verdient und wir konnten andeuten, wie viel Potenzial in der Truppe steckt“, sagte Headcoach Denis Wucherer.

Beide Teams hatten drei Tage zuvor deutliche Auswärtsniederlagen einstecken müssen, die Unterfranken zeigten sich davon deutlich besser erholt. Zwar gingen zunächst die Gastgeber durch Trae Bell Haynes und Bogdan Radosavljevic in Führung (5:4, 2. Minute). Die als Außenseiter in die Partie gestarteten Gäste hielten aber von Beginn an voll dagegen und setzten die „Zauberer“ in der Verteidigung unter Dauerdruck, der in den folgenden Minuten zu drei Crailsheimer Ballverlusten und einem Würzburger 13:3-Lauf führte.

Die Wucherer-Schützlinge spielten nicht nur schnell, sondern auch sehr präzise nach vorne und nutzten ihre Chancen. Murphy Holloway setzte mit einem Fastbreak-Dunk die erste richtig spektakuläre Aktion des Spiels, Jubilar Alex King feierte sein 600. Bundesliga-Spiel mit zwei Dreiern in Folge, und Robert Lowery fand Felix Hoffmann mit einem perfekten Nadelöhr-Anspiel unter dem Korb – der Würzburger Kapitän bedankte sich in der 5. Minute mit einem „And One“ zum Zwischenstand von 8:17.

FRÜHE FÜHRUNG BIS ZUM SCHLUSS VERTEIDIGT
Diese Führung gab s.Oliver Würzburg in den folgenden knapp 35 Spielminuten dann auch nicht mehr her: Immer wenn es den Hausherren gelang, ihren Dauer-Rückstand zu verkürzen oder auszugleichen, folgte umgehend ein Würzburger Lauf, mit dem die Verhältnisse wieder gerade gerückt wurden. Zum ersten Mal passierte das am Ende des ersten Viertels: Erst glichen die Merlins durch zwei Dreier von Elias Lasisi und zwei Dunks von Jamuni McNeace aus (19:19, 8. Minute), dann zogen die Gäste dank Perry Jones wieder davon.

Der Würzburger 2,11-Meter-Mann erzielte 15 seiner 19 Punkte vor der Pause und blieb dabei aus allen Distanzen ohne Fehlversuch. Das erste Viertel beendete er mit seinen ersten sieben Zählern, darunter ein Dreier mit ablaufender Shotclock zum Stand von 21:28 nach zehn gespielten Minuten.

Im zweiten Viertel dann das gleiche Spiel: Erst konnten die Crailsheimer durch einen 9:0-Lauf ausgleichen (40:40, 17. Minute), so dass Denis Wucherer wegen der steigenden Fehlerquote seiner Schützlinge gleich zwei Auszeiten innerhalb von 43 Sekunden nahm. Danach war die Konzentration am defensiven Ende des Parketts wieder da, Crailsheim gelang in den drei Minuten bis zum Seitenwechsel nur noch ein einziger Punkt, und Tyson Ward, Perry Jones und Cameron Hunt warfen bis zur Halbzeit wieder eine Fünf-Punkte-Führung heraus (41:46.).

IM LETZTEN VIERTEL DEUTLICH ABGESETZT
Auch im dritten Viertel setzte sich der Spielverlauf aus den ersten zwanzig Minuten fort. Die Gastgeber trafen jetzt besser von außen und kamen unter anderem durch zwei Dreier des Ex-Würzburgers Maurice Stuckey wieder auf zwei Zähler heran (53:55, 24. Minute). Dann zeigte die bissige Verteidigung der Unterfranken wieder Wirkung, so dass erst Tyson Ward mit sechs Punkten in Folge, dann Perry Jones und schließlich Jonas Weitzel mit einem 10:0-Zwischenspurt in den folgenden knapp vier Minuten die höchste Gäste-Führung der Partie erzielen konnten (53:65, 28. Minute).

Ein Würzburger Sieben-Punkte-Vorsprung nach dem dritten Viertel (60:67) hatte auch in der 35. Minute noch Bestand (66:73), dann starteten die Gastgeber ihre letzte Aufholjagd und machten es beim Spielstand von 73:75 (36. Minute) noch einmal richtig spannend. Aber auch in dieser kritischen Situation fand s.Oliver Würzburg defensiv wie offensiv die richtigen Lösungen und konnte sich für die Niederlage aus dem Hinspiel revanchieren: Ein 10:2-Lauf brachte gut zwei Minuten vor dem Ende erneut eine zweistellige Führung (75:85), und als Florian Koch kurz vor Schluss seinen zweiten Dreier der Partie zum 80:93 versenkte, stand s.Oliver Würzburg endgültig als Sieger fest.

Entsprechend positiv fiel das Fazit von Denis Wucherer nach der Schlusssirene aus: „Crailsheim hat in dieser Saison bisher jedes enge Spiel gewonnen. Insofern war es gut, dass wir das Spiel nicht nur über vierzig Minuten meistens im Griff hatten, sondern es auch geschafft haben, uns im letzten Viertel so deutlich abzusetzen, dass es eben kein enges Spiel war.“

STATISTIKEN UND STIMMEN ZUM SPIEL
HAKRO MERLINS CRAILSHEIM – S.OLIVER WÜRZBURG 84:94 (21:28, 20:18, 19:21, 24:27)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Perry Jones 19 Punkte/1 Dreier (9 Rebounds), Tyson Ward 17/1 (10 Rebounds), Murphy Holloway 15, Alex King 15/2, Cameron Hunt 10 (5 Assists), Robert Lowery 7 (5 Assists), Florian Koch 6/2, Felix Hoffmann 3, Jonas Weitzel 2, Nils Haßfurther.

Top-Performer Crailsheim:
Bogdan Radosavljevic 19/1, Elias Lasisi 14/3, Trae Bell-Haynes 12 (6 Assists), Nimrod Hilliard 11/1 (7 Ass.), Fabian Bleck 10/1 (10 Rebounds)

Key Stats:
Punkte in der Zone: Würzburg 46 – Crailsheim 34
Rebounds: Würzburg 31 (6 offensiv) – Crailsheim 26 (4 offensiv)
Ballverluste: Würzburg 16 – Crailsheim 19

Perry Jones, s.Oliver Würzburg:
„Meine Teamkollegen und die Coaches haben mich voll unterstützt und mir gesagt, dass mein Wurf früher oder später fallen wird. Ich wollte so effizient wie möglich spielen und mein Bestes geben. Man muss immer positiv bleiben. Es ist ein großartiger Sieg für uns, jetzt wollen wir so weitermachen, einen Lauf starten und noch mehr Spiele gewinnen.“

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Gegen Crailsheim ist es immer gut, wenn es kein enges Spiel ist. Sie haben in dieser Saison bisher jedes enge Spiel gewonnen, weil sie Leute haben, die regelmäßig hochprozentig treffen oder zur Not Trae Bell-Haynes, der ein Spiel alleine entscheiden kann. Insofern war es gut, dass wir das Spiel nicht nur über 40 Minuten meistens im Griff hatten, sondern es auch geschafft haben, uns Mitte des letzten Viertels so deutlich abzusetzen, dass es eben kein enges Spiel war. Ich denke, insgesamt ist der Sieg verdient und wir konnten andeuten, wieviel Potenzial in der Truppe steckt.“

Tuomas Iisalo, Headcoach HAKRO Merlins Crailsheim:
„Gratulation an Denis und Würzburg. Ich finde, sie haben wirklich gut gespielt. Die Teams werden stärker im Vergleich zum Beginn der Saison – auch Würzburg hat sich entwickelt. Wir sind jetzt zum ersten Mal in einer schwierigen Phase, mit zwei Niederlagen in Folge. Der Weg zurück geht für uns über unsere Defense. Wir haben heute gegen Würzburg zu viele einfache Körbe zugelassen. Man kann nicht erwarten, ein BBL-Spiel zu gewinnen, wenn man keine High-Level-Verteidigung spielt. Das werden wir angehen und wollen es gegen Bayreuth besser machen.“