s.Oliver Würzburg gewinnt mit 76:67 (40:31) in Chemnitz und ist auswärts weiter ungeschlagen


s.Oliver Würzburg hat auch das zweite Auswärtsspiel der noch jungen Saison 2020/2021 für sich entschieden: Am 6. Spieltag der easyCredit BBL setzten sich die Unterfranken bei Aufsteiger NINERS Chemnitz verdient mit 76:67 (40:31) durch. Schlüssel zum Sieg am Samstagabend waren die ersten drei Viertel, in denen sich die Gäste in der Messe Chemnitz eine hohe Führung mit 22 Punkten herausspielen konnten. Rückkehrer Alex King feierte mit 16 Punkten, sechs Rebounds und zwei Ballgewinnen einen mehr als gelungenen Einstand.

„Seine Erfahrung tut der Mannschaft gut. Er hat heute angedeutet, wie wichtig er für uns sein wird“, sagte Headcoach Denis Wucherer. Top-Scorer der Begegnung war Würzburgs Spielmacher Tayler Persons mit 19 Punkten. Bei den Gastgebern legte Marcus Thornton mit 15 Punkten und 10 Korbvorlagen ein „Double-Double“ auf.

Alex King kam zwei Tage nach seinem Wechsel aus München nach Würzburg von der Bank, der zweite Rückkehrer war Bestandteil von Wucherers Startformation: Zwei Monate nach seiner Knieverletzung konnte Brekkott Chapman am Samstag sein erstes Pflichtspiel der Saison für s.Oliver Würzburg bestreiten. Zusammen mit Kapitän Felix Hoffmann, Tayler Persons, Tyson Ward und Justin Sears legte der 24-Jährige auch gleich gut los: Während Chemnitz mit sieben Fehlwürfen in die Partie startete und in den ersten fünf Minuten keinen Punkt erzielen konnte, begannen die Gäste mit viel Intensität und Selbstvertrauen. Zwei Korbleger von Tayler Persons, ein Dreier von Felix Hoffmann und ein „And One“ von Justin Sears waren die Zutaten zur frühen zweistelligen Würzburger Führung (0:10, 5. Minute).

Nach einer Auszeit ihres Cheftrainers Rodrigo Pastore konnte Isiaha Mike den Bann brechen und am Brett und von der Freiwurflinie die ersten drei NINERS-Punkte erzielen. George King und Marcus Thornton trafen anschließend drei Dreier in Folge, so dass die Würzburger Führung schnell wieder auf einen Zähler zusammengeschmolzen war (12:13, 9. Minute). Nach einem unsportlichen Foul von Jonas Richter an Alex King erzielte der 35-Jährige mit zwei Freiwürfen seine ersten Punkte für s.Oliver Würzburg seit Ende April 2013, und beim anschließenden Ballbesitz traf mit Joshua Obiesie der jüngste Würzburger einen Dreier zum 12:18.

In den ersten Minuten des zweiten Viertels gelang es den Gastgebern dann, den Spielstand wieder auszugleichen: Marcus Thornton versenkte in der 13. Minute einen Dreier zum 22:22. Weil Tyson Ward im Gegenzug ebenfalls von außen traf und die Unterfranken in der Verteidigung fortan wieder konzentrierter agierten, sollte das allerdings mit Ausnahme des Sprungballs zu Beginn der einzige Moment im gesamten Spielverlauf bleiben, in dem s.Oliver Würzburg nicht in Führung lag. Durch Tayler Persons und Tyson Ward zogen die Gäste wieder auf 24:31 (17. Minute) davon, und das zweite Viertel endete wenig später mit einem erfolgreichen Dreier von Alex King zum Halbzeitstand von 31:40.

Die vorentscheidende Phase des Spiels folgte kurz nach dem Seitenwechsel: Zwar verkürzten die NINERS zunächst durch Terrell Harris und einen Thornton-Dreier auf 36:42 (22. Minute), in den folgenden sechs Spielminuten machten die Gäste am eigenen Korb aber absolut dicht und legten einen 17:1-Lauf hin, durch den der Vorsprung auf 22 Punkte anwuchs (37:59, 28. Minute). „Vor allem unsere Verteidigung war in den ersten drei Vierteln sehr ordentlich, damit haben wir Chemnitz das Leben schwer gemacht“, sagte Denis Wucherer hinterher: „Es passt auch zu uns, dass wir den Sieg im vierten Viertel nicht besonders souverän nach Hause gespielt haben. Das lag aber auch daran, dass Chemnitz nie aufgegeben und alles in die Waagschale geworfen hat.“

Noch vor dem Ende des dritten Viertels konnten die Sachsen auf 44:62 verkürzen, und zu Beginn des Schlussabschnitts griff dann zum ersten Mal auch Joe Lawson mit zwei erfolgreichen Dreiern zum 50:64 ins offensive Geschehen ein und gab seinem Team damit neue Energie. Obwohl s.Oliver Würzburg umgehend kontern und den Vorsprung wieder auf 20 Punkte schrauben konnte (50:70, 33. Minute), blieben die NINERS in der Schlussphase auf dem Gaspedal und kamen durch einen 16:2-Lauf noch einmal auf sechs Zähler heran (66:72, 38. Minute).

In den letzten beiden Spielminuten bekamen die Unterfranken dann aber wieder die Stopps in der Verteidigung und hatten auch das nötige Quäntchen Glück, um den zweiten Auswärtssieg der Saison unter Dach und Fach zu bringen. Auf den Prüfstand kommt die kleine Auswärts-Erfolgsserie bereits am kommenden Mittwoch, wenn um 20:30 Uhr die Partie des 4. Spieltags bei Brose Bamberg nachgeholt wird. Vier Tage nach dem Frankenderby steht das nächste Heimspiel auf dem Programm: Am 20. Dezember (Sonntag, 15 Uhr) ist mit dem SYNTAINICS MBC der nächste Gegner aus der unteren Tabellenhälfte in der s.Oliver Arena zu Gast.

STATISTIKEN UND STIMMEN ZUM SPIEL
NINERS CHEMNITZ – S.OLIVER WÜRZBURG 67:76 (14:18, 17:22, 13:22, 23:14)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Tayler Persons 19 Punkte/1 Dreier (4 Assists), Alex King 16/3 (6 Rebounds), Justin Sears 13 (6 Rebounds), Cameron Hunt 8, Tyson Ward 6/1 (7 Rebounds), Brekkott Chapman 4, Joshua Obiesie 3/1, Zach Smith 3, Felix Hoffmann 3/1 (4 Assists), Florian Koch 1, Jonas Weitzel, Julian Albus.

Top-Performer Chemnitz:
Isiaha Mike 18/2, Marcus Thornton 15/3 (10 Assists), Terrell Harris 12, George King 8/2.

Key Stats:
Rebounds: Würzburg 39 (14 offensiv) – Chemnitz 28 (11 offensiv)
Freiwürfe: Würzburg 17 von 26 (65 Prozent) – Chemnitz 10 von 11 (91 Prozent)
Steals: Würzburg 9 – Chemnitz 6

Alex King, s.Oliver Würzburg:
„Es hat sich gut angefühlt, wieder auf dem Spielfeld zu sein. Aber erst mit 20 Punkten zu führen und am Ende nur mit neun zu gewinnen, das hätten wir besser machen können. Das sind Erfahrungen, die wir noch sammeln müssen, damit wir im Angriff ruhiger spielen. Man hat am Ende in einigen Situationen gesehen, dass wir die Systeme nicht mehr gut durchgelaufen sind und die Picks nicht mehr gesetzt haben. Auch in der Verteidigung haben wir im vierten Viertel zu viele Fehler gemacht. Aber wir haben gewonnen und für mich war es ein guter Einstand. Ich freue mich riesig und es wird sicher eine gute Busfahrt nach Hause.

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Der Schlüssel zum Sieg waren die ersten drei Viertel, vor allem unsere Verteidigung war da insgesamt sehr ordentlich. Wir haben Chemnitz das Leben sehr schwer gemacht und konnten uns einen relativ großen Vorsprung herausspielen. Dass wir im letzten Viertel dann wieder anfangen Unsinn zu treiben und den Sieg nicht besonders souverän nach Hause spielen, passt auch zu uns. Es lag aber auch daran, dass Chemnitz nicht aufgegeben und noch einmal alles in die Waagschale geworfen hat. Damit muss man rechnen. Zum jetzigen Zeitpunkt ist es wichtig, Spiele zu gewinnen, auch wenn es dafür hinten raus keinen Schönheitspreis gibt. Die Saison kommt jetzt langsam in Schwung und es stehen viele Spiele in kurzer Zeit an. Deswegen ist es wichtig, in einen Rhythmus zu kommen und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Es war ein großartiges erstes Spiel von Alex King. Er ist ein extrem erfahrener Spieler und weiß, wie Basketball funktioniert. Das tut unserer Mannschaft sehr gut. Er hat heute angedeutet, wie wichtig er für uns sein wird. Brekkott Chapman hat man die lange Verletzungspause angemerkt, er ist aber wichtig für uns, weil er viel Potenzial hat. Justin Sears gibt uns ganz viel Qualität, aber auch bei ihm fehlt noch etwas die Kondition. Das hat man am Ende gemerkt, als er ganz schön gepustet hat.“

Rodrigo Pastore, Headcoach NINERS Chemnitz:
„Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie wir das Spiel beendet haben, nachdem wir schon am Mittwoch ein Spiel hatten. In den anderen drei Vierteln lag es gar nicht so sehr an Würzburgs Verteidigung, sondern eher an uns. Wir haben nicht richtig attackiert und den Ball nicht gut bewegt. Aber trotzdem sind wir irgendwie zurückgekommen, auch als wir am Anfang mit zehn Punkten hinten lagen. Wir haben aber für jeden kleinen Fehler heute einen hohen Preis bezahlt. Alex King hat uns mit seinen Dreiern sehr weh getan. Wir hatten auch wieder beim Rebound Probleme, da fehlt uns Filip Stanic sehr. Ich vertraue meiner Mannschaft, weil sie weiter hart arbeitet und unbedingt gewinnen will.“