s.Oliver Wuerzburg, Erfolg in Frankfurt


s.Oliver Würzburg bringt im Kellerduell bei den FRAPORT SKYLINERS einen frühen Vorsprung über die Ziellinie

Entscheidend war die hohe Führung nach den ersten zwanzig Minuten: s.Oliver Würzburg hat seinen Aufwärtstrend weiter fortgesetzt und zum ersten Mal seit fast einem Jahr wieder ein easyCredit BBL-Auswärtsspiel gewonnen. Im Kellerduell bei den FRAPORT SKYLINERS dominierte das Team von Headcoach Sasa Filipovski über weite Strecken der ersten Halbzeit und ging mit einem Vorsprung von 19 Punkten in die Kabinen. Nach der Pause kämpften sich aggressive Frankfurter zurück ins Spiel, der Sieg im Main-Derby und auch der im Kampf um den Klassenerhalt wichtige direkte Vergleich ging aber nach einer zerfahrenen und umkämpften zweiten Halbzeit aber mit 69:61 an s.Oliver Würzburg.

„Ich möchte meinem Team zu diesem Sieg gratulieren, vor allem weil wir auch den direkten Vergleich gewinnen konnten. Unsere erste Halbzeit war sehr gut. Es war uns aber klar, dass Frankfurt nach der Pause deutlich aggressiver rauskommen würde“, sagte Headcoach Sasa Filipovski. s.Oliver Würzburg zeigte in Frankfurt defensiv wie offensiv eine geschlossene Teamleistung, bester Werfer des Spiels war William Buford mit 17 Punkten.

Nach den jüngsten Erfolgen gegen Bamberg, Bonn und Crailsheim vor eigenem Publikum war das Ziel im Kellerduell am Mittwochabend klar: Endlich auch auswärts den ersten Sieg der Saison einfahren und das Nachholspiel des 18. Spieltags möglichst mit sechs oder mehr Punkten Differenz gewinnen, nachdem die Frankfurter das Hinspiel in der tectake ARENA mit 83:78 für sich entscheiden konnten.

In der Anfangsphase kamen die Gastgeber mit dem mentalen Druck in diesem Vier-Punkte-Spiel besser zurecht: Frankfurts Center Matt Haarms erzielte die ersten drei Punkte der Partie, ehe Will Buford sich mit einem erfolgreichen Sprungwurf das nötige Selbstvertrauen für eine starke erste Halbzeit holte – er erzielte 13 seiner 17 Zähler vor der Pause.

Auch der zweite Wurfversuch des 32-Jährigen saß – sein Dreier zum 6:7 brachte den ersten von nur drei Führungswechseln im ganzen Spiel. Es folgte ein Haarms-Korbleger zum 8:7, in den acht folgenden Spielminuten gelang den Gastgebern bis auf drei Freiwurf-Punkte von Brancou Badio nichts mehr.

Zwar tat sich auch s.Oliver Würzburg im Angriff weiter schwer, in einem in Sachen Punkte und Höhepunkte stark ausbaufähigen ersten Viertel gingen die Unterfranken aber durch einen Korbleger von Charles Callison wieder in Führung (8:10, 8. Minute) und bauten diese dann konsequent immer weiter aus.

Felix Hoffmann, Julius Böhmer und Craig Moller erhöhten noch vor Ende des ersten Viertels auf 11:17 – damit war der für den direkten Vergleich nötige Abstand frühzeitig herausgeworfen, und tatsächlich sollten die Frankfurter im weiteren Spielverlauf kein einziges Mal näher als sechs Punkte herankommen.

Mit einem starken zweiten Abschnitt konnten die Gäste – auch dank der lautstarken und dauerhaften Unterstützung von knapp 50 mitgereisten Fans – den Abstand deutlich ausbauen. Mit der ersten Aktion des zweiten Abschnitts versenkte Felix Hoffmann seinen zweiten Dreier der Partie aus dem Fastbreak heraus zum 11:20, und zwei Minuten später lag s.Oliver Würzburg nach einem Alley-Oop-Dunk von Abdul-Malik Abu und zwei Hoffmann-Freiwürfen zum ersten Mal zweistellig vorne (14:24, 13. Minute).

Während bei den SKYLINERS im Angriff weiter wenig klappen wollte, wurde der offensive Rhythmus der Gäste in der Schlussphase der ersten Halbzeit immer besser. Beim Stand von 23:29 leitete Will Buford mit seinem zweiten Dreier einen 15:0-Lauf ein, mit dem s.Oliver Würzburg den Abstand auf 21 Zähler erhöhen konnte (23:44), ehe Frankfurts Neuzugang Marcel Ponitka per Korbleger seine ersten Punkte in der easyCredit BBL zum Halbzeitstand von 25:44 erzielte.

Diese 19 Punkte Differenz erwiesen sich dann im weiteren Spielverlauf als deutlich genug, um in einem wahren Nervenspiel ohne wirkliche spielerische Höhepunkte den ersten Auswärtssieg seit 361 Tagen unter Dach und Fach zu bringen. Frankfurt kam deutlich aggressiver aus der Kabine und machte den Gästen in der zweiten Halbzeit das Leben im Angriff extrem schwer.

Gleichzeitig nahmen die SKYLINERS gegen Ende des dritten Viertels ihre Würfe mit mehr Selbstvertrauen und schafften es so, den Rückstand Punkt um Punkt zu reduzieren. Durch drei Dreier von Lorenz Brenneke, Martin Ponitka und Rasheed Moore zwischen der 28. und 30. Minute war der Abstand nach dem dritten Viertel wieder einstellig geworden (45:54).

Auch im Schlussabschnitt blieb es eine zerfahrene Partie mit vielen vom Gegner erzwungenen Fehlern auf beiden Seiten. s.Oliver Würzburg hatte die Nerven zunächst besser im Griff und konnte sich wieder auf 15 Zähler absetzen (52:67, 37. Minute).

In der Crunchtime setzten die Gastgeber dann mit dem Mut der Verzweiflung auf eine Ganzfeldpresse, forcierten damit mehrere haarsträubende Ballverluste und kamen durch einen 9:0-Lauf auf 61:67 heran, so dass zumindest der direkte Vergleich noch einmal ernsthaft in Gefahr geriet. Erst 6,6 Sekunden vor dem Ende gelang es William Buford, den Spielstand mit zwei erfolgreichen Freiwürfen nach einem taktischen Foul der Frankfurter auf 61:69 zu stellen und damit die letzten Zweifel an einem rundum erfolgreichen Abend zu beseitigen.

FRAPORT SKYLINERS – s.Oliver Würzburg 61:69 (11:17, 14:27, 20:10, 16:15)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
William Buford 17 Punkte/3 Dreier, Charles Callison 12, Felix Hoffmann 8/2 (7 Rebounds), Desi Rodriguez 8 (9 Rebounds), Cameron Hunt 7, Craig Moller 5/1, Julius Böhmer 4, Abdul-Malik Abu 4, Julian Albus 2, Filip Stanic 2.

Top-Performer Frankfurt:
Rasheed Moore 12/3, Matt Haarms 9, Lorenz Brenneke 9/1, Quantez Robertson 7/1 (3 Steals), Will Cherry 7/1 (8 Assists).

Key Stats:
Trefferquote aus dem Feld: Würzburg 42 Prozent – Frankfurt 31 Prozent
Fastbreak-Punkte: Würzburg 11 – Frankfurt 4
Freiwürfe: Würzburg 15 von 23 (65 Prozent) – Frankfurt 11 von 14 (79 Prozent)

Stimmen zum Spiel
Felix Hoffmann, s.Oliver Würzburg:
„Das war ein Must-Win für den Klassenerhalt, zum Glück haben wir auch den direkten Vergleich noch gewonnen. Wir haben zwar im vierten Viertel nachgelassen und die Frankfurter nochmal ins Spiel kommen lassen, aber das war heute unser Ziel. Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft und auch auf unsere Fans. Frankfurt hat in der Schlussphase Druck gemacht, weil sie Ballverluste erzwingen mussten, und wir müssen auf unseren Spielmacher Nano Parodi verzichten, der das in solchen Situationen besser löst. Das müssen wir analysieren und besser machen, damit es nicht nochmal passiert. Ich will den Sieg heute nicht Befreiungsschlag nennen, aber wir haben jetzt schon ein bisschen Abstand auf die Abstiegsplätze. Jetzt spielen wir am Samstag zuhause gegen Heidelberg, das ist genauso wichtig. Wir brauchen aus den letzten zehn Spielen noch ein paar Siege, um den Klassenerhalt zu schaffen.“

Sasa Filipovski, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Wir haben heute als Team zusammengespielt und daher verdient gewonnen. Ich möchte meinen Jungs zu diesem Spiel gratulieren, vor allem weil wir auch den direkten Vergleich gewinnen konnten. Unsere erste Halbzeit war sehr gut, es war uns aber klar, dass Frankfurt nach der Pause deutlich aggressiver rauskommen würde. Die Bedeutung des Spiels und unser Wissen darum haben uns dann nervös werden lassen, so dass wir teilweise die Kontrolle über das Spiel verloren haben. Aus diesem Druck sind dann unsere Fehler in der Schlussphase entstanden. Aber insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Sieg. Wir müssen aber mental stärker werden, um in solchen Spiele zu bestehen.“

Diego Ocampo, Headcoach FRAPORT SKYLINERS:
„Die erste Halbzeit hat gezeigt, dass wir zu gestresst waren. Die Fehler, die wir gemacht haben, haben das sehr deutlich gemacht. Leichte Ballverluste plus einfache Fehlwürfe plus viele andere Kleinigkeiten haben uns das Leben sehr schwer gemacht. In der Halbzeitpause haben wir Wege gefunden, um das Spiel wieder besser für uns zu gestalten. Aber in diesen Momenten braucht man die extra Würfe, die großen Würfe, und die haben wir am Ende leider vergeben. Wir haben diese Würfe nicht mit dem nötigen Selbstvertrauen genommen, was dann am Ende der Unterschied zu Würzburg war. Das Einzige was uns bleibt, ist jetzt weiter zu kämpfen, im Training 100 Prozent zu geben und nicht aufzugeben.“