„Romance-Scamming“ – Vorsicht vor falschen Freunden


BAYER. UNTERMAIN. Wegen zwei Fällen des sogenannten „Romance-Scamming“ ermittelt die Kripo Aschaffenburg gegen unbekannte Täter. Beide hatten zunächst über ein Dating-Portal Kontakt zu Frauen gesucht, dann eine finanzielle Notlage vorgetäuscht und letztlich rund 11.000 Euro erbeutet. Die Kripo warnt vor der Masche.

Am 10. November wandte sich eine 55-Jährige an die Kripo. Wie sich herausstellte, hatte sie seit Ende April Kontakt über ein Dating-Portal zu einem angeblichen britischen Staatangehörigen. Der Mann täuschte der Frau im Rahmen mehrerer Telefon- und Chatkontakte vor, dass er in Ghana sei und ihm seine Papiere verloren gegangen wären. Um zu helfen, überwies die 55-Jährige zunächst 3.000 Euro per Western Union nach Afrika. Im Anschluss schloss sie mehrere Mobilfunkverträge ab und schickte die Handys ebenfalls zu dem angeblichen Briten. Letztlich stellte sich jedoch heraus, dass die ganze Liebschaft nur vorgetäuscht war, um die 55-Jährige hinters Licht zu führen und Bargeld zu ergaunern. Der monetäre Schaden für die Frau beläuft sich insgesamt auf ca. 4.200 Euro.

Ein gleichgelagerter Fall wurde den Beamten des u.a. für Betrugsdelikte zuständigen Kommissariats der Kripo Aschaffenburg bereits Ende Oktober gemeldet. Eine 74-Jährige hatte insgesamt 6.800 Euro per Moneygram nach Malaysia überwiesen, nachdem ihr ein Unbekannter vorgespielt hatte, wegen einer Schiffspanne dort festzusitzen.

Die Polizei warnt eindringlich vor Internetbekanntschaften, bei denen schnell finanzielle Notlagen zur Sprache kommen. Die Täter verstehen es taktisch in der Regel sehr gut, ihre Opfer dazu zu bringen, ihnen das Geld aus Mitleid zu überweisen. In jedem Fall sollte man spätestens dann stutzig werden, wenn Geld an einen eigentlich Unbekannten ins Ausland überwiesen werden soll. Tatsache ist, dass sich auf Dating-Portalen eben leider nicht nur Menschen mit guten Absichten herumtreiben.