Reaktivierung Bahnhaltepunkt Heidingsfeld Ost


Oberbürgermeister Christian Schuchardt besuchte zusammen mit Baureferent Benjamin Schneider und Baudirektorin Daniela Kircher von der Regierung von Unterfranken eine wichtige Baustelle in Sachen ÖPNV-Stärkung. Der Haltepunkt Würzburg Heidingsfeld Ost wird aktuell im Rahmen des Programms „Stationsoffensive“ ertüchtigt. Der Freistaat Bayern und die Deutsche Bahn einigten sich auf 20 Stationen, die großes Potential haben, neue Siedlungsbereiche an die Schiene anzubinden. Auch die Stadt Würzburg kam „zum Zuge“ und gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr, der DB Netz AG, der DB Station &Service AG schloss man 2016 einen Vertrag über diese komplexe „verkehrliche Aufgabenstellung“.

In Würzburg handelt es sich streng genommen um die Reaktivierung eines Bahnhaltepunktes. Doch das „Städtle“ wird nun in einer neuen Qualität an die Strecke Würzburg -Treuchtlingen angedockt: komfortabel und barrierefrei. „Diese Lösung ist durchdacht und bringt uns in Sachen Mobilität und Klimaschutz einen wichtigen Schritt weiter. Über das Potential der Schiene wird gerne und viel geredet, hier gehen wir es einmal ganz konkret an“, freute sich Schuchardt beim Ortstermin.

Kircher begrüßt aus städtebaulicher Sicht die Reaktivierung mit barrierefreiem Ausbau des Haltepunkts Würzburg Heidngsfeld-Ost und erläutert, dass der Stadtteil Heidingsfeld im Jahr 2014 in die Städtebauförderung aufgenommen und mit Mitteln aus der Städtebauförderung unterstützt wird. Der Bahnhof Ost grenzt an das förmlich festgesetzte Sanierungsgebiet und leistet mit einer künftigen barrierefreien Erschließung einen wichtigen Beitrag zur Vitalisierung des Stadtteils, insbesondere für dessen Kernbereich.

Die Planung der Deutschen Bahn sieht einen Hausbahnsteig auf der nördlichen Gleisseite vor. Der Hauptzugang erfolgt über die Seite des Ostbahnhofes. Zur barrierefreien Erschließung wird ein Aufzug zur Unterführung errichtet. Ein weiterer Bahnsteig wird in Mittellage gebaut. Dieser wird von der Unterführung mittels Treppe und Aufzug angeschlossen. Die Stadt Würzburg plant an der südl. Gleisseite in der Eisenbahnstraße eine barrierefreie Aufzugsanlage zur Unterführung.

Der Gedanke bei der Umgestaltung und Errichtung des Aufzuges ist, die Verkehrs-mittel Fahrrad, Barrierefreiheit für Fußgänger, ÖPNV (Bus +
Bahn) an einem Mikro-standort zusammenzuführen. Durch den Entwurf wird ein überdachter Fahrradab-stellplatz, ein Wartebereich für den Bus und die barrierefreie Erschließung an einem Ort in einem Bauwerk realisiert.
Es gilt nicht nur einen Aufzug zu schaffen, sondern einen durchdachten Verknüpfungspunkt des Individualverkehrs. Die Vorentwurfsplanung wurde durch die Fachabteilung Hochbau erstellt, für die weitere Umsetzung das Büro BOXX 3 Architektur & Gestaltung beauftragt.

Durch Abbruch des westlichen Tunnelaufgangs wird eine Wartefläche für Fahrgäste und eine überdachte Fahrradabstellanlage geschaffen.

Die ÖPNV- Haltestellen in der Eisenbahnstraße und der Straße „Am Ostbahnhof“ werden barrierefrei ausgebaut und die Straßenquerungen mit einer Lichtsignalanlage ausgestattet.

Zur besseren Verknüpfung zwischen den Haltestellen und den Bahnsteigen werden die Gehwege in den entsprechenden Bereichen durch taktile Platten ergänzt. Dynamische Fahrgastinformationssysteme an den Haltestellen fördern zusätzlich die Barrierefreiheit.

Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von rund 850.000 Euro. Teamplay war bei der Finanzierung angesagt. Die Stadt Würzburg stemmt die Umfeldmaßnahmen und hat sich für einen höheren Standard in Sachen Barrierefreiheit entschieden als ihn die Deutsche Bahn vorsieht und finanziert. Umwege im Alltag können so vermeiden werden. Die Regierung von Unterfranken hat die Maßnahme in das Kommunal-investitionsprogramm
(KIP) aufgenommen und einen Zuschuss in Höhe von 270.000.- € bewilligt.
Die Fertigstellung der Aufzugsanlage und der Umfeldmaßnah-men ist planmäßig Mitte 2011, die Bahn komplettiert die Maßnahmevoraussichtlich in 2022.

Neue Qualität nach Reaktivierung: Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Hochbau-Chef Michael Altrock, Bautechniker Werner Eirich, Baureferent Benjamin Schneider und Baudirektorin Daniela Kircher von der Regierung von Unterfranken am Bahnhaltepunkt Würzburg Heidingsfeld Ost.
Bild: Radim Chwieja.