Neujahrsempfang des BFW Würzburg


Unabhängigkeit schaffen, Unabhängigkeit erleben“ lautet die Vision des Berufsförderungswerkes (BFW) Würzburg für 2015. Das schnelle Wiedererlangen der Selbstständigkeit ist vor allem für die stark sehbehinderten und blinden Teilnehmer eine Herausforderung. Eine Herausforderung, die mit Unterstützung des Veitshöchheimer Bildungszentrums einem Großteil der rund 200 Teilnehmer nach der lernintensiven Zeit am BFW gelingt. Dies wurde beim traditionellen Neujahrsempfang des BFW deutlich.

„2013 und 2012 waren es 78 Prozent, 2011 sogar 84 Prozent unserer Absolventen, die wieder beruflich Fuß fassen konnten“, betonte BFW-Geschäftsführer Christoph Wutz nicht ohne Stolz. Finanziert wird die BFW-Arbeit durch Rehabilitationsträger wie die Deutsche Rentenversicherung, die Agenturen für Arbeit, Jobcentern oder Berufsgenossenschaften. Hochrangige Vertreter der Rehaträger kamen ebenso zahlreich zum traditionellen Neujahrsempfang des BFW nach Veitshöchheim wie prominente Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Vorurteilsfreie Arbeitgeber und Personalverantwortliche aus Unternehmen der Region rundeten die über 150 Personen umfassende Gästeliste im Casino des BFW Würzburg ab.

Aus ganz Deutschland rekrutiert das Bildungszentrum seine zurzeit rund 220 Teilnehmer, der Großteil der Rehabilitanden kommt aus Bayern und Baden-Würrtemberg. Nach der feierlichen Verabschiedung von Aufsichtsrat-Vorsitzenden Otto Umscheid blickte Christoph Wutz auf die ehrgeizigen Ziele, die er mit der BFW-Mannschaft für 2015 ins Auge gefasst hat. „Wir wollen mit unserem Team im Jahr 2015 angreifen und erfolgreich sein“, zog Wutz einen Vergleich zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. „Besonders freuen wir uns darauf, mit unseren Teilnehmern immer wieder aufs Neue kleine und große Siege zu feiern, wenn es um den Weg zurück ins Berufsleben geht.“ Das sei jedoch nicht alles. „Wichtig ist natürlich auch, bei unseren Rehaträgern zu punkten und sie durch Leistung und Qualität zu überzeugen.“

Wie gut es trotz Seheinschränkung auf dem Weg zurück in den Beruf laufen kann, konnte BFW-Absolventin Eva-Maria Zöllner eindrucksvoll schildern. Die 53-Jährige erlernte 2008 im BFW die Punktschrift und schloss im BFW zwei Jahre später ihre Ausbildung zur Fachinformatikerin ab. Heute arbeitet die blinde Frau im Bundeswehrkrankenhaus in Koblenz und ist dort als wertvolle Mitarbeiterin nicht mehr wegzudenken.

Musikalisch umrahmt wurde der Abend von Jazzsängerin Sang Ganyonga und ihrem Gitarristen Florian Hirle. Die Musikerin sorgte mit ihrer tollen Stimme über den Abend hinweg für viele stimmungsvolle Momente. Verwöhnt wurden die Gäste mit kulinarischen Spezialitäten, eigens zubereitet vom Küchenteam des BFW Würzburg um Leiterin Lotte Will.