Eine strukturierte Promotion in einem Team, das an einem übergeordneten Thema forscht: Das bekommen Doktoranden in einem Graduiertenkolleg geboten. Die Chemie-Fakultät startet mit zwei Arbeitsgruppen aus der Physik im Herbst ein neues Kolleg, das Platz für rund 14 Doktoranden bietet.
Biradikale – um dieses Thema der Chemie geht es in einem neuen Graduiertenkolleg der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat seine Einrichtung am 11. Mai 2015 bewilligt. Sie wird es für zunächst viereinhalb Jahre mit voraussichtlich 3,6 Millionen Euro fördern; mit dem Geld werden hauptsächlich Personalstellen für Doktoranden finanziert.
„Wir können in das neue Graduiertenkolleg rund 14 von der DFG geförderte Promovenden aufnehmen“, sagt Chemieprofessor Ingo Fischer. Er hat beim Förderantrag an die DFG die Feder geführt und ist nun auch der Sprecher des Kollegs „Molekulare Biradikale: Struktur, Eigenschaften und Reaktivität“.
Forschungsthema des Graduiertenkollegs
In dem neuen Kolleg werden besonders reaktionsfreudige Moleküle mit zwei ungepaarten Elektronen erforscht. Diese sogenannten Biradikale spielen unter anderem bei Verbrennungsprozessen oder in der Atmosphärenchemie eine wichtige Rolle. So gehören zum Beispiel Sauerstoff und Ozon zu dieser Verbindungsklasse.
Die Eigenschaften von Biradikalen können darüber hinaus für die Entwicklung neuer optoelektronischer Materialien genutzt werden, wie Professor Fischer erklärt. Das Ziel des neuen Graduiertenkollegs sei es daher, die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Biradikalen noch besser zu verstehen und gezielt zu beeinflussen.