Neue Umweltstation: Selbstbewusste Leichtigkeit umgeben von viel Grün


Wer in naher Zukunft von der Festung aus auf das Mainviertel blickt, dem wird ein neues ovales Gebäude umgeben von viel Grün ins Auge fallen:
Die Würzburger Umweltstation wird neu gebaut. Der architektonische Entwurf wurde im Rahmen eines Architekturwettbewerbs der Stadtreiniger ermittelt und an diesem Montag ausgezeichnet. Der 1. Preis geht an das Architekturbüro „balda architekten GmbH“ aus Fürstenfeldbruck.

Büroleiter Franz Balda nahm nun zusammen mit seiner Mitarbeiterin Anna Zaller den Scheck über 12.000 Euro Preisgeld entgegen. „Bisher haben wir einen Monolog gehalten und nun müssen wir in den Dialog übergehen“, freut sich Balda auf die Umsetzungsphase und den weiteren Input der Auftraggeber. Einfließen werden sicher auch die Erkenntnisse aus der Bewertung von insgesamt 17 Vorschlägen. Der Siegerentwurf sieht den Bau eines Pavillons aus Glaselementen vor, der in freier Form an die Nahtstelle zwischen westlicher und nördlicher Hangkante ansetzt. Ein Weg abseits der Parkplätze soll die Besucher barrierefrei zum zentralen Haupteingang führen. Über eine zentrale Freitreppe oder den Aufzug sollen alle über eine Galerie angebundenen Nutzräume des lichtdurchfluteten Obergeschosses erreicht werden.

Das bisherige Haus der Umweltstation wurde 1990 im Rahmen der Landesgartenschau als Pilotprojekt eingerichtet. Als erste Umweltstation Bayerns ist sie seit 1991 das städtische Zentrum für Umweltbildung, Umweltinformationen, Abfall- und Umweltberatung. Risse in den Mauern offenbarten zuletzt aber dringenden Handlungsbedarf. Durch Bewegungen im Gebäudeuntergrund war die Statik der Umweltstation zuletzt stark in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem war das bisherige Gebäude laut Umweltreferent Wolfgang Kleiner weder barrierefrei noch der Themenausweitung der Beratungsstelle über rund 25 Jahre gewachsen. Er findet es „eindrucksvoll wie schonend der nun in Einstimmigkeit gefundene Gewinnerentwurf mit der vorhandenen Natur umgeht“. Die Architektur überzeuge durch „Selbstbewusstsein und Leichtigkeit“.

Die Vorsitzende des Preisgerichts, Prof. Dr. Ingrid Burgstaller, lobte die Arbeit der Jury, die im Diskurs „in diesem kleinen, feinen Bauprogramm mit so manchen Tücken eine wunderbare Lösung gefunden hat“. Sie hoffe nun auf eine produktive Zusammenarbeit mit den Stadtreinigern, um die neue Umweltstation bald eröffnen zu können. Die in München tätige Architektin würdigte zudem das Engagement der Stadt in Sachen Bauplanung: „Würzburg ist sehr aktiv in der Austragung von Architekturwettbewerben, andere Kommunen müssten hier nachziehen“.
Bürgermeister Dr. Adolf Bauer bedankte sich bei Burgstaller für die gute Zusammenarbeit und betonte: „Eine Stadt lebt immer davon, dass sie vom Sachverstand von außen angereichert wird“. Dies galt bereits zu Balthasar Neumanns Zeiten und es gelte noch heute.

Zum Architekturwettbewerb gingen insgesamt 17 Wettbewerbsbeiträge ein, die von einer Jury aus Architekten, Stadträten und sachverständigen Beratern bewertet wurden. Unter ihnen Stadbaurat Prof. Christian Baumgart, Bürgermeister Dr. Adolf Bauer sowie Wolfgang Kleiner, in dessen Zuständigkeit sowohl die Stadtreiniger als auch der Umwelt- und Klimaschutz fällt. Der 2. Platz ging an UA Urban Architecture, in Stuttgart. Marc Remshardt nahm einen Scheck über 9000 Euro entgegen.
Drei weitere Beiträge erhielten Anerkennungen in Höhe von 3000 Euro und können ebenfalls in der Ausstellung im Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken, Zeller Str. 40, bis zum 11. Februar besichtigt werden.
Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 09.00 Uhr bis 17.00 Uhr.

Und wie geht es mit der neuen Umweltstation weiter? Laut Umweltreferent Kleiner muss der Stadtrat nun in den nächsten Wochen die Beauftragung des Büros mit der Umsetzung des Entwurfs über ein Bauvolumen von 1,5 Millionen Euro auf den Weg bringen. Vor Baubeginn muss zudem der Bebauungsplan geändert werden, da der künftige Standort der Umweltstation nach Nordwesten in die bisherige Grünanlage wandert.