Nach umfangreichen Ermittlungen wegen mutmaßlicher Beziehungstat im Juli – Landgericht Würzburg erlässt Haftbefehl wegen versuchten Totschlags


WÜRZBURG. Nachdem ein 56-Jähriger in einer Nacht Anfang Juli zwei Fahrzeuge und eine Haustüre beschädigt hatte und auf einen neun Jahre jüngeren Mann mit einem Messer losgegangen war, hatte die Würzburger Polizei in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft intensive Ermittlungen gegen den Beschuldigten eingeleitet. Nun sitzt der Tatverdächtige in Untersuchungshaft, da das Landgericht Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen hatte.

Wie bereits berichtet, hatte ein 56-Jähriger am 7. Juli diesen Jahres gegen 23:00 Uhr in der Wallgasse zunächst den Pkw seiner ehemalige Lebensgefährtin mit einem Messer zerkratzt und dabei einen Schaden von über 1.000 Euro angerichtet. Anschließend hatte er sich offenbar die Haustüre der Frau vorgenommen und auch diese mit dem Messer beschädigt. Hier entstand Sachschaden in Höhe von etwa 500 Euro.

Im weiteren Verlauf des Abends hatte der Beschuldigte dann im Bereich der Neutorstraße seiner ehemaligen Lebensgefährtin aufgelauert. Diese kam mit einem Mann in einem Pkw angefahren. Als der 47-Jährige das Fahrzeug verließ, attackierte der Tatverdächtige ihn mit einem Messer. Das Opfer konnte den Stichen ausweichen und wurde glücklicherweise nicht verletzt. Der Beschuldigte beschimpfte im Anschluss noch seine ehemalige Lebensgefährtin, die im Pkw saß. Auch das Auto wurde Ziel eines Angriffs des Tatverdächtigen. Er stach mehrmals mit dem Messer auf die Seitenscheiben ein. Die Frau kam mit dem Schrecken davon, der Schaden am Fahrzeug wurde auf 1.500 Euro geschätzt.

Wenig später konnte der Mann dann von mehreren alarmierten Streifen der Polizeiinspektion Würzburg-Land festgenommen werden. Die Beamten stellten das Messer des 56-Jährigen sicher und nahmen den Tatverdächtigen mit zur Dienststelle. Nach der Durchführung einer Blutentnahme und weiterer polizeilicher Maßnahmen, wurde der Mann auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg dann zunächst auf freien Fuß gesetzt. Das Ergebnis der Blutentnahme liegt mittlerweile vor, der Mann hatte zum Tatzeitpunkt 1,3 Promille.

Nach umfangreichen Ermittlungen und detaillierten Vernehmungen durch den Sachbearbeiter der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt wurden die polizeilichen Ermittlungen abgeschlossen und der Staatsanwaltschaft Würzburg vorgelegt. Diese erhob nach umfassender Prüfung der Aktenlage letzte Woche schließlich Anklage wegen versuchten Totschlags zum Landgericht Würzburg und beantragte dort erfolgreich nun auch den gleichzeitigen Erlass eines Haftbefehls gegen den Mann. Beamte der Würzburger Kripo nahmen den 56-Jährigen am Freitag fest und brachten ihn, nachdem ihm durch die zuständige Strafkammer des Landgerichts der Haftbefehl eröffnet worden war, in eine Justizvollzugsanstalt.