Nach Tod einer 71-Jährigen – Ermittlungskommission zieht Zwischenbilanz – Hinweise weiter erbeten


ERLABRUNN, LKR. WÜRZBURG. Nachdem am 05. Januar eine 71-Jährige tot im Bereich der Würzburger Straße aufgefunden wurde, hat die von der Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried eingerichtete Ermittlungskommission „Erlabrunn“ in akribischer Arbeit alle bislang möglichen Ermittlungsansätze abgearbeitet. Der aktuelle Ermittlungsstandstand wurde der Staatsanwaltschaft Würzburg jeweils berichtet.

Wie bereits mehrfach berichtet, war der Polizei am Dienstag, den 05. Januar, gegen 08:00 Uhr, mitgeteilt worden, dass in der Würzburger Straße eine leblose Person liegen würde. Der Notarzt hatte letztlich nur noch den Tod der 71-Jährigen feststellen können. Nach den ersten Ermittlungen wurde von einer unnatürlichen Todesursache ausgegangen. Erst nach der angeordneten Obduktion, die eine Woche später durchgeführt wurde, ergaben sich konkrete Hinweise darauf, dass ein Verkehrsunfall für das tragische Ereignis verantwortlich war. Entsprechende Spuren ließen den Schluss auf einen Zusammenstoß mit einem Fahrzeug zu. Der Unfallverursacher hatte sich demnach von der Unfallstelle entfernt.

In der Folge übernahm die Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried die Ermittlungen und richtete die Ermittlungskommission „Erlabrunn“ ein, in der bis zu 30 Spezialisten der Verkehrspolizeiinspektion, Beamten der Kriminalpolizei Würzburg, des Bayerischen Landeskriminalamtes, der Rechtsmedizin Würzburg und einer technischen Sachverständigen an der Aufklärung des Falles arbeiteten. In den folgenden zehn Wochen akribischer Ermittlungen arbeiteten die Polizeibeamten mit Hochdruck an der genauen Rekonstruktion des Ereignisses und der Suche nach dem Unfallbeteiligten. Eng eingebunden war von Anfang an auch die Staatsanwaltschaft Würzburg. Mit mehreren Zeugenaufrufen versuchten die Ermittler weitere Ansätze zu gewinnen. Mehr als 100 Zeugenvernehmungen und zahlreiche Befragungen führten die Beamten im gesamten Ortsbereich durch. Durch ein aufwändiges 3D-Messverfahren wird nun versucht, den Unfallablauf exakt zu rekonstruieren.

Die Ermittler haben eine Vielzahl von Fahrzeugen genauestens auf Unfallspuren untersucht. Darunter war, wie bereits berichtet, auch ein kommunales Streufahrzeug, welches in den Fokus der Ermittlungen rückte. Trotz dieser Suche sind bezüglich des Unfallgeschehens zum jetzigen Zeitpunkt noch Fragen offen.

In der Zeit von Anfang bis Mitte März sind Personen richterlich vernommen worden, wodurch weitere Erkenntnisse erlangt werden konnten.

Die Ermittlungskommission hat bis zum jetzigen Zeitpunkt alle bislang verfolgbaren Spuren abgearbeitet und bewertet. Diese Erkenntnisse liegen aktuell der Staatsanwaltschaft Würzburg vor. Nach derzeitigem Sachstand wird die Ermittlungskommission in ihrem vorläufigen Abschlussbericht einen Tatverdächtigen benennen, gegen den bereits ein Strafverfahren eingeleitet wurde. Bei Zusammenschau und der Bewertung der bisher vorliegenden Ermittlungsergebnisse besteht zumindest der Anfangsverdacht dafür, dass der Beschuldigte der fahrlässigen Tötung und des unerlaubten Entfernens vom Unfallort schuldig sein könnte. Das endgültige Ermittlungsergebnis kann erst nach Eingang der noch ausstehenden Gutachten vorgelegt werden, die wohl erst in einigen Wochen fertiggestellt sein werden.

Auch wenn bereits eine Vielzahl an Spuren abgearbeitet wurde, hoffen die Polizeibeamten weiter auf mögliche Hinweise aus der Bevölkerung. Wer Angaben über das Geschehen machen kann, wird weiter dringend gebeten, sich bei der Verkehrspolizeiinspektion Würzburg-Biebelried unter Tel. 09302/910-0 zu melden.