Mozart – Was heißt hier Klassik“ lautete das diesjährige Motto des Mozartfestes Würzburg, das am Sonntag mit der Jupiternacht zu Ende ging. 23.000 Besucher kamen zu den Veranstaltungen. Eine von zwei Nachtmusiken musste wegen des schlechten Wetters nach innen verlegt werden, was zu einem leicht reduzierten Platzangebot in dieser Saison führte. Die Auslastung liegt mit 93,5 % höher als im vergangenen Jahr. Nicht gezählt sind hierbei die Besucher des Mozarttages, der Festmessen und der Filme im Programmkino Central. Angeboten wurden 66 Veranstaltungen an 24 verschiedenen Spielorten.
Acht Konzerte wurden vom Bayerischen Rundfunk und Deutschlandradio mitgeschnitten. Das Eröffnungskonzert am 22. Mai mit dem diesjährigen Artiste étoile, dem Geiger Renaud Capuçon, und dem Mahler Chamber Orchestra wurde live gesendet. Alle Sendetermine werden unter www.mozartfest.de veröffentlicht.
Intendantin Evelyn Meining sieht sich durch den hohen Publikumszuspruch in ihrer Arbeit bestätigt. „In diesem zweiten Jahr konnten wir eindrucksvoll beweisen, dass Klassik aktuell ist und mitten in unserer Gesellschaft einen hohen Stellenwert hat.“ Besonders erfreulich findet Geschäftsführerin Karin Rawe die diesjährigen Kundenreaktionen: „Viele Kunden haben sich persönlich oder schriftlich bei uns für die hochwertigen und interessanten Konzerte und die sehr gute Organisation bedankt. Das ist eine schöne Bestätigung für die Arbeit des ganzen Mozartfest-Teams.“
Als wichtigen Schritt für die Zukunft des Festivals bezeichneten Intendantin und Geschäftsführerin die Gründung eines Kuratoriums für das Mozartfest Würzburg. Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft, Wissenschaft und Kunst konnten für dieses wichtige Gremium gewonnen werden. Zum Vorsitzenden wählte das Kuratorium den renommierten Mozartforscher Prof. Dr. Ulrich Konrad, Ordinarius für Musikwissenschaft an der Universität Würzburg.
Das MozartLabor im Exerzitienhaus Himmelspforten bot Stipendiaten und Dozenten aus den Bereichen Komposition und Interpretation, Philosophie, Musikwissenschaft und Kulturjournalismus die Möglichkeit zum Austausch. Besonders die öffentlichen Proben, bei denen die Besucher den Musikern „über die Schultern schauen konnten“, ermöglichten den direkten Kontakt zu Künstlern. Podiumsgespräche, Roundtables und Vorträge begleiteten die tägliche Arbeit. Das MozartLabor schloss mit einem Stipendiatenkonzert mit Video-Livestream im Fürstensaal der Residenz.
Im Kaisersaal zählten die Sinfoniekonzerte mit dem Mahler Chamber Orchestra, der Amsterdam Sinfonietta, den Bamberger Symphonikern, dem Venice Baroque Orchestra und dem Kammerorchester des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks zu den Höhepunkten des diesjährigen Mozartfestes. Der MonteverdiChor Würzburg und die Akademie für Alte Musik Berlin boten eine außergewöhnliche Aufführung von Mozarts Requiem in historischer Aufführungspraxis. Glanzpunkte waren auch die Kammermusikkonzerte mit Jörg Widmann (Klarinette) und dem Apollon Musagète Quartett, der Cellistin Harriet Krijgh mit ihrer Pianistin Magda Amara und der Auftritt des Alinde Quartetts mit der Hornistin Luise Aschenbrenner. In der Fortsetzung der Reihe „Bruckner im Dom“ präsentierten Jonathan Nott und die Bamberger Symphoniker die 9. Symphonie von Anton Bruckner in einer beeindruckenden Interpretation.
Der japanische Komponist Toshio Hosokawa wurde in fünf Konzerten dem Mozartfest-Publikum vorgestellt. Höhepunkte waren die Uraufführung des Auftragswerkes „Hika – Elegie für Violine und Streichorchester“ und die deutsche Erstaufführung der „Drei Engel-Lieder“.
Die Auszeichnung mit dem EFFE Label (Europe for festivals, festivals for Europe) die das Mozartfest in der laufenden Saison entgegennehmen durfte, bestätigt den richtigen Kurs der Arbeit in Würzburg.