Mobile Hochwasserschutzelemente werden bald zentral untergebracht


Umfassender Hochwasserschutz bedeutet nicht nur fest installierte, stationäre Hochwasserwände und Bohrpfahlwände, die Wassermassen abfangen und verhindern, dass die Dämme unterspült werden. Umfassender Hochwasserschutz heißt stets schneller Einsatz von Helfern und mobilen Elementen wie Sandsäcken, Pumpen und Netzersatzanlagen. In Würzburg werden Hochwasserpumpen und Co. vom Entwässerungsbetrieb eingesetzt. Derzeit sind die gesamten mobilen Gerätschaften an unterschiedlichen Orten gelagert. Künftig werden sie zentral auf dem Gelände des Entwässerungsbetriebs entlang der Mainaustraße untergebracht. Damit können Wartungsarbeiten effektiver durchgeführt und Einsatzzeiten verkürzt werden. Außerdem sind sie somit sicher vor Diebstahl, Vandalismus oder Brand.
Die Halle, die sämtliche Gerätschaften beherbergen soll, hat eine Länge von 125 Metern und eine Breite zwischen 4,20 bis 7,40 m. Auf etwa 860 m² Fläche sollen Sandsäcke, Sand, Schilder, Lampen, Absperrplanken, Kunststoffbauzäune zur Verkehrssicherung, Dammbalken und Stahlstützen gelagert werden. Das Elektro- und Pumpenlager wird seinen Platz finden mit derzeit 14 mobilen Hochwasserpumpen, einer Batterieladestation, Netzersatzanlagen und drei Aggregaten. Es wird eine eigene Wasch- und Trocknungshalle für die Dammbalken geben. Große Fahrzeuge wie Gabelstapler oder Anhänger werden ebenfalls untergebracht. „Damit ist gewährleistet, dass der Auf- und Abbau des Hochwasserschutzmaterials reibungslos abgewickelt und die einzelnen Geräte nicht erst vor Ort und dann noch unter Zeitverlust zusammengestellt werden müssen“, erklärt der Werkleiter des Entwässerungsbetriebs, Professor Christian Baumgart.
Die Halle ist auf Betonfundamente gegründet, Dach und Wände bestehen teils aus Fertigbauelementen. Den Brandschutz sichern vier Brandabschnitte mit hochfeuerhemmenden Brandwänden. Der Hallenneubau wird mit 67 % durch den Freistaat gefördert. Bis zur Fertigstellung Ende des Jahres bleiben die mobilen Materialien an elf verschiedene Standorte in der Stadt verteilt.
Steigt der Pegel des Mains in Würzburg über seine üblichen 1,78 m, herrscht Hochwassergefahr und der Entwässerungsbetrieb muss handeln. Die Kanalisation muss vor dem Eindringen des Mainwassers geschützt, überflutete Straßen und Wege abgesperrt und der mobile Hochwasserschutz aufgebaut werden. Dieser ergänzt den Hochwasserschutzdamm, der ab 4,75 m aufgebaut wird, wie auch die Bohrpfahlwände, die verhindern, dass das Wasser die Dämme ganz einfach unterspült. Bis zu acht Meter Hochwasser werden abgefangen. Bereits ab 3,60 m Pegelhöhe würde der Parkplatz an der Löwenbrücke unter Wasser stehen, ab 4,10 m der Untere Mainkai.