Mit 59.000 Euro fördert der Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ ein neues Forschungsvorhaben am Uniklinikum Würzburg. Ziel dabei ist es, die körpereigenen Abwehrzellen gentechnisch so aufzurüsten, dass sie in der Lage sind, die bösartigen Tumorzellen bei Brustkrebspatientinnen zu eliminieren.
Mit rund 70.000 Neuerkrankungen jährlich ist das Mammakarzinom, der Brustkrebs, die mit Abstand häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Am Uniklinikum Würzburg soll nun in einem neuen Forschungsvorhaben ein hochinnovativer Therapieansatz entwickelt werden. Im Zentrum des wissenschaftlichen Interesses stehen dabei die T-Zellen. Sie zählen zu den stärksten Waffen der körpereigenen Immunabwehr. „Nur leider können diese Killer in der Regel Krebszellen nicht von gesunden Zellen unterscheiden und greifen sie deshalb auch nicht an“, erläutert Prof. Hermann Einsele, der Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg (UKW).
T-Zellen mit synthetischem Sensor ausstatten
Der Krebsexperte fährt fort: „Wir wissen jedoch, dass T-Zellen bösartige Tumorzellen sehr wohl hocheffektiv eliminieren können, wenn sie mit einem synthetischen, sogenannten chimären Antigenrezeptor ausgerüstet werden.“ Der chimäre Antigenrezeptor, kurz CAR, arbeitet wie ein Sensor, der gezielt an ein Oberflächenmolekül auf den Tumorzellen bindet. Die gentechnisch verbesserten T-Zellen werden so in die Lage versetzt, Tumorzellen im Körper aufzuspüren. „Besonders für die Behandlung der Leukämie ist die klinische Evaluierung dieser neuen Therapieform schon gut vorangekommen“, berichtet Prof. Einsele.
Jetzt sollen CAR T-Zellen auch gezielt für den Einsatz gegen Brustkrebs „scharf gemacht“ werden. „Wir wollen vor allem erreichen, dass die CAR T-Zellen im feindlichen Mikromilieu des Tumors ihre Funktion gut erhalten und die Tumorzellen möglichst komplett abräumen, um ein langes, krankheitsfreies Überleben zu erreichen“, schildert Dr. Michael Hudecek. Der an der Medizinischen Klinik II beschäftigte Forschungsgruppenleiter wird diesen Ansatz zusammen mit der Krebsforscherin Dr. Tanja Stüber von der Würzburger Universitätsfrauenklinik von jetzt an in einem einjährigen Projekt verfolgen.
Hilfe im Kampf gegen Krebs zahlt 59.000 Euro
Die dabei auftretenden Personal- und Sachkosten in Höhe von insgesamt 59.000 Euro übernimmt der „Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.“. Die Gründerin des Vereins, Gabriele Nelkenstock, kommentiert: „Wir unterstützen die Arbeitsgruppe von Dr. Hudecek und weitere talentierte Wissenschaftler der Medizinischen Klinik II schon seit einigen Jahren. So stellte Hilfe im Kampf gegen Krebs unter dem Motto ‚Forschen statt Resignieren‘ bereits über 150.000 Euro für ähnliche Vorhaben zur Verfügung. Wir sind froh, am Uniklinikum Würzburg so begeisterte, international anerkannte Spitzenforscher in ihrer Arbeit fördern zu können.“
Nach Einschätzung von Prof. Achim Wöckel, dem Direktor der Frauenklinik des UKW, werden die in der Projektlaufzeit von März 2015 bis Februar 2016 gewonnenen Erkenntnissen für die klinische Umsetzung der CAR T-Zell-Therapie bei seinen Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom von entscheidender Bedeutung sein. „Deshalb sind wir dem Verein ‚Hilfe im Kampf gegen Krebs‘ und all seinen Förderern für die Unterstützung besonders dankbar“, unterstreicht Prof. Wöckel.
Um die Arbeit des Vereins „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ auch in Zukunft voranzutreiben, sind Spenden immer willkommen unter:
Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.
Castell Bank Würzburg
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BIC: FUCEDE77XXX