KANTERSIEG GEGEN DEN UNGARISCHEN MEISTER


118:71-Heimsieg im FIBA Europe Cup gegen Szolnoki Olaj – Alle zwölf eingesetzten Spieler punkten

Das war eine mehr als klare Angelegenheit: Bereits im ersten Viertel konnte s.Oliver Würzburg am Mittwochabend Szolnoki Olaj mit aggressiver Verteidigung den Schneid abkaufen, holte sich bis zum Seitenwechsel einen Vorsprung von 32 Punkten (67:35) und kam am Ende zu einem auch in der Höhe verdienten 118:71-Heimsieg gegen den ungarischen Meister. Alle zwölf eingesetzten Spieler der Gastgeber konnten sich in die Scorerliste eintragen, fünf von ihnen punkteten zweistellig: Xavier Cooks (25), Jordan Hulls (16), Perry Ellis (16), Gabriel Olaseni (14) und Florian Koch (10).

Es war kein Start-Ziel-Sieg gegen den amtierenden Double-Gewinner aus Ungarn, der in der Würzburger s.Oliver Arena auf seinen serbischen Top-Scorer Strahinja Milosevic verzichten musste: In der 2. Minute traf der Montenegriner Nemanja Milosevic einen Freiwurf zum 0:1. Die einzige Führung der Gäste währte aber nur 18 Sekunden: Xavier Cooks traf auf Zuspiel von Skyler Bowlin den ersten seiner insgesamt fünf Dreier zum 3:1. Es war der Auftakt zu 38 Spielminuten, in denen bei s.Oliver Würzburg auf beiden Seiten des Spielfelds auf dem Weg zu einem der höchsten Siege in der Clubgeschichte sehr vieles sehr gut funktionierte.

Durch aggressive Verteidigung mit viel Druck schon in der gegnerischen Hälfte zwangen die Hausherren ihre ungarischen Gäste immer wieder zu Fehlern und Ballverlusten und ließen selbst den Ball im Angriff sehr gut laufen – am Ende standen 33 Korbvorlagen auf dem Statistikbogen. „Ich konnte heute viele Punkte machen, weil ich von meinen Mitspielern gut gefunden wurde“, sagte Top-Scorer Xavier Cooks hinterher: „Wir sind gut in die Zone gezogen und haben den Ball gut gepasst. Ich musste nur an der richtigen Stelle sein und dann den Wurf reinmachen.“

Der Australier erzielte 15 seiner 25 Punkte bereits in der ersten Halbzeit, in der s.Oliver Würzburg richtig ins Rollen kam und die Gäste phasenweise nach Belieben dominierte. Nach fünf Minuten (20:9) war die Führung zum ersten Mal zweitstellig, und bis zum Ende des ersten Viertel erzielten die Unterfranken 37 Punkte, denen sie im zweiten Abschnitt 30 weitere folgen ließen. Beim Halbzeitstand von 67:35 war bereits klar, dass auch nach Seitenwechsel wohl nicht mehr viel anbrennen würde.

Tat es dann auch nicht: Trotz der hohen Führung hielten die Gastgeber im dritten Viertel die Intensität weiter hoch und starteten mit einem 7:0-Lauf (ein Cooks-Dreier und zwei Korbleger von Mike Morrison) in die zweite Halbzeit – beim Spielstand von 74:35 in der 23. Minute war die Messe für die Gäste endgültig gelesen. Durch einen Dreier von Youngster Joshua Obiesie wuchs die Differenz am Ende des dritten Viertels auf 45 Punkte an (97:52), und auch in den Schlussabschnitt startete s.Oliver Würzburg wieder mit einem 7:0-Zwischenspurt – Florian Koch war dabei derjenige, der mit einem Dreier die 100 Punkte voll machen konnte.

Auch nach der höchsten Führung des Spiels in der 32. Minute (104:52 – 52 Punkte) ließen die Spieler von s.Oliver Würzburg kaum nach und gewannen auch noch das vierte Viertel, in dem sich Badu Buck mit sieben Punkten als zwölfter und letzter Spieler in die Scorerliste eintragen konnte. Durch den dritten Sieg bleiben die Unterfranken zur Halbzeit der zweiten Gruppenphase an der Spitze der Gruppe I und könnten sich mit einem Auswärtssieg am 23. Januar in Pristina bereits das Ticket für das Achtelfinale des FIBA Europe Cup sichern.

s.Oliver Würzburg – Szolnoki Olaj 118:71 (37:169, 30:16, 30:17, 21:19)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Xavier Cooks 25 Punkte/5 Dreier, Jordan Hulls 16/1 (5 Assists), Perry Ellis 16/1, Gabriel Olaseni 14 (6 Rebounds), Florian Koch 10/2, Mike Morrison 8, Joshua Obiesie 8/2 (6 Assists), Johannes Richter 5, Badu Buck 7, Cameron Wells 4 (9 Assists), Skyler Bowlin 3 (6 Assists), Felix Hoffmann 2 (6 Rebounds).

Top-Performer Szolnok:
Vojvoda 14/2 (5 Assists), Rowsey 12/2, N. Milosevic 11/1 (7 Rebounds), Benke 10/1 (6 Rebounds).

Key Stats:
Ballverluste: Würzburg 9 – Szolnok 22
Punkte am Brett: Würzburg 58 – Szolnok 28
Fastbreak-Punkte: Würzburg 24 – Szolnok 9
Punkte von der Bank: Würzburg 76 – Szolnok 22

Stimmen zum Spiel
Xavier Cooks, s.Oliver Würzburg:
„Das war heute ein Sieg der ganzen Mannschaft. Wir haben vor allem mit viel mehr Energie verteidigt als im letzten Spiel. Diese Energie müssen wir jetzt auch in Siege in der BBL umwandeln. Meine Punkte kamen heute meistens, weil ich mit Assists gut gefunden wurde. Wir sind gut in die Zone gezogen und haben den Ball gut gepasst. Ich musste mich nur an die richtige Stelle bewegen und dann den Wurf reinmachen.“

Denis Wucherer, Headocach s.Oliver Würzburg:
„Szolnok hat als Meister und Pokalsieger in Ungarn eine erfahrene Mannschaft. Solche Teams darfst du nicht spielen lassen, sonst bekommst du Probleme. Das haben wir heute gut gemacht und sie von Anfang an erfolgreich unter Druck gesetzt. Sie mussten auch auf ihren besten Spieler Strahinja Milosevic verzichten, wir dagegen konnten mit zwölf Mann rotieren und haben das auch ausgenutzt. Wir wollten sie müde spielen, wie wir das auch schon in den Heimspielen gegen Leiden und Pristina gemacht haben. Ich dachte eigentlich, dass sie länger dagegen halten, es hat dann aber schon im ersten Viertel Wirkung gezeigt, weil wir auch hochprozentig unsere Würfe getroffen haben. Damit kann ich natürlich gut leben. Wir müssen aber die Aggressivität, die wir heute gezeigt haben, auch in die BBL transportieren. Wir haben inzwischen festgestellt, dass wir in den seltensten Fällen cleverer sind als unsere Gegner, deshalb müssen wir andere Dinge machen. Manchmal braucht auch ein Coach etwas länger, um so etwas zu erkennen. Wir haben den Ball heute relativ gut geworfen, dass sollte uns für das Spiel beim MBC auch eine gewisse Sicherheit geben. Wir werden hart und aggressiv spielen und in den nächsten Wochen hoffentlich eine Identität finden, die noch besser zu uns passt als bisher.“