Jahrelange Einbruchsserie geklärt – Beute im sechsstelligen Bereich – Staatsanwaltschaft erhebt Anklage


REGION WÜRZBURG. Nach der Festnahme zweier Männer, die im dringenden Verdacht stehen, in der Zeit von 2011 bis 2014 eine Vielzahl von Einbrüchen in Gewerbeobjekte und Wohnungen begangen zu haben, sind die Ermittlungen einer Ermittlungskommission der Kriminalpolizei Würzburg, die in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg geführt wurden, abgeschlossen. Ende Juni hat die Staatsanwaltschaft Anklage zum Landgericht Würzburg erhoben.

Wie bereits berichtet, war die Kriminalpolizei Würzburg nach monatelangen Ermittlungen zwei Beschuldigten im Alter von 25 und 35 Jahren auf die Spur gekommen. Es hatten sich konkrete Verdachtsmomente ergeben, dass sie wohl für eine Vielzahl von Einbrüchen im Landkreis als auch in der Stadt Würzburg und in einigen Fällen auch im benachbarten Baden-Württemberg verantwortlich sind. Ziel der Einbrecher waren vorrangig Gewerbeobjekte, aber auch Wohnungen. Die Einbruchsserie hatte sich über drei Jahre hingezogen.

Im Oktober 2014 erwirkte die Staatsanwaltschaft Würzburg mehrere Durchsuchungsbeschlüsse. Beim Vollzug konnten die Beamten eine Vielzahl von Beweismitteln und Beutestücken aus den Einbrüchen sicherstellen. Die beiden Männer wurden vorläufig festgenommen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft dem Ermittlungsrichter vorgeführt. Einer der beiden sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Auch gegen den Komplizen erging Haftbefehl, der allerdings gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde.

Bei ihren Ermittlungen fanden die Kripobeamten heraus, dass sowohl die Einbrüche als auch der anschließende Absatz der Beute bis ins kleinste Detail geplant und mit großem technischem Know-how unter Einsatz modernster technischer Mittel durchgeführt wurde. Sogar die bei den Einbrüchen eingesetzten technischen Geräte stammten selbst aus früheren Einbrüchen. Für den Abtransport der Beute wurde teilweise ein speziell ausgestattetes Fahrzeug verwendet, das unter anderem mit einem besonders getarnten Versteck für Personen und größere Beutestücke ausgestattet war. Es gibt auch Hinweise, dass die Täter erbeuteten Schmuck eigenhändig einschmolzen und das Edelmetall verkauften.

Nach den erfolgten Durchsuchungen und der vorläufigen Festnahme der Tatverdächtigen war die Arbeit der Ermittlungskommission noch lange nicht beendet. Akribisch werteten die Kriminalbeamten Spuren und Beweismittel aus. Im Winter 2014 kamen auch polizeiliche Taucher zum Einsatz. Diese konnten mehrere Tresore aus dem Main bergen, die verschiedenen Einbrüchen zugeordnet werden konnten. Im Sommer 2015 waren dann die kriminalpolizeilichen Ermittlungen abgeschlossen, so dass der Vorgang an die Staatsanwaltschaft Würzburg abgegeben werden konnte.
Nun hat die Staatsanwaltschaft Würzburg nach Abschluss der umfangreichen und sehr aufwändigen Ermittlungen am 30.06.2015 Anklage zum Landgericht Würzburg erhoben. Den beiden Angeschuldigten werden in den Jahren 2011 bis 2014 insgesamt 56 Einbruchsdiebstähle zur Last gelegt, wobei sie in 48 Fällen gemeinschaftlich gehandelt haben sollen.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die beiden Angeschuldigten bei ihren Einbrüchen über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren Bargeld, Schmuck und wertvolles Werkzeug im Wert von ca. 380.000 Euro erbeuteten. Der bei der Tatausführung angerichtete Sachschaden beläuft sich auf die Gesamtsumme von etwa 400.000 Euro. In einer Vielzahl von Fällen wurden Tresore bereits am Tatort gewaltsam geöffnet oder zunächst entwendet und dann ausgeräumt.
Mit der Aufklärung dieser seit mindestens drei Jahren andauernden Straftatenserie ist es der Kripo Würzburg gelungen, eine der umfangreichsten Einbruchsserien der letzten Jahre in der Region Unterfranken und dem angrenzenden Baden-Württemberg aufzuklären.