Die s.Oliver Baskets müssen sich den 46ers in der Beko BBL zum ersten Mal geschlagen geben – Aufholjagd wird beim 79:81 in der Osthalle nicht belohnt
Es bleibt dabei – Begegnungen zwischen den s.Oliver Baskets und den GIESSEN 46ers werden in allerletzter Sekunde entschieden. Am 21. Spieltag hatten dabei zum ersten Mal in der Beko BBL die Mittelhessen knapp die Nase vorn: 2,1 Sekunden vor dem Ende traf Yorman Polas Bartolo den Korbleger zum 81:79 (47:39) für Gießen im Duell der Bundesliga-Rückkehrer. Top-Scorer der Partie war Seth Tuttle, der mit 23 Punkten eine persönliche Bestleistung erzielte.
Mit 19 Zählern in der ersten Halbzeit war der 23-Jährige vor der Pause der wichtigste Faktor im Angriff der Gäste, die nach einer knappen Führung in den Anfangsminuten durch einen 9:0-Lauf der Hausherren mit 16:9 (5. Minute) ins Hintertreffen gerieten und diesem Rückstand lange Zeit hinterher laufen mussten. „Wir haben uns zwar aus diesem Loch wieder heraus gekämpft, aber Gießen hat es uns heute sehr schwer gemacht. Am Ende haben sie die wichtigen Würfe getroffen“, sagte Tuttle nach dem Spiel.
Beständig zwischen fünf und neun Punkten bewegte sich der Vorsprung der 46ers bis zur Pause, gleich nach dem Seitenwechsel konnten sie durch eine Sprungwurf von Suleiman Braimoh auf 49:39 erhöhen – ihre höchste Führung im Spiel. Der Treffer war das Startsignal für die Würzburger Aufholjagd: Die Unterfranken agierten in der Verteidigung deutlich aggressiver und hatten fast alle Gießener Akteure gut im Griff – nur Gabriel Olaseni und Braimoh konnten sich noch einige Male am Brett durchsetzen.
Dafür drehte auf Würzburger Seite vor allem Cameron Long auf: Seine insgesamt 15 Punkte fielen alle in der zweiten Halbzeit, zwölf davon erzielte er im dritten Viertel, das die Würzburger mit 24:16 für sich entscheiden konnten. Beim Spielstand von 63:63 ging es in den letzten Spielabschnitt, und kurz danach war es erneut Cam Long, der seinen dritten Dreier zum 65:66 traf – die erste Gäste-Führung seit der 3. Spielminute.
Im Anschluss wechselte die Führung noch fünf Mal – bis die Hausherren in der 37. Minute das Quäntchen Glück auf ihrer Seite hatten, das man in engen Spielen braucht: Erst ging ein Dreier von Suleihman Braimoh an den Ring und fiel doch noch zum 76:75 in den Korb, dann setzte Dru Joyce auf der anderen Seite mit ablaufender Schussuhr aus gut acht Metern zum Wurf an – sein Versuch traf auch Metall, sprang aber wieder heraus.
In der Crunchtime waren es die GIESSEN 46ers, die in den entscheidenden Szenen das bessere Ende für sich hatten. Zwar glich Lamonte Ulmer in der Schlussminute nach einem Offensivrebound zum 79:79 aus und eroberte und anschließend auch gleich wieder den Ball. Mit noch 23 Sekunden auf der Uhr scheiterte Ulmer, der von Cameron Wells gefoult worden war, dann aber mit beiden Freiwürfen.
Gießen nutzte diese Gelegenheit durch Yorman Polas Bartolo, der 2,1 Sekunden vor Schluss den Korbleger zum 81:79 traf. Einen letzten Dreierversuch von Dru Joyce beförderte Tony DiLeo per Block in die Zuschauer – die erste Würzburger Niederlage gegen die GIESSEN 46ers in der Beko BBL war perfekt.
In der Tabelle der Beko BBL bleiben die s.Oliver Baskets trotzdem auf Rang sieben. Am kommenden Wochenende steht das zweite von drei Auswärtsspielen in Serie auf dem Programm: Wieder am Samstag um 20:30 Uhr geht es gegen Phoenix Hagen. Vier Tage später kommt es in der Berliner Mercedes-Benz Arena zum Nachholspiel des 19. Spieltags bei ALBA BERLIN. Das nächste Heimspiel findet am Donnerstag, den 25. Februar um 20 Uhr in der s.Oliver Arena statt – Gegner sind die Basketball Löwen Braunschweig.
Stimmen zum Spiel
Doug Spradley, Headcoach s.Oliver Baskets:
„Gießen war heute die bessere Mannschaft, sie haben fast das ganze Spiel geführt und verdient gewonnen. Wir haben nur in einer wichtigen Phase gut gespielt, das hat uns ins Spiel zurückgebracht. Aber es sit schwierig auswärts zu gewinnen, wenn man nur acht Freiwürfe bekommt, nur drei davon trifft und zwei wichtige in der letzten Minute liegen lässt. Es war für die Zuschauer ein Superspiel. Ich bin nicht zufrieden, weil für uns ein Sieg drin gewesen wäre, wir aber unsere Chancen nicht wahrgenommen haben.“
Denis Wucherer, Headcoach GIESSEN 46ers:
„Gut, dass wir ein enges Spiel gewonnen haben. Wir hatten schon nach der knappen Niederlage in Würzburg das Gefühl, eine Chance auf den Sieg gehabt zu haben. Der Sieg geht in Ordnung, weil wir das Spiel über weite Phasen kontrolliert haben. Wir konnten munter durchwechseln und mit einer Elf-Mann-Rotation spielen, von unserer Bank haben wir 26 Punkte bekommen. Die Jungs haben mit viel Energie gespielt und wurden dafür belohnt.“
GIESSEN 46ers – s.Oliver Baskets 81:79 (27:22, 20:17, 16:24, 18:16)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Seth Tuttle 23 Punkte/2 Dreier (8 Rebounds/5 Assists), Cameron Long 15/3 (5 Assists), Brendan Lane 14, Lamonte Ulmer 7/1, Maurice Stuckey 6/2, Dru Joyce 6, Joshiko Saibou 4, Devin Searcy4, Sebastian Betz.
Top-Perfomer Gießen:
Olaseni 18, Braimoh 16/1, Hobbs 8/2 (9 Assists), Tadda 8/2, Lischka 8/1.