Falsche Microsoftmitarbeiter rufen an – Angeblicher Virus auf PC


UNTERFRANKEN. Am Montag haben falsche Mitarbeiter einer Microsofthotline durch geschickte Vorgehensweise über 1.000 Euro erbeutet. Die Kriminalpolizei Würzburg führt die Ermittlungen und warnt vor der bereits länger bekannten Masche, die in der letzten Zeit wieder häufiger in Unterfranken auftritt.

Gegen 11:00 Uhr hatte das Telefon bei einem Senioren in Höchberg (Lkr. Würzburg) geklingelt. Ein angeblicher Microsoft-Mitarbeiter teilte dem Mann mit, dass der Konzern Schadsoftware und Viren auf dem Computer des Höchbergers festgestellt habe. Der Anrufer brachte den Senioren letztlich dazu, die Fernwartungssoftware auf seinem Computer zu starten. Doch statt zu helfen, haben die Betrüger zu diesem Zeitpunkt einen Trojaner auf den PC überspielt.

Für die angebliche Hilfe forderten die Betrüger in der Folge die Überweisung von 249 Euro. Der Geschädigte tippte in vorbereitete Überweisungsmasken mehrere TANs ein. Die beabsichtigten Transaktionen generierten sichtbare Fehlermeldungen. Als die Betrüger letztlich die Überweisung per Western-Union nach China forderten, wurde der Senior stutzig und brach das Telefongespräch ab.

Richtigerweise verständigte der Angerufene sofort seine Hausbank, um eine Kontosperrung zu erreichen. Zu diesem Zeitpunkt waren aber bereits drei Überweisungen ausgeführt, die mit insgesamt über 1.000 Euro zu Buche schlugen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Nach den vorliegenden Erkenntnissen hat der über die Fernwartung installierte Trojaner die Überweisungsdaten abgefischt und auf andere Konten umgeleitet. Weiter war es den Tätern möglich, eine Verschlüsselungssoftware auf dem PC zu aktivieren, welche die Benutzung durch den Eigentümer vorerst unmöglich macht.

Das Polizeipräsidium Unterfranken nimmt den Vorfall zum Anlass, erneut auf die Betrugsmasche angeblicher Microsoft-Mitarbeiter hinzuweisen. Lassen Sie sich nicht auf unaufgeforderte Gespräche mit solchen Anrufern ein und geben Sie keinesfalls am Telefon persönliche Bankdaten oder Kreditkartendaten preis oder in Eingabemasken ein. Fremdzugriffe auf Ihre Computer sollten Sie nur vertrauenswürdigen Personen gewähren, die Sie selbst beauftragen. Kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Polizei.