Mathias Kellner – Zeitmaschin’

Datum/Zeit
Date(s) - 12/06/2015
20:15 - 23:00

Veranstaltungsort
Bockshorn im Kulturspeicher

Kategorien



Nach seinem ersten Soloalbum „Hädidadiwari“ stellt Mathias Kellner im April seine zweite Platte mit Songs durchweg in Mundart vor. „Zeitmaschin“ heißt sie und man kann das gute Stück mit Fug und Recht als Konzeptplatte bezeichnen.
Während der Vorgänger „Hädidadiwari“ für Mathias eine musikalische Bestandsaufnahme des Hier und Jetzt war, reist er in „Zeitmaschin“ zurück in seine Kindheit und Jugend und knüpft so nicht nur die inhaltlichen Bande vom ersten zum zweiten Album, sondern liefert uns musikalisch wie inhaltlich eine kleine Hommage an die 80er und 90er Jahre. Im Song „Kloana Bua“ zum Beispiel schmeißt uns Kellner mitten hinein in die Hochs und Tiefs einer Landjugend mit Mofa, Rumhängen mit Kumpels und dem ersten großen Liebeskummer. Er beschreibt diese Wahnsinnszeit, die Hürden des Erwachsenwerdens und das nie stillstehende Gefühlskarussell im Kopf, das Verabschieden von guten Freunden, deren Weg sich weit vom eigenen entfernt. Dreh- und Angelpunkt einer Jugend auf dem Land war damals natürlich das „Bushäusl“, die mit Plakaten beklebten Bretterverschläge, in und hinter denen viele Landjungendgeschichten ihren Ausgang nahmen.
Was sich beim ersten Soloalbum seinen Weg bahnte, hat sich mit „Zeitmaschin“ nun gefestigt. „Durch ‚Hädidadiwari‘ wurde viel Kreativität frei“, sagt Mathias. „Ich habe gemerkt, dass ich mit dem Bairischen eine ganz neue, andere Ader anzapfen kann, neue Ideen; und dass alles viel näher und intensiver ist.“
Das findet auch Künstlerkollegin Martina Schwarzmann, Fan der ersten Stunde von Mathias Kellner, der auch immer wieder mit ihr auf Tour unterwegs ist. Aus einer spontanen Situation heraus hat sie den Text für „Der seidne Faden“ geschrieben: „Es ist mir eine Ehre, dass der Mathias einen Text von mir singt, das hört sich so schön an, dass es mir gar nicht mehr vorkommt, wie wenn’s von mir wär. Zum Glück schreibt er selbst auch so gute Texte, die bei jedem Zuhören was Neues rauslassen. Auch nach dem hundertsten Mal hör ich was, was mir bisher noch nicht aufgefallen ist. Und hundert Mal hab ich die letzte CD bestimmt gehört.“
Kellner setzt in seinem zweiten Solo „Zeitmaschin“ musikalisch auf einen noch reduzierteren Sound und packt diesen in ein neues, frisches Gewand aus folkigen Rhythmen und poppigen Akkorden. Die Songs sind frech und verspielt, auch musikalisch eine Reise zurück in Kellners Jugend, in die Sounds der 80er und 90er (natürlich nur der Guten!). Der Revoluzzersong „Soulstampfer“ zum Beispiel lebt von diesen kantig-grungigen Gitarrenklänge der 90er und klingt ein bisschen nach Soundgarden. Auch geräuschtechnisch ist mit einem „Kassettenvorspul-Intro“ eine kleine Reminiszenz an die Mixed-Tape-Zeit zu hören. Ein richtiges Konzeptalbum also, das live präsentiert nicht nur musikalisch und inhaltlich Kellners Kindheit und Jugend streift, sondern passend zu den Lausbubensongs und Liebeskummergeschichten hier und da die passende Anekdote aus dem Leben des Kellner liefert.
Denn Kellner erzählt G’schichten mindestens genau so gut wie er Musik macht, deswegen darf man sich bei einem Konzertabend auch auf einen urkomischen und unterhaltenden Abend freuen. www.kellner-music.de

Pressestimmen:
„Is der guad, der Bua! Mathias Kellners Spitzenkonzert im Lustspielhaus
Was sein fabelhaftes neues Album mit dem schönen Konjunktivtitel Hädidadiwari bereits andeutet, beweist er jetzt live: Mit heimatlicher Zunge klingt er noch authentischer, noch mehr bei sich. Es ist ein kraftstrotzendes, urwüchsiges Bairisch, das Kellner singt. (…) So grandiose Musik wie der Kellner macht in Bayern derzeit nur der Kellner.“ (tz / Merkur München)

„Dass sich Kellner dabei hinter keiner englischen Phrase verstecken kann, ist schlicht eine Wohltat. Denn das Album zeigt, dass der 29-Jährige durchaus etwas zu sagen hat – und das kommt so auch viel deutlicher beim Hörer an. Nie platt und manchmal gar ein kleines bisschen philosophisch erzählt Kellner seine Geschichten. (…) Hätte Sokrates im Freistaat gelebt, er hätte sich wohl auch nicht treffender ausdrücken können.“