Carmen-Oper in vier Akten

Datum/Zeit
Date(s) - 24/01/2015
19:30 - 22:30

Veranstaltungsort
Mainfranken Theater | Großes Haus

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Carmen gehört zu den beliebtesten und meistaufgeführten Werken des internationalen Opernrepertoires. Ab dem 24. Januar 2015 kommt auch das Würzburger Publikum in den Genuss von Georges Bizets Carmen, wenn die Oper den Spielplan des Mainfranken Theaters bereichert.
Die Figur Carmen ist ein Mythos: eine starke, verführerische Frau, die sich ihre Freiheit in der von Männern dominierten Welt Spaniens nicht nehmen lassen möchte. Dafür ist sie auch bereit, selbst den Tod in Kauf zu nehmen. Erschaffen wurde dieser Charakter vom französischen Schriftsteller Prosper Mérimée, der 1845 seine Novelle Carmen veröffentlichte. Ihre auratische Dimension erhielt die Protagonistin jedoch vor allem durch Georges Bizets gleichnamige Oper, die 1875 in Paris ihre Uraufführung erlebte. Seitdem überrascht dieses Werk immer wieder aufs Neue mit seiner lebendigen Dramatik, seiner packenden Leidenschaft, seinem feinen Witz und seiner ebenso eingängigen wie intensiv-emotionalen Musik.
Für die Titelrolle ist es dem Theater gelungen, die italienische Mezzosopranistin Laura Brioli zu gewinnen. Die Künstlerin feierte bereits auf den etablierten Bühnen Italiens und auch außerhalb ihres Heimatlandes große Erfolge. Engagements führten sie unter anderem an die großen Häuser in Zürich, Straßburg, Hamburg, Helsinki, Tokio, Essen, Madrid, Düsseldorf und Washington. Internationales Flair bringt auch der Gasttenor Bruno Ribeiro auf die Würzburger Bühne. Der Portugiese gab zu Beginn der Spielzeit als Marineleutnant Pinkerton in Madama Butterfly sein Debüt. In Carmen ist er nun in der Partie des Don José zu erleben.
Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Generalmusikdirektor Enrico Calesso. Die Regisseurin Sabine Sterken zeichnet für die Inszenierung verantwortlich, Bühnen- und Kostümbildner Martin Rupprecht für die Ausstattung der Oper. Mit großem Erfolg haben die beiden in den letzten Jahren viele Projekte gemeinsam realisiert. Das Würzburger Publikum konnte sich bereits in der Spielzeit 2012/2013 beim Besuch der Kammerproduktion Wunderland von Anno Schreier ein Bild ihrer Arbeit machen.
Die Produktion wird gefördert vom Theater- und Orchesterförderverein Würzburg und ist gewidmet den „Rosenkavalieren“ Robert Krick Verlag GmbH + Co. KG, Eibelstadt.
TEAM
Musikalische Leitung: Enrico Calesso
Inszenierung: Sabine Sterken
Bühne und Kostüme: Martin Rupprecht
Licht: Thomas Ratzinger
Choreinstudierung: Michael Clark
Einstudierung Kinderchor: Eva Riedel
Dramaturgie: Christoph Blitt

MIT
Zuniga, Leutnant: Herbert Brand
Moralès, Sergeant: David Hieronimi / Paul Henrik Schulte
Don José, Sergeant: Bruno Ribeiro
Escamillo, Stierkämpfer: Bryan Boyce
Dancaïro, Schmuggler: Daniel Fiolka
Remendado, Schmuggler: Joshua Whitener
Lillas Pastia, Schankwirt: Bernhard Bauer / Reinhold Stauder
Frasquita, Zigeunerin: Anja Gutgesell
Mercédès, Zigeunerin: Sonja Koppelhuber / Barbara Schöller
Carmen, Zigeunerin: Laura Brioli / Sonja Koppelhuber
Micaëla, eine junge Navarreserin: Silke Evers

Opernchor, Extrachor und Komparserie des Mainfranken Theaters Würzburg
Kinderchor des Matthias-Grünewald-Gymnasiums Würzburg
Philharmonisches Orchester Würzburg

BIOGRAFIEN
Enrico Calesso wurde in Treviso (Italien) geboren und studierte Klavier in Venedig am dortigen Konservatorium bei Anna Colonna Romano. Parallel dazu schloss er 1998 sein Philosophiestudium bei Emanuele Severino an der Universität Venedig mit Auszeichnung ab. Anschließend besuchte er die Dirigierklasse von Uroš Lajovic an der Universität Wien. Wichtige Erfahrungen sammelte er auch als Assistent von Ulf Schirmer. 2008 übernahm Enrico Calesso für drei Jahre die musikalische Leitung der Oper Klosterneuburg (bei Wien) und war von 2007 bis 2010 am Theater Erfurt als Kapellmeister und Assistent des Generalmusikdirektors tätig. 2010 wechselte er als Erster Kapellmeister an das Mainfranken Theater Würzburg. Im Jahr darauf wurde er dort zum Generalmusikdirektor ernannt. Enrico Calesso dirigierte unter anderem die Wiener Symphoniker, das Radio Symphonie-Orchester Wien, das Orchestre Symphonique de Mulhouse, das Philharmonische Orchester Erfurt, die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin, die Norddeutsche Philharmonie Rostock, die Filarmonia Veneta Malipiero, das Philharmonische Orchester Rzeszów sowie die Sinfonietta Baden. Daneben dirigierte er bei den Bregenzer Festspielen mehrere Vorstellungen von Umberto Giordanos Andrea Chénier und am Theater Bern von Giuseppe Verdis Macbeth.

Sabine Sterken wurde in Leipzig geboren und arbeitete nach dem Abitur ein Jahr beim Rundfunk in Leipzig. Seit 1983 ist sie Regieassistentin und Abendspielleiterin in Chemnitz. Daneben absolvierte Sabine Sterken ein Fernstudium der Theaterwissenschaft an der Leipziger Theaterhochschule.
1993 erfolgte ihre erste eigene Regiearbeit: Pierrot Lunaire. In Chemnitz inszenierte sie seither unter anderem Der kleine Schornsteinfeger, Der Vogelhändler, Der Barbier von Sevilla, Das Märchen vom Zaren Saltan, Die Comedian Harmonists, Die Zauberflöte sowie Erwin, das Naturtalent. Als Gastregisseurin war sie unter anderem am Theater Görlitz, am Staatstheater Cottbus, am Volkstheater Rostock sowie 2007 und 2008 in Salvador de Bahia (Brasilien) tätig.
Im Jahr 2008 initiierte und gründete sie die salonoper chemnitz, die bereits mehrfach mit Inszenierungen von Werken des Expressionismus im Chemnitzer Museum Gunzenhauser zu erleben war. In über 20 Produktionen hat sie mit der salonoper chemnitz ihr Interesse für außergewöhnliche Orte und Stücke, die Verbindung verschiedener Künste, das Schaffen neuer Stücke zu aktuellen Anlässen und das Entdecken vergessener Werke gezeigt. Sie realisierte Stücke in Industriehallen, Museen, in öffentlichen Räumen und auf Open-Air Bühnen. Der Rundfunksender MDR Figaro übertrug Aufführungen und produzierte ein Feature über die salonoper chemnitz.
Am Mainfranken Theater führte sie bereits die Regie bei Anno Schreiers Wunderland. In der Spielzeit 2014/2015 inszeniert sie Georges Bizets Carmen.

Martin Rupprecht studierte Bühnen- und Kostümbild in der Klasse von Werner Kleinschmidt und Mariane Herting an der Akademie für Werkkunst und Mode in Berlin. Seine ersten Ausstattungen fertigte er für die Vagantenbühne und das Renaissance-Theater. Wesentlich für seine Entwicklung war die Begegnung mit Ita Maximowna, deren Assistent er wurde. Winfried Bauernfeind holte ihn für eine Reihe von Produktionen an die Deutsche Oper Berlin, unter anderem für Die lustigen Weiber von Windsor, Zar und Zimmermann und Martha. Für die Open Air Veranstaltungen Preußen – ein Traum und Inferno und Paradies entwarf Rupprecht die Bildwelten. Zu den Berliner Festwochen war er für Bühnenbild und Kostüm der Uraufführung Mare Nostrum von Mauricio Kagel und für dessen Oper Aus Deutschland an der Deutschen Oper Berlin verantwortlich.
Rupprecht war Professor der Hochschule der Künste Berlin. Als Gast mit Schwerpunkt Musiktheater und Ballett arbeitet er für die Opernhäuser in Hamburg, Köln, München, an der Semperoper in Dresden und in Chemnitz. Außerdem war er in Kopenhagen, Zürich, Stockholm, Oslo, Budapest, Moskau und St. Petersburg, sowie Tokio, Athen, Miami und Spoleto tätig. Mit Sabine Sterken erarbeitete er an der Oper sowie dem Schauspielhaus Chemnitz unter anderen Das Märchen vom Zaren Saltan, Das schlaue Füchslein und Der mündliche Verrat.
Für das Mainfranken Theater zeichnete Rupprecht zuletzt bei der Produktion Wunderland für Bühne und Kostüm verantwortlich. In der aktuellen Spielzeit gestaltet er das Bühnenbild für Carmen.

Laura Brioli wurde in Rimini geboren. Bevor sie ihre berufliche Laufbahn als Mezzosopranistin begann, studierte die Italienerin zunächst Sprachen und Literatur in Urbino. Sie ist Absolventin verschiedener Meisterkurse, wobei der Besuch der Seminare an der Oper von Moderna sowie an der Rossini-Akademie in Pesaro zu den zwei wichtigsten Stationen ihre Gesangsausbildung gehören. Am Teatro Verdi di Sassari gab die Mezzosopranisten dann ihr Debüt als Cherubino in Le nozze di Figaro. Es folgten zahlreiche Auftritte an renommierten Häusern in ganz Italien, darunter das Teatro dell’Opera in Rom, das Teatro San Carlo in Neapel, das Teatro La Fenice in Venedig und das Teatro Filarmonico in Verona.
Aber auch außerhalb ihres Heimatlandes feierte die Sängerin bald große Erfolge: So stand sie unter anderem auch in Zürich, Straßburg, Hamburg, Helsinki, Tokio, Essen, Madrid, Düsseldorf und Washington auf der Bühne. Zu ihrem Repertoire zählen unter anderem Partien wie Angelina in Gioachino Rossinis La Cenerentola, Maddalena in Guiseppe Verdis Rigoletto und Rosina in Gioachino Rossinis Il barbiere di Siviglia. Außerdem war sie in Georg Bizets Carmen in der Titelrolle zu erleben gewesen und sang in den Verdi-Opern Nabucco und Aida die Rollen der Fenena und der Amneris.
In Würzburg wird sie ab dem 24. Januar 2015 in der Oper Carmen in der Titelrolle zu erleben sein.

Bruno Ribeiro ist in Portugal geboren und studierte zunächst am Staatlichen Konservatorium in Lissabon, später dann bei George Kok in Pretoria sowie bei Emma Renzi in Johannesburg (Südafrika). Bereits während seiner Studienzeit verkörperte er Rollen wie die des Belmontes in Die Entführung aus dem Serail oder des Alfredos aus La Traviata.
Sein Operndebüt absolvierte der mehrfach ausgezeichnete Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe als Don Ottavio (Don Giovanni) am Michigan Opera House. Anschließend gastierte Ribeiro am Teatro Regio in Turin, wo er im Laufe seiner Karriere auch die Partie des Narraboth (Salome) sang. Zudem trat er als Nemorino (L’elisir d’amore) am Teatro Rendano di Cosenza, am Teatro Cilea in Reggio Calabria und am Teatro Comunale in Catanzaro sowie als Ismaele (Nabucco) bei den Opernfestspielen St. Margarethen, beim Verdi Festival in Busseto und bei den Mai-Festspielen in Wiesbaden auf. Weitere Gastspiele führten ihn ans Teatro Carlo Felice in Genua, an die Belcanto Opera in Großbritannien sowie an die Bayerische Staatsoper München. Darüber hinaus folgte der Tenor den Einladungen renommierter Häuser aus Florenz, Nizza, Hong Kong, Montreal und Dublin.
Ribeiro ist auch auf den Konzertpodien regelmäßig zu Gast. So interpretierte er unter anderem die Krönungsmesse von Mozart in Bari.