5. Sinfoniekonzert Freiheit & Schicksal

Datum/Zeit
Date(s) - 10/04/2015
20:00 - 22:00

Veranstaltungsort
Vogel Convention Center

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Sergej Rachmaninow Die Toteninsel Tondichtung für großes Orchester op. 29
Sergej Rachmaninow Rhapsodie über ein Thema von Paganini op. 43
Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 5 in c-Moll op. 67

Klavier Bernd Glemser | Dirigent Enrico Calesso
Sinfonie Orchester der Hochschule für Musik Würzburg
Philharmonisches Orchester Würzburg

Mit der Schicksalssinfonie von Ludwig van Beethoven steht im 5. Sinfoniekonzert eine der bekanntesten Sinfonien der Musikgeschichte auf dem Programm. E.T.A. Hoffmann nannte sie „eines der wichtigsten Werke des Meisters“. Sie führe in das Reich des „Ungeheueren und Unermesslichen“. Dabei gründet der Erfolg dieses Werkes auf einem winzigen, in seiner musikalischen Gestalt mehr als unscheinbaren, eigentlich rein rhythmischen Motiv. Doch Beethoven baute auf dieser Keimzelle eine Musik, die in ihrer Stringenz, Geschlossenheit und Logik seines Gleichen sucht.

Zur Eröffnung spielt das Philharmonische Orchester Würzburg unter der Leitung ihres Generalmusikdirektors Enrico Calesso zwei Werke von Sergej Rachmaninow. Dieser ließ sich von dem Gemälde Die Toteninsel des Malers Arnold Böcklin zu einer Tondichtung inspirieren. Das Capriccio Nummer 24 von Niccolò Paganini regte einige Komponisten zur musikalischen Auseinandersetzung an, darunter Franz Liszt, Johannes Brahms oder Witolt Lutosławski. Im Jahr 1934 wandte sich auch Sergej Rachmaninow der Umsetzung für Klavier und Orchester zu. Mit viel Raffinement formte er das Thema des Violinen-Bravourstücks aus der Feder Paganinis zum musikalischen Material seines virtuosen Konzertstücks in 18 Variationen.

Als Gastsolist begrüßt das Orchester den Würzburger Ausnahmepianisten Bernd Glemser. Als er beim 4. Sinfoniekonzert kurzfristig für den erkrankten Gabriel Gorog eingesprungen ist, hat das Würzburger Publikum bereits einen ersten Eindruck von seiner Genialität zu spüren bekommen. Von der Fachpresse als „deutscher Klaviermagier“ gefeiert, gelingt es ihm schon über viele Jahrzehnte hinweg seinen Platz an der Weltspitze zu behaupten. Zusammen mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg wird Bernd Glemser nun mit einem seiner Lieblingskomponisten zu hören sein.

Karten sind ab 18,00 € (ermäßigt 9,50 €) erhältlich. Reservierungen nimmt die Theaterkasse gern telefonisch unter 0931/3908-124 oder per E-Mail an karten@theaterwuerzburg.de entgegen.

BIOGRAFIEN

Bernd Glemser
Bernd Glemsers fulminante Karriere begann schon in jungen Jahren, denn noch während des Studiums gewann er alle wichtigen Preise, die es in der internationalen Klavierszene zu gewinnen gab. Siebzehn Wettbewerbe gewann der davon in Folge, darunter Cortot, ARD, Rubinstein, Busoni, Sydney. Trotzdem ist er kein Medienstar oder Glamourpianist geworden, denn Glemser konzentriert sich voll und ganz auf die Musik. Er ist der Sache verpflichtet, Oberflächlichkeiten haben keinen Raum und musikalisch geht er keine Kompromisse ein. Seine atemberaubende Virtuosität ist gepaart mit höchster poetischer Sensibilität und seine tiefgründigen Interpretationen, individuell und fernab jeglicher Routine, bleiben lange im Gedächtnis.

Bernd Glemser hat mit vielen bekannten Orchestern konzertiert, unter anderem mit dem Philadelphia Orchestra, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem London Philharmonic Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich oder dem Orchester von Santa Cecilia Rom unter Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Riccardo Chailly, Myung-Whun Chung, Dmitrij Kitajenko, Andrés Orozco-Estrada, Wolfgang Sawallisch, Muhai Tang oder Franz Welser-Möst. Er hat weiterhin in der Philharmonie Berlin und der Alten Oper Frankfurt gespielt, dem Leipziger Gewandhaus und dem Herkulessaal in München sowie der Royal Festival Hall in London und dem Musikverein in Wien.

Im Laufe seiner langen Karriere sind rund 35 CDs erschienen, zuletzt mit Mendelssohns „Lieder ohne Worte“ und den „Variations sérieuses“ bei OehmsClassics, die seine – wie er selbst sagt – vielleicht persönlichste Aufnahme ist. Darüber hinaus wirkte Bernd Glemser bei unzähligen Radio- und Fernsehproduktionen mit und spielt mit vielen befreundeten Kollegen Kammermusik.

Noch während seiner Studienzeit hatte er in Saarbrücken seine erste Professur übernommen, und ist seit 1996 Professor für Klavier an der Hochschule für Musik in Würzburg. Seit 2006 ist Bernd Glemser „Artist in Residence“ bei den Klosterkonzerten Maulbronn, wo er neben einer Kammermusikreihe auch jährlich einen Meisterkurs gibt.

Zusätzlich zu seinen vielen Auszeichnungen erhielt Bernd Glemser den „Andor-Foldes-Preis“ und den „Europäischen Pianisten-Preis“. 2003 erfolgte die Verleihung des „Bundesverdienstkreuzes“ durch den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau. Im Sommer 2012 wurde Glemser mit dem Kulturpreis Bayern geehrt.

Enrico Calesso
Enrico Calesso wurde in Treviso (Italien) geboren und studierte Klavier in Venedig am dortigen Konservatorium bei Anna Colonna Romano. Parallel dazu schloss er 1998 sein Philosophiestudium bei Professor Emanuele Severino an der Universität Venedig mit Auszeichnung ab. Von 2000 bis 2005 besuchte er die Dirigierklasse von Professor Uroš Lajovic an der Universität Wien und absolvierte das Studium mit Auszeichnung.

Bereits während seiner Ausbildung wirkte er bei verschiedenen Opernproduktionen als musikalischer Assistent mit, unter anderem bei den Bregenzer Festspielen und den Wiener Festwochen. Wichtige Erfahrungen sammelte er auch als Assistent von Ulf Schirmer. 2008 übernahm Enrico Calesso für drei Jahre die musikalische Leitung der Oper Klosterneuburg bei Wien und war von 2007 bis 2010 am Theater Erfurt als Kapellmeister und Assistent des
Generalmusikdirektors tätig. 2010 wechselte er als Erster Kapellmeister an das Mainfranken Theater Würzburg. Im Jahr darauf wurde er hier zum Generalmusikdirektor ernannt.

Enrico Calesso dirigierte unter anderem die Wiener Symphoniker, das Radio-Symphonieorchester Wien, das Berner Symphonieorchester, die Norddeutsche Philharmonie Rostock, die Nordwestdeutsche Philharmonie, das Orchestre Symphonique de Mulhouse, die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin, das Philharmonische Orchester Erfurt, die Filarmonia Veneta Malipiero sowie das Philharmonische Orchester Rzeszów. Daneben dirigiert er bei den Bregenzer Festspielen 2011 und 2012 mehrere Vorstellungen von Umberto Giordanos Andrea Chénier und am Theater Bern von Giuseppe Verdis Macbeth.

In dieser Spielzeit zeichnet er verantwortlich für die musikalische Leitung der Produktionen Madama Butterfly, Carmen sowie von Alessandro nell’Indie. Für das 5. Sinfoniekonzert, die
Hommage an Johannes Brahms und für die Konzerte im Rahmen des Mozartfestes Würzburg wird er am Pult des Philharmonischen Orchesters Würzburg zu erleben sein.