Datum/Zeit
Date(s) - 21/02/2016
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Veranstaltungsort
Toscanasaal der Residenz Würzburg
Kategorien
PROGRAMM
Joseph Haydn
Streichquartett in C-Dur Kaiserquartett
Bedřich Smetana
Streichquartett in e-Moll Aus meinem Leben
Claude Debussy
Streichquartett in g-Moll op. 10
Würzburg, 11. Februar 2016 – Die Königsdisziplin der Kammermusik, das Streichquartett, bestimmt das Programm des 4. Kammerkonzertes, das am Sonntag, dem 21. Februar 2016, stattfindet. Im prächtigen Ambiente des Toscanasaales in der Würzburger Residenz werden um 11.00 Uhr Werke von Joseph Haydn, Claude Debussy und Bedřich Smetana erklingen. Es musiziert das Zeiherquartett mit Alexander Zeiher (Violine), Tomáš Hájek (Violine), Makoto Sudo (Viola) und Lukáš Pospíšil (Violoncello).
Ohne Zweifel zählt Joseph Haydn zu den produktivsten Komponisten von Kammermusik. Während seiner etwa dreißigjährigen Amtzeit in den Diensten von Fürst Esterhazy war Haydn angehalten, wöchentlich neue Divertimenti, Quartette und Orchesterwerke aller Couleur vorzulegen. Im Rentenalter startete Haydn als freier Komponist dann zu mehreren Tourneen nach England auf und begeisterte das Publikum auf der Insel mit seinem Esprit, Witz und Feinsinn. 1797 entstand im Auftrag von Graf Erdödy-Quartette eine Sammlung von sechs Quartetten, die sich als veritables Spätwerk präsentiert. Mit dem dritten dieser Quartette, dem Kaiserquartett, brachte Haydn sein wohl bekanntestes Kammermusikwerk zu Papier. Hierin verarbeitet er die Melodie des Liedes „Gott erhalte Franz den Kaiser“, welches zunächst als Geburtstagsständchen für den Monarchen vorgesehen war und später für die Deutsche Nationalhymne Pate stand.
„Was ich beabsichtigte, war den Verlauf meines Lebens in Tönen zu schildern“, bekannte der tschechische Komponist Bedřich Smetana einst in einem Brief über sein erstes Streichquartett. Und so entstand 1876 ein Werk, in dem sich Leidenschaft und Tragik, Sehnsucht und Schmerz mit einander vereinen.
Claude Debussys Quartett, welches zu den großen Kammermusikwerken des ausgehenden 19. Jahrhunderts zählt, wurde einst mit einem „prächtigen, kunstvoll gemusterten Teppichs in exotischen Farben“ verglichen. Dies verwundert nicht, lassen sich doch verschiedene Musikeinflüsse im Werk nachvollziehen: So scheinen etwa Debussys Interesse an Gamelan-Musik und Pentatonik sowie an zeitgenössischen russischen und deutschen Kompositionen durch die Faktur.
Das Zeiherquartett musiziert seit mehreren Jahren und kann bereits auf ein weitgespanntes Repertoire blicken. Mit viel Leidenschaft, Sinn für Details und großer Musizierfreude präsentieren die vier Musiker anspruchsvolle, kluge und persönliche Programme.